2024-05-31T10:52:53.652Z

Allgemeines
Seit Beginn der Saison hat Franz Pritzl das Ruder beim ESV Freilassing in den Händen.F: Buchholz
Seit Beginn der Saison hat Franz Pritzl das Ruder beim ESV Freilassing in den Händen.F: Buchholz
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Pritzl mit Kampfansage: „Wir wollen Druck ausüben"

ESV Freilassing-Trainer im Interview

Anfang der Saison übernahm Franz Pritzl den Landesliga-Absteiger ESV Freilassing. Seitdem läuft es trotz einiger Veränderungen des Kaders besser als gedacht. Das Interview mit dem Trainer-Routinier.
Mit zwölf Siegen aus 20 Spielen belegen die Freilassinger den dritten Platz der Bezirksliga Ost. Im Vorort-Interview spricht Trainer Pritzl über die überraschenden Erfolge der Hinrunde und erklärt, auf welchen Punkten der Fokus in der Rückrunde liegen wird.
Franz, was ist dein Fazit zur Hinrunde?
Nach dem Abstieg im Sommer aus der Landesliga mussten wir komplett neu anfangen. Es haben uns sieben bis acht wichtige Spieler verlassen. Wir haben in der gesamten Hinrunde erst einmal mit dem kompletten Kader gespielt. Wir müssen mit einem sehr kleinen Kader auskommen, der immer wieder durch Urlauber oder Verletzungspech geschwächt wurde. Der dritte Platz in der Bezirksliga ist somit eine gute Ausgangsposition, mit der keiner gerechnet hätte.
Euer Saisonziel war der Klassenerhalt, warum?
Wenn du am Anfang der Saison so viele Leistungsträger verlierst und sie durch Neuzugänge, die aus unterklassigen Vereinen kommen, ersetzen musst, ist der Klassenerhalt das erste logische Ziel. Der aktuelle Tabellenplatz ist deswegen mehr als überraschend.
Wie schwer schmerzte der Abgang von Albert Deiter? Ist ein Wiedersehen realistisch?
Natürlich tut der Abgang von so einem guten Stürmer sehr weh. Es ist unwahrscheinlich, dass wir Albert beim ESV noch einmal als Spieler sehen werden, da er bei Kirchanschöring um weitere zwei Jahre verlängert hat. Gerüchteweise möchte Albert danach Trainer werden. Vielleicht zieht es ihn dann wieder nach Freilassing.
Du wurdest zu einem der besten Trainer des Jahres gewählt. Was bedeutet dir eine solche Auszeichnung?
So eine Anerkennung ist für die Mentalität natürlich immer schön. Besonders, wenn du erst seit sechs Monaten im Verein bist. Ich denke, dass diese Auszeichnung durch den überraschenden dritten Platz und durch die gute Stimmung kommt, die in der Mannschaft herrscht. Leider können wir uns von so einer Wahl nichts kaufen.

„Wir wollten uns in der Liga etablieren“

Auf was hast du den Fokus in der Vorbereitung gelegt?

Wir wollen vor allem im taktischen Bereich flexibler agieren, damit wir für unsere Konkurrenz noch unberechenbarer werden und es für den Gegner schwerer wird, uns einzuschätzen. Die Defensive soll in der Rückrunde noch stabiler werden, damit wir noch weniger Gegentore bekommen. Zudem wollen wir die Last auf mehrere Schultern verteilen, damit wir nicht von bestimmten Leistungsträgern abhängig sind. Wir wollen in der Rückrunde auf jeden Fall Druck auf die Vorderen ausüben und hoffen, dass einer von ihnen patzt.

Was ist dein weiterer Ausblick auf die Rückrunde?
Es wird sehr schwierig, in den verbleibenden zehn Spielen die fehlenden Punkte zu Baldham-Vaterstetten und Ampfing gutzumachen. Unser Anspruch war es zu Saisonbeginn aber auch nicht, um den Aufstieg mitzuspielen. Wir wollten uns in der Liga etablieren und wieder zu einer Mannschaft zusammen wachsen. Durch die in der Winterpause neu geholten Spieler wollten wir die Breite des Kaders erweitern.

Wie erklärst du dir den Abstieg aus der Landesliga im vergangenen Sommer?
Nach einer guten Vorrunde hat das Team leichtsinnig Punkte verschenkt. Die Mannschaft musste dann in die Relegation. Da einige der Leistungsträger zu diesem Zeitpunkt schon bei anderen Vereinen unterschrieben hatten, fehlt der letzte Tropfen Blut und waren nicht mehr ganz bei der Sache. Allgemein hat in der Saison aber einiges nicht gepasst. Wenn du über 80 Tore schießt und zwei deiner Spieler unter den besten fünf Torjägern der Liga sind, du dir aber hinten 90 Kisten fängst und absteigst, läuft etwas schief. Darum lege ich auch vermehrt den Fokus auf die Defensive, weil Tore schießen wir immer.

Aufrufe: 026.2.2019, 11:37 Uhr
Tim UlrichAutor