2024-04-25T14:35:39.956Z

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Foto: Christian Hagenbuch
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"Es zählen die Aufgaben, nicht die Personen"

Der TSV Rosenberg sieht sich ausgeglichen besetzt +++ Erfolgreiche Runde soll über die Einstellung angepeilt werden

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Alles Kopfsache, alles eine Frage der Einstellung. Dem Kader des TSV Rosenberg wird allgemein das Potenzial zum „Können“ zugestanden, dem jedoch das „Wollen“ in gleicher Weise entsprechen sollte, um die Vorschuss-Lorbeeren handfest zu untermauern. Die abgelaufene Saison in der Landesliga Odenwald geriet zur Tal- und Bergfahrt, der Auftakt in die Spielzeit 2014/2015 mißlang gründlich.

Standortbestimmung abgeschlossen?

Wo also steht der letztjährige Drittplatzierte nach dem deutlichen 1:5-Aus in der ersten Pokalrunde? Trainer Paul Todd erläutert: „In Grünsfeld hat nichts gestimmt. Das war gleich mal ein ordentlicher Dämpfer. Inzwischen sind die Jungs aber voll dabei, bei der Einstellung und beim Training“. Der englische Coach geht davon aus, dass die Mannschaft die Konzentrations-Kurve gekriegt und den Ernst der Sache erkannt hat. Dazu beitragen sollen die vier Neuzugänge, unter denen mit dem slowakischen Rückkehrer Kristian Nemeth ein bekanntes Gesicht ist. „Ich habe noch mit ihm gespielt“, sagt Todd. „Von seinen Fertigkeiten hat er nichts eingebüßt, eher im Gegenteil. Dafür hat sein Temperament im positiven Sinne nachgelassen“. Insgesamt sieht Todd das Team „als eine ausgeglichene Gruppe, aus welcher heraus ich jeden Einzelnen blind aufstellen könnte. Es gibt nicht die ersten Elf und dann die Ergänzungsspieler“. Alle 19 Akteure aus dem Kader wüssten um ihre Aufgaben, jeder könne sich auf den Nebenmann verlassen. „Unabhängig davon, wie dessen Name lautet“. Mit dieser Option im Rücken kann und will sich Trainer Todd in Sachen Aufstellung dann auch schon mal „auf mein Bauchgefühl hinsichtlich des jeweiligen Gegners verlassen. Daher werden alle zu ihren Spielzeiten kommen. Die Entscheidungen über Bank oder Platz werden danach fallen, was dem TSV in diesem Moment am dienlichsten sein könnte“. Wer nicht in der Anfangsformation stehe, müsse nicht unbedingt etwas falsch gemacht haben. Vielmehr hätten am jeweiligen Spieltag Kleinigkeiten den Ausschlag zugunsten eines Mitspielers gegeben. Somit erscheint Paul Todd die Gefahr für Unruhe im Team gebannt. Ähnlich unaufgeregt äußert er sich auch zu der Denkweise vom Finden einer Mannschaft über eine weitgehend stabile Aufstellung. Der Übungsleiter strebt die Stetigkeit über die Erfüllung der positionsspezifischen Vorgaben an. „Alle Spieler sind fußballerisch auf einem Niveau, welches einen nahtlosen Übergang zwischen den einzelnen Akteuren ermöglicht. Daher zählen die Aufgaben, nicht die Personen“.

Rad nicht neu erfinden

Wie schon zuvor steht Todd wieder das Trainings-Know-How des englischen Viertligisten FC Barnet als Grundlage zur Verfügung. „Das Rad kann und muss man in weiten Teilen ja nicht neu erfinden“, gibt er Einblick. „Auf einer gesicherten Basis lassen sich die individuell erforderlichen Trainingselemente nach Bedarf andocken. Und ansonsten gilt: Übung – und Umsetzung - macht den Meister“. Der erst seit Jahresanfang an der Seitenlinie Agierende läßt ansonsten die Kirche im Dorf und sieht sich selbst noch am Beginn der Lernkurve. Welche bislang allerdings nur den Erfolg kannte. Entsprechend zuversichtlich zeigt sich Todd denn auch, über eine komplette Serie etwas erreichen zu können. „Die Mannschaft ist noch nicht an ihrem Limit. Es geht noch besser“, verdeutlicht er. „Wir können und wollen uns ständig weiterentwickeln. Sowohl als Team als auch individuell“. Tabellarisch ausgedrückt bedeutet das für den Trainer „unter die ersten Fünf. Wenn es mehr werden sollte, wäre das ein Bonus“. Vor seiner Verlängerung habe er der sportlichen Leitung des TSV jedenfalls klar signalisiert: „Ich kann von den Jungs nicht erwarten, jede Woche erfolgreich zu sein, ohne dann nicht auch einen Sprung nach vorne ins Visier zu nehmen“. Für die Liga insgesamt erwartet Paul Todd mit Rückkehrer Gommersdorf, Lauda und Mosbach „richtig starke Mannschaften. Dazu Königshofen und Schloßau mit ihrem Pokal-Ausrufezeichen. Für ein mindestens so enges Klassement wie zuletzt dürfte gesorgt sein. Es wird wieder eine spannende Runde“. In der mutmaßlich jeder Schlendrain, jedes Nachlassen der Einstellung bestraft werden könnte.

Aufrufe: 013.8.2014, 11:30 Uhr
Christian HagenbuchAutor