2024-05-02T16:12:49.858Z

Querpass

>>Es war immer ein harter Kampf

Ausschnitt aus der Querpass Januar-Ausgabe: Das Interview des Monats mit Klaus Fischer

Im Querpass-Interview spricht Klaus Fischer (60) über seine beeindruckende Karriere, die ihn vom niederbayerischen Verein SC Zwiesel über die Münchener Löwen zu Schalke 04 geführt hat. Der zweitbeste Torschütze in der „Ewigen Bundesliga-Rangliste“ (535 Spiele, 268 Tore) erklärt außerdem, warum er sich selbst vor Gerd Müller nicht verstecken muss.

Hier einige Ausschnitte aus dem Gespräch mit der Schalker Legende Klaus Fischer. Die neue „Querpass“ ist vor kurzem erschienen und kann sowohl im Zeitschriftenhandel als auch hier online erworben werden.

Verfolgen Sie den regionalen Fußball in Niederbayern, wenn Sie zuhause sind?

Fischer (60): Wenn ich im Bayerischen Wald bin, schaue ich ab und zu bei meinem Heimatverein SC Zwiesel vorbei. Aber ich kenne den niederbayerischen Fußball auch darüber hinaus sehr gut, weil ich seit 39 Jahren den Bayerwald-Boten abonniert habe. Von daher bin ich schon gut informiert.

(…)

Mit elf Jahren begann Ihre Fußballkarriere beim SC Zwiesel.

Als ich nach Zwiesel gekommen bin, hab ich in der ersten Schülermannschaft gespielt (heute: C-Jugend). In der „Schüler“ und in der Jugend waren wir mit Zwiesel führend in Niederbayern. Das hat sich mittlerweile geändert, das ist schon sehr traurig. Mit 17 Jahren habe ich dann in der ersten Mannschaft des SC gespielt. Dieses Jahr war rückblickend von der Kameradschaft und vom Zusammenhalt her das schönste. Wir hatten damals eine tolle Truppe, mit der wir in die Landesliga aufgestiegen sind.

(…)

1970 dann der Abstieg mit 1860 in die Regionalliga. Der einzige Grund für den Wechsel zu Schalke 04?

Ja. Die Bundesliga war mein Traum und den wollte ich nicht aufgeben. Ich habe in meiner letzten Saison bei den Löwen mit 19/20 Jahren 19 Tore gemacht und war an dritter Stelle in der Bundesliga-Torschützenliste. Da kommen natürlich Angebote, wenn dein Verein absteigt. Ich habe mich aber von 60 bequatschen lassen und habe zwei Verträge unterschrieben. Letztendlich habe ich mich dann für Schalke entschieden.

Sie wurden mit Schalke DFB-Pokalsieger, Bundesliga-Torschützenkönig und zweimal Deutscher Vize-Meister. Was war rückblickend Ihr schönstes Erlebnis Auf Schalke?

Ganz klar das Jahr 1972 als wir Vize-Meister und Pokalsieger wurden. Wenn wir das Bundesliga-„Endspiel“ in München gewonnen hätten, wären wir Deutscher Meister geworden. Drei Tage später holten wir uns nach einem 5:0 gegen Kaiserslautern den DFB-Pokal. Das waren schon mit die schönsten Momente, aber es war immer ein harter Kampf.

(…)

Aus Ihrer Karriere in der deutschen Nationalmannschaft bleibt den meisten wohl das „Tor des Jahrhunderts“ per Fallrückzieher gegen die Schweiz am besten in Erinnerung. Auch für Sie?

Der schönste Moment in der Nationalmannschaft war aus meiner Sicht das 3:3 gegen Frankreich in Sevilla im Halbfinale der Weltmeisterschaft 1982. Das war wahrscheinlich mein wichtigstes Tor überhaupt. Das 4:1 gegen die Schweiz per Fallrückzieher war schon ein tolles Tor, aber der Treffer gegen Frankreich ermöglichte uns den Einzug ins WM-Finale.

(…)

Das Interview führte Sebastian Ziegert.

Aufrufe: 012.1.2010, 11:05 Uhr
Sebastian ZiegertAutor