2024-05-10T08:19:16.237Z

Kommentar

"Es reicht nun einmal"

Hans-Jürgen Eiserfey machen manche Dinge bei den Fusionsgesprächen wütend

Die FuPa-Redaktion erreichte am Donnerstagmittag ein Kommentar von Hans-Jürgen Eiserfey. Eiserfey ist Vorstandsmitglied bei Glück Auf Möhlau und spielte bei den Fusionsgesprächen zwischen dem KFV Anhalt und dem KFV Wittenberg eine besondere Rolle. Er erarbeitete ein Informationspapier zu den Folgen einer Fusion, welches er am 16. Januar den Wittenberger Vereinen vorgestellt hatte. Eiserfey steckt damit im Thema - und darum wundert er sich umso mehr über einige öffentlich getätigte Aussagen. Sein Kommentar:

"Nachdem ich zunächst keinen Kommentar abgeben wollte, möchte ich nun aufgrund der Pressemitteilungen, Statements und Veröffentlichungen in den letzten Tagen etwas klarstellen. Ich wurde als Vereinsvertreter von Glück Auf Möhlau durch den Vorstand des KFV Wittenberg, Achim Golly und Phillipp Kötitz, zu den Fusionsverhandlungen mit Anhalt-Dessau hinzugebeten.

Es war eben nicht so, dass der Wittenberger Vorstand Hinterzimmergespräche mit den Vereinen bevorzugte, um eine Fusion mit aller Gewalt zusammenzuzimmern. Ich saß als delegierter Vertreter der Wittenberger Kreisoberligavereine mit am Verhandlungstisch in Dessau. Einen Vereinsvertreter eines Dessauer Kreisoberligavereines habe ich zu den Verhandlungen nicht gesehen! Es ist also eine glatte Lüge, wenn behauptet wird, die Wittenberger Vorstände wollten keine Vereinsbefragung.

Entgegen der Vorgehensweise des KFV Anhalt haben wir in Wittenberg bewusst einen anderen Weg gewählt. Der hieß: allumfassende Information und alle Fakten auf den Tisch. Ich habe in einer Informationsveranstaltung am 16. Januar vor allen Wittenberger Vereinen die positiven aber auch negativen Folgen einer Fusion klar dargestellt. Entgegen dem Postengeschacher in Verbänden sehen wir Vereine, Sponsoren und Unternehmer nämlich ganz andere Probleme.

Dass ich dabei mit meinen umfangreichen Erläuterungen den Wittenberger Vereinen aus der Seele gesprochen habe zeigt das Wahlergebnis von 29:1 Stimmen gegen eine Fusion. Aber ich möchte auch sagen, dass die Vorgehensweise des Wittenberger Vorstandes, sich auch einmal Argumente und Meinungen aus Vereinssicht anzuhören, die sie bis dato nicht bedacht hatten, keine Schwäche sondern Führungsstärke beweist. Es geht nämlich bei einer Fusion nicht um persönliche Befindlichkeiten von Verbandsfunktionären, sondern um das Wohl aller den jeweiligen Kreisfachverbänden angehörenden Fußballvereine.

Unter diesen Umständen ist es schon eine Farce, wie hier in der Nachbetrachtung der gescheiterten Fusionsverhandlung auf Verbandsebene nachgetreten, Rücktritte angedroht und Vereine schon wieder unter Druck gesetzt werden. Nun sollte auch der Letzte wach werden, welch Geistes Kind die Fusion war und zu welchem Zweck sie diente! Für mich funktioniert eine Fusion nur mit positiven Argumenten unter Mitnahme der betroffenen Vereine und durch die beiden Kreisfachverbände.

Keiner dieser Punkte wurde beachtet und umgesetzt. Die Fusion war stümperhaft vorbereitet und sollte über die Köpfe der Vereine durchgeboxt werden. Das dies nicht einmal in Anhalt-Dessau funktionierte, kann man nun uns Wittenbergern nicht anlasten. Denn auch in Anhalt Dessau gibt es verantwortungsbewusste mündige Vereinsvertreter die im Sinne ihres Vereins handeln. Das konnte man ja auch aus dem veröffentlichten Abstimmungsergebnis ablesen. Die Dessauer Vereinsverantwortlichen sollten sich nun echt Gedanken machen.

Wenn es stimmt, wie zu lesen ist, dass Vereine vor einer Verbandswahl unter Druck gesetzt werden, wählt ihr nicht Pinkert, dann steht Barth als Präsident nicht zur Verfügung, das wäre ein Ding. Nun frage ich mich jetzt ernsthaft, was ist hier im Hintergrund dieser Fusion uns Wittenbergern eigentlich vorgegaukelt worden und der eigentliche Hintergedanke gewesen? Für so etwas sollten mindestens 16 - 18 Kreisoberligavereine in beiden derzeitigen Ligen Zwangsabsteigen mit allen Konsequenzen?

Macht ihr euch eigentlich Gedanken welche Probleme die euch anvertrauten Fußballvereine wirklich haben? Ihr solltet euch schämen und eure Ämter zur Verfügung stellen. Bin ich froh, im KFV-Wittenberg einen anderen Stil vorzufinden."

Aufrufe: 05.2.2015, 13:51 Uhr
Thomas RinkeAutor