2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
Sabrin Sburlea und der TSV Berg haben vor dem Spiel in Eschach mächtig Selbstvertrauen getankt. Christian Metz
Sabrin Sburlea und der TSV Berg haben vor dem Spiel in Eschach mächtig Selbstvertrauen getankt. Christian Metz
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Erstes Aufeinandertreffen seit zehn Jahren

TSV Eschach empfängt den TSV Berg zum Derby in der Fußball-Landesliga

Ravensburg / sz - Der TSV Eschach erwartet am Sonntag um 15 Uhr den TSV Berg in der Fußball-Landesliga. Die Eschacher wollen den Schwung aus dem Derby-Sieg in Oberzell mitnehmen, aber auch die Berger kommen mit breiter Brust.

"Es ging bis ins Morgengrauen – das konnte ich auf whatsapp mitverfolgen", berichtet Eschachs Trainer Nectad Fetic von den Feierlichkeiten nach dem fulminanten 4:1-Sieg im Derby beim Nachbarn SV Oberzell. "Ein Sieg tut generell gut, einer gegen Oberzell ganz besonders – auch wenn’s auch hier nur drei Punkte gab."

Die Ernüchterung für den Trainer folgte allerdings auf dem Fuß: Beim Dienstagstraining hatte er aus seinem 23-Mann-Kader gerade mal neun Feldspieler im Training. "Da stellt sich dann schon die Frage, wie viel Schwung man aus dem Derbysieg in das nächste Derby gegen Berg mitnehmen kann." Benedikt Böning zum Beispiel verabschiedete sich ins Studium – zu den Spielen will er weiter zur Verfügung stehen, aber Fetic ist sich nicht sicher, wie oft er seinen Stürmer wenigstens im Freitagstraining zur Verfügung hat. Oder Manuel Ruess: der kreative Kopf im Mittelfeld absolviert ein Praktikum. Der Trainer kommt schon ins Grübeln: "Ein Michael Fäßler hat im Training Spieler aus dem zweiten oder dritten Glied gegen sich – man fragt sich, ob das die Herausforderung ist, die er braucht, um beim Spiel in Topverfassung zu sein."

Trotzdem: Am Sonntag nehmen die Eschacher einen neuen Anlauf, endlich ihren Heimfluch abzulegen. Gerade zwei Pünktchen hat der TSV in dieser Saison auf eigenem Platz geholt, zehn auswärts. Sogar Tabellenschlusslicht TSG Ehingen hat seit dem vergangenen Wochenende mehr Heimpunkte auf dem Konto. Bangemachen vor den Bergern gilt trotzdem nicht: "Ich weiß doch, zu was die Jungs fähig sind", sagt Nectad Fetic. "Wir werden uns auch gegen Berg nicht verstecken – so etwas können wir gar nicht."

Über zehn Jahre ist es her, dass Berg und Eschach das letzte Mal aufeinander getroffen sind. Beim Verbandsligaabsteiger haben sie extra in den Archiven gewühlt: "2006 war das, in der Kreisliga A", weiß Trainer Oliver Ofentausek. Berg hat einmal knapp gewonnen, das andere Spiel endete unentschieden. Keine Blöße wollen sich die Berger auch diesmal nicht geben: "Wenn wir den Anschluss an die Top zwei halten wollen, müssen wir das Spiel in Eschach gewinnen", sagt der Coach und weiß doch zugleich, wie schwer das wird: "Wie stark die Eschacher im Derby sein können, haben sie ja in Oberzell gezeigt – dort gewinnt man nicht mal eben so mit 4:1." Besonders ein Spieler hat es Ofentausek angetan: "Benedikt Böning ist mir schon vor Jahren aufgefallen, als ich noch Trainer in Tettnang war. Wenn wir ihn nicht im Griff haben, kann das ein echtes Problem werden." Eine Stärke des Gegners vom Sonntag sieht der Trainer auch in der Mannschaft als Ganzes: "Das ist ein wirkliches Kollektiv mit einer sehr guten Harmonie."

Selbstvertrauen dürfte aber nicht das Problem sein, wenn es für die Berger nach Eschach geht. "Es war schon eine Genugtuung, mit dem Sieg gegen Laupheim gezeigt zu haben, dass wir zurecht da stehen, wo wir stehen." Dass die Eschacher auf eigenem Platz in dieser Saison noch fast nichts gerissen haben, zählt für Ofentausek nicht: "Eschach wird auch wieder Heimspiele gewinnen – dass jede Serie irgendwann reißt, hat man zuletzt in Ehingen gesehen. Wir wollen alles daransetzen, dass Eschach das gegen uns nicht gelingt." Hauptsache gewinnen, heißt am Sonntag die Berger Devise, Preise für Schönspielerei will Ofentausek keine vergeben: "Angesichts der Platzverhältnisse in Eschach darf auch ruhig einmal der ein oder andere hohe Ball dabei sein."

Aufrufe: 019.10.2017, 12:06 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Christian MetzAutor