Erster Futsalclub Bayerns gegründet

Das Spiel mit dem kleinen sprungreduzierten Ball, der sich in der Halle so verhält wie ein Fußball auf dem Rasen, wird immer mehr zu Alternative zum jetzigen Hallenfußball. Nicht ohne Grund, denn Techniken wie Ballbeherrschung, Dribbling, Annahme, Abschirmung und fast alle anderen, die im Fußball unerlässlich sind, werden im Futsal optimal trainiert. Was im Kleinen Maßstab dann gut funktioniert, lässt sich eins zu eins im Großen übertragen.

Futsal hat sich weltweit schon längst als eigene Sportart etabliert und viele Spieler und Vereine spezialisieren sich darauf. Auch in Bayern wurde es im Frühjahr soweit, als erster Futsalverein Bayerns gründete sich der Futsal Club Regensburg e.V. Herausgegangen war der Club aus der Futsalmannschaft der Universität Regensburg, seit vier Jahren bietet Übungsleiter Martin Diermayr Futsal an, anfänglich noch spärlich besucht kam es nach nur einem Semester zu einem riesigen Ansturm, der nur mit Losvergabe zu bewältigen war. Bei der ersten deutschen Hochschulmeisterschaft im Jahr 2010 konnte die Hochschulmannschaft einen Achtungserfolg sichern und das Futsalfieber packte die Spieler. Wieder in Regensburg wollten sie bei den alljährlich vom Verband veranstalteten Turnieren im Futsal teilnehmen, aber weil sie keinen Verein fanden, bei dem sie als Mannschaft unterkommen konnten, gründeten sie ihren eigenen Verein.

Unterstützung vom BFV

Im Verein wird ausschließlich Futsal trainiert und gespielt. Denn auch wenn Fußball und Futsal sehr ähnlich sind, sind es doch zwei grundverschiedene Sportarten, die Techniken sind identisch, aber die Taktiken und die Spielweise können nicht von unterschiedlicher Natur sein. Auch die Spielertypen sind verschieden, im Futsal sind alle Spieler mal Angreifer mal Verteidiger, die „allrounders“ sind gefragt. Professionelle Spieler ändern durch Rotation ständig ihre Position. Angriff und Verteidigung müssen trainiert werden, darüber hinaus werden Laufwege einstudiert, Ecken und Freistöße perfektioniert. Seit einigen Jahren versucht der BFV, Futsal den Vereinen näher zu bringen. Umso erfreulicher war die Nachricht über die Gründung eines Futsalvereins in Bayern für den Bayerischen Fußball-Verband. Die Initiatoren genossen von Anfang an die Unterstützung der BFV-Funktionäre der Oberpfalz um dem Futsalbeauftragten Johann Dammer, seit Jahren selbst Futsalfan und Unterstützer.

Dieser bestärkte die Studenten in ihrem Wunsch und so wurde die Vereinsgründung zügig durchgeführt, der BLSV und der BFV erleichtern einem die Vereinsgründung durch umfassende Informationen und Hilfestellung. Der Aufschwung, den Futsal jetzt in Bayern erlebt, kann positiv bewertet werden, es macht die Sportart bekannter, sowohl unter Spielern, als auch unter Zuschauern. Jedoch sind beide Gruppen unterschiedlicher Ansicht, was Futsal anbelangt. Während unter den Spielern und Trainern, sowie Vereinsangehörigen Beachtung und positives Feedback genießt, kommt es bei den Zuschauern leider noch nicht richtig an. Dies zu ändern hat sich der Futsal Club Regensburg e.V. als Ziel gesetzt, denn leider wird im Futsal noch sehr oft Fußball gespielt, d.h. es kommt immer öfter zu Kampfspielen auf dem Spielfeld, die für Spieler und Zuschauer nicht ansehnlich sind. Beschäftigt sich eine Mannschaft aber mit den Taktiken und Aufstellungen, die im Futsal üblich sind, so wird das Spiel für alle Beteiligten erfreulicher.

Promotionstour

Und dann hat auch das Auge etwas zu sehen, wie es der Futsal Club Regensburg e.V. diesen Winter beweist. Der Club ist auf „Promotionstour“ für den Futsal und tritt bei allen Meisterschaften in der Oberpfalz, ausschließlich Neunburg vorm Wald, an und zeigt Vereinen und Zuschauer, wie Futsal gespielt wird. Das bisherige Feedback war durchaus positiv und die ersten Vereine überlegen schon, ein weiteren Schritt zu gehen und eine eigene Mannschaft, parallel zur Fußballmannschaft, zu gründen, denn auch so lassen sich neue Mitglieder für die Vereine gewinnen, und Futsal kommt dann endlich da an wo es hingehört: in die Herzen der Zuschauer.

Wenn die Neugierde nun geweckt ist, können sich Interessierte bei den nächsten Vorrundenturnieren am 14. Januar in Nittenau und am 21. Januar in der Regensburger Sporthalle in der Prüfeninger Straße von der Begeisterung live anstecken lassen. In der Regentalhalle Nittenau wird am kommenden Samstag von 11 bis 16.30 Uhr Futsal gespielt. Dabei sind der ASV Fronberg, FC Stamsried, TSV Oberviechtach, SV Altenschwand, SV Seebarn, SG Nittenau/Bergham, DJK Beucherling, SC Ettmannsdorf, SpVgg Pfreimd, SG Regental, der SC Weinberg und natürlich der Futsal Club Regensburg. In zwei Gruppen ermitteln die Teams den Teilnehmer an der Oberpfalzmeisterschaft, die am Sonntag, 29. Januar 2012 ebenfalls in der Sporthalle Nittenau ausgerichtet wird. Qualifiziert haben sich hierfür bereits der Ausrichter TSV Nittenau, Titelverteidiger SV Detag Weiden, FSV Waldthurn, SpVgg Vohenstrauß, DJK Ammerthal und der FC Schwarzenfeld.