Erneute Platzsperre der Stadt Bochum frustriert Vereine

Während in Hattingen und Witten, die ebenfalls zum Kreis Bochum, trainiert und gespielt werden kann und im Nachbarkreis Herne wohl Pokalspiele ausgetragen werden (auf Rasen und Asche), müssen die Vereine, die zur Stadt Bochum gehören, wieder in den sauren Apfel beißen.

In einer offiziellen Mitteilung vom Sport- und Bäderamt heißt es: "aufgrund der langen Auftauperiode konnten die Hartplätze nach dem Frost noch nicht wieder hergerichtet werden. Durch die weiteren noch zu erwartenden Regenfälle sind bei einem normalen Trainings- und Wettkampfbetrieb erhebliche Schäden an den Plätzchen nicht auszuschließen, die auch eine Nutzung dieser Sportanlagen in den nächsten Wochen und Monaten beeinträchtigen würden. Um eine weitestgehend gerechte Trainings- und Wettkampfsituation für alle Bochumer Fußballvereine zu schaffen, sind ab sofort neben den Rasenplätzen auch die Hartplätze in Bochum gesperrt und das Kunstrasenkonzept greift (...) bis vorerst einschließlich Mittwoch, 01.03.17."

Bereits in der Vorbereitungsphase vor dem ersten Spieltag in diesem Jahr mussten die Vereine teilweise kreativ werden, um einigermaßen trainieren zu können. So wurden wahlweise Soccerhallen und Kunstrasenplätze angemietet oder zahlreiche Stunden mit Laufeinheiten verbracht.

Die Vereine fühlen sich mitunter im Stich gelassen, wie Murat Polat, sportlicher Leiter des SV Altenbochum, erklärt: "Wir müssen teilweise weit fahren, um Testspiele bestreiten zu können. Wir waren jetzt auch schon mehrfach in der Soccerhalle. Da zahlen wir für eineinhalb Stunden knapp 75 Euro, aber wer bezahlt uns das alles? Was willst du in der Halle lernen? Unsere Jungs sind jetzt schon Marathonläufer."

Ferner wünscht er sich Unterstützung von anderen Klubs: "Wie ich gesehen habe, sucht Concordia Wiemelhausen als Westfalenligist über das Internet Freundschaftsspiele. Das zeigt doch, wie kritisch die Situation ist. Durch die fehlenden Spiele fehlen uns auch Einnahmen durch das Vereinsheim."

Polat schließt weiter nicht aus, dass die Plätze in den kommenden Wochen weiter gesperrt werden - und das habe Konsequenzen: "Die Niveau wird in allen Ligen in den ersten Wochen schlecht sein. Ich bin zwar nur ein Funktionär von einem A-Ligisten, aber die Stadt Bochum kann nicht einfach pauschal Plätze sperren und uns damit schaden. Die Vereine und Trainer sollten entscheiden. Wir wissen selbst am besten, was gut für uns ist."