2024-05-10T08:19:16.237Z

Im Nachfassen
Abgeschirmt: Marc Heider (links) bekommt unter den aufmerksamen Augen von Jan Glinker und Silvio Bankert hier keinen Torschuss zustande.
Abgeschirmt: Marc Heider (links) bekommt unter den aufmerksamen Augen von Jan Glinker und Silvio Bankert hier keinen Torschuss zustande.

Enttäuschung nur über das Resultat

Nach dem 0:0 von Holstein Kiel gegen Magdeburg / Schlagzahl im Training soll erhöht werden

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Eigentlich sind fünf Spiele ohne Niederlage genau das, was Holstein Kiel sich nach dem schwachen Saisonstart erhofft hatte. Doch Freude verspürten die ,,Störche" am Freitagabend nicht. Teilweise schon etwas genervt standen die Spieler nach dem vierten 0:0 in den vergangenen fünf Spielen Rede und Antwort. ,,Solche Phasen gibt es", sagte Stürmer Marc Heider über die anhaltende Torflaute. ,,Wir haben so etwas schon öfter erlebt und wir werden da als Mannschaft auch wieder raus kommen."

,,Mit dem Ergebnis sind wir nicht zufrieden", bekannte Kapitän Maik Kegel. ,,Mit dem Spiel bin ich nicht so unzufrieden. Wir haben 80 Prozent Ballbesitz gehabt. Und obwohl wir teilweise Probleme hatten, richtig gefährlich vors Tor zu kommen, waren doch einige gute Chancen dabei." Besonders in der Schlussphase hatte Holstein auch Pech, dass nicht endlich mal mit einem unspektakulären 1:0 alle drei Punkte in Kiel blieben. ,,Da können wir uns bei Jan Glinker bedanken, der zwei Weltklasse-Paraden gezeigt hat", lobte Magdeburgs Trainer Jens Härtel seinen Torwart.

Die defensive Haltung der Gäste hatte die Kieler während der 90 Minuten zuvor geärgert. ,,Es ist nicht so einfach, wenn ein Gegner quasi mit elf Mann hinten drin steht", erklärte Fabian Schnellhardt, ,,genervt und enttäuscht vom Ergebnis". Kegel wusste: ,,Die Magdeburger haben sehr, sehr tief gestanden, aber man muss auch sagen, dass sie eben gut verteidigt haben." Mit einer Fünferkette in der Abwehr und vier tief stehenden Mittelfeldspielern überließ der FCM den Kielern freiwillig das Feld. ,,Wir wussten, dass wir gegen einen Gegner mit so vielen guten Fußballern, die auch auf engem Raum durchsetzen können, fußballerisch nicht mithalten können", erläuterte Härtel und lobte sein Team: ,,Es war klar, dass wir von der Kraft Probleme bekommen würden. In den letzten 20 Minuten sind wir geschwommen. Aber mit dem Punkt sind wir sehr zufrieden. Wir brauchen den dringender als Holstein."


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Das sahen die Kieler naturgemäß anders. Dennoch gab es auch positive Erkenntnisse. ,,Ich bin enttäuscht über das Ergebnis, aber nicht über die Art und Weise, wie wir Fußball gespielt haben", bilanzierte Holstein-Trainer Karsten Neitzel, stellte das gute Spiel gegen den Ball heraus, obwohl man sich auf die Magdeburger Grundordnung umstellen musste. ,,Es kommt ja auch auf die Balance an", sagte Schnellhardt, ,,und die hat gestimmt. Man muss ja auch darauf achten, nicht ständig in Konter zu laufen. Das hat geklappt, und vorne hatten wir vier, fünf klare Chancen."Woran es liegt, dass diese derzeit nicht genutzt werden? ,,Erklären kann ich das nicht", sagte Kegel. ,,Es schießt ja keiner mit Absicht daneben." Schnellhardt beschrieb: ,,Vor ein paar Wochen meckern noch alle, dass wir zu viele Tore kassieren. Jetzt bekommen wir keine mehr, dafür will vorne das Ding einfach nicht rein."

Einen ursächlichen Zusammenhang sahen alle Beteiligten nicht. ,,Wir werden uns das Glück wieder erarbeiten", so Heider.Neitzels Lob verdienten sich derweil die Fans. Immerhin 6515 Zuschauer waren gekommen, die gerade in der Schlussphase echte Heimspielatmosphäre verbreiteten. ,,Das war wirklich gut, wie uns der I-Block unterstützt hat, auch im Zusammenspiel mit der Gegengerade und der Tribüne", sagte der Trainer.

In der spielfreien Woche - erst am 17. Oktober geht es in Wiesbaden weiter - will Neitzel ein bisschen Zug im Training sehen. ,,In dieser Woche werden wir im Training die Schlagzahl erhöhen. Es gibt Dinge, an denen wir arbeiten müssen", erklärte der Coach, stellt aber grundsätzliche Dinge nicht in Frage. ,,Wir dürfen die Spieler auch nicht zu sehr ins Grübeln bringen", erklärte er. ,,Die erste Idee mit Überzeugung umsetzen, selbst wenn sie am Ende auch mal falsch ist - darauf wird es ankommen."
Aufrufe: 05.10.2015, 16:00 Uhr
SHZ / cjeAutor