2024-04-25T14:35:39.956Z

Kommentar
F: Musmann
F: Musmann

Entscheidung der Sportianer ist menschlich

Die Wahl für die Trainer und gegen den Sponsor Klapp war die richtige und auch macht den Verein sympatischer

Von potenten Sponsoren gepushte Vereine wie die TSG 1899 Hoffenheim oder aktuell RB Leipzig spalten die Meinungen der deutschen Fußballfans und polarisieren. In Nordhessen waren das in den vergangenen Jahren der VfB Süsterfeld und aktuell der Verbandsligist BC Sport Kassel, der gestern mit einer Meldungen für regionales Aufsehen gesorgt hat.

Gestern wurde die Trennung von Sponsor Gerhard Klapp (Klapp Kosmetics) bekannt und zudem bestätigten der Traditionsverein, dass es am Wochenende zum endgültigen Bruch mit dem Hauptsponsor gekommen ist. Den von Gerhard Klapp geforderte Trainerwechsel und die Ablösung des Trainerstabes der ersten und zweiten Mannschaft wollten die Verantwortlichen des BC Sport nicht mitmachen und entschieden sich zu Gunsten ihres Trainers Wokfgang Zientek und gegen den Geldgeber Klapp.

Es war die einzig vertretbare Entscheidung der handelnden Personen auch gegenüber der aktuellen Mannschaft. Der Trainer sollte der einzige bleiben, der die Aufstellung bestimmt und darüber entscheidet, was er trainiert und wen er am Wochenende jeweils aufstellt. Das sich ein Sponsor in die Personalentscheidungen mit einmischen will, ist nicht nur aufgrund der 51 Prozent Regel nicht hinnehmbar und auch keiner Mannschaft zu vermitteln. Dass der Verein nun mit dem Trainer Zientek weiterarbeiten will und dafür auch auf schnellen sportlichen Erfolg verzichtet ist eine nachvollziehbare und richtige Entscheidung, die den Verein, der in den vergangenen Monaten auch kritisch beäugt wurde und damit wenig Sympathie mit sich gebracht hat, ein Stück weit sympatischer macht. In der kommenden Wechselperiode wird sich zeigen, welche Spieler auf Geld verzichten und dem Verein erhalten bleiben. Wenn einige andere Sponsoren mit aufspringen, wird der BC Sport auch weiterhin in der Verbandsliga eine ordentliche Rolle spielen können und vor allem eines: angemessen sportlich und finanziell wachsen. Nach dem warnenden Beispiel, das Süsterfeld in den letzten Jahren gegeben hat, haben die Entscheidungsträger der Sportianer rechtzeitig die Reißleine gezogen. Auch wenn ein fader Beigeschmack hängen bleibt - der Sport und die Sportler sollten immer im Mittelpunkt stehen.
Aufrufe: 06.5.2014, 14:17 Uhr
Florian DiehlAutor