War das Josy-Barthel-Stadion gestern überbucht?

Offenes Stadiontor

Rund eine Viertelstunde vor Spielbeginn stand der Autor dieser Zeilen am unteren Teil der Rampe, die zum Block M hoch führt, als einige, wenige Zuschauer vor dem Stadion merkten, dass ein Stadiontor nicht zugesperrt war und sich dadurch Zutritt zur Arena verschafften, das Ganze selbstredend ohne irgendeine Kontrolle. Die Security bemerkte den Vorfall in dem Augenblick zwar, doch wenn um 14:45 Uhr noch Zuschauer über diesen Weg ins Stadion gelangten, dann stellt sich die Frage, wieviele es bereits vorher unbemerkt schafften.

Doppelte Tickets aufgetaucht

Heute morgen machte dann ein Foto von Tickets auf Facebook die Runde, das dem Fass den Boden ausschlägt. Für die Dauerkarteninhaber der gestern abgeschlossenen EM-Qualifikation hatte die FLF bekanntlich Plastikkarten im Kreditkartenformat herausgegeben, die den Weiterverkauf von Karten für einzelne Spiele und den Schwarzhandel erschweren sollten. Auf dem angesprochenen Foto (s. Titelbild) sind aber solche Dauerkarten im Kreditkartenformat für den Block N auf der Gegengerade zu sehen als auch Einzeltickets für die gleichen Sitzplätze. Der Urheber des Handyfotos, der der FuPa-Redaktion namentlich bekannt ist, fragte sich berechtigterweise, ob Fälschungen im Umlauf waren. Und allgemein muss mach sich die Frage stellen, ob es sich hier um einen (vierfachen) Einzelfall handelte oder ob noch weitere Plätze doppelt belegt waren!

Ausverkauft ist nicht gleich ausverkauft

Offiziell wurden gestern exakt 8.000 zahlende Zuschauer mitgeteilt. Als F91 Düdelingen in der vergangenen Saison in der Europa League gegen den AC Mailand ausverkauft meldete, waren elektronisch gezählte 7.983 Zuschauer da, die Stadionkapazität liegt offiziell bei 8.054. Hatte man es sich gestern bei der FLF nur einfach gemacht, oder musste die exakte runde Zahl von 8.000 etwas verbergen? Oder gingen in der Tat exakt 8.000 Tickets in den Verkauf? Der luxemburgische Verband täte auf jeden Fall gut daran, vor allem im Hinblick auf den baldigen Umzug in das neue Stadion, sich mit diesen Fragen auseinanderzusetzen sowie sich am besten auch mit den betroffenen Fans sowie den treuen Anhängern, also den Dauerkarteninhabern, zusammenzusetzen, um vor der Eröffnung der neuen Arena auch die zukünftigen Kunden und Besucher dieses Stadions beim Ticketverkauf zu berücksichtigen und auf ihre Wünsche und Ideen zu hören, um solche Vorkommnisse wie gestern in Zukunft zu vermeiden!