2024-04-19T07:32:36.736Z

Spielbericht
Hassia-Stürmer Alper Akcam (Mitte) wird von zwei Eisbachtalern in die Zange genommen.
Hassia-Stürmer Alper Akcam (Mitte) wird von zwei Eisbachtalern in die Zange genommen. – Foto: Edgar Daudistel

Lange Gesichter am Hessenhaus

Fußball-Oberligist Hassia Bingen verliert gegen das bisherige Schlusslicht Eisbachtal 1:2

Bingen. Ein Torschuss, ein Treffer. Die Sportfreunde aus dem Eisbachtal machten es der Binger Hassia im ersten Durchgang extrem schwer. Am Ende hieß es nach kompletter Spielzeit 1:2 (1:1). Verdient. Auch nach der dritten Heimpartie bleibt die Hassia damit auf eigenem Geläuf punktlos.

Die einen können nicht, die anderen wollen nicht. Dieses Bild konnte der neutrale Zuschauer nach den ersten 45 Minuten haben. Die Gäste legten vor, wussten, worum es für sie ging, nutzten eine Unaufmerksamkeit in der Abwehr. Julian Hannappel passte auf den zentral frei stehenden Lukas Reitz, der aus acht Metern ungehindert ins lange Eck schob (8.).

Danach hatten die Binger die absolute Oberhoheit auf dem Platz, näherten sich durch zwei Kopfbälle von Enes Sovtic dem Tor an (13., 23.), wurden jedoch nicht richtig gefährlich. Kurz vor dem Wechsel der Ausgleich: Serdal Günes ließ eine Freistoß-Flanke von Baris Yakut über den Schädel rutschen, traf ins lange Eck (44.).

Würde im zweiten Abschnitt alles besser? Mitnichten. Nach einem kapitalen Abwehrbock stand Steffen Meuer völlig frei vor Hassia-Schlussmann Jens Maaß, schob überlegt zum 2:1 ein. Die Abstände bei der Hassia waren trotz allen Drucks in der Offensive zu groß, gefährliche Abschlüsse blieben aus. Der Hassia fehlte die Power im Spiel nach vorne, Eisbachtal zog sich immer weiter zurück, überließ den Rot-Schwarzen drei Viertel des Grüns. Und trotzdem: In den entscheidenden Szenen fehlten Bewegung und Abstimmung. Abschlüsse auf Binger Seite? Fehlanzeige. Eisbachtals Schlussmann musste kein einziges Mal eingreifen.

Hassia-Trainer Dimitri Mayer haderte damit, dass seine Elf nie eine Einstellung zum Spiel gefunden hatte. „Insgesamt hatten wir diesmal wirklich nichts Entscheidendes. Den Willen kann ich meinem Team aber nicht absprechen.“ Abwehr-Routinier Enes Sovtic wurde da schon deutlicher. „Diesmal war es einfach ganz schlecht. Das ist so nicht meine Hassia. Das ist auch nicht der Fußball, den wir in den letzten Jahren gespielt haben“, machte der 34-Jährige nach der Partie aus seinem Herzen keine Mördergrube. Genauso wenig aus seiner Enttäuschung.

Kapitän Christian Klöckner sah das genauso: „Die Galligkeit und Aggressivität haben uns gefehlt“, analysierte Sovtics Pendant als Innenverteidiger. Entsprechend zufrieden war Eisbachtals Trainer Marco Reifenscheidt. Nur hätte sein Team mehr Tore schießen müssen. „Wir haben gezeigt, dass wir zu Recht in der Oberliga spielen“, war sein Fazit. Die Binger durften sich derweil wenigstens darüber freuen, dass Fabian Liesenfeld erstmals in dieser Saison mal wieder zu einem Einsatz kam.


Hassia Bingen – SF Eisbachtal 1:2 (1:1)

Hassia Bingen: Maaß – Günes Sovtic, Klöckner, Kaucher – Kraft, Baumann (87- Serratore) – Akcam, Yakut (61. Liesenfeld), Kizilgöz (71. Kamikawa) – Wex.

SF Eisbachtal: Schuhmacher – Ushiyama, Hundhammer, Kleinmann, Jost (69. Tautz) – Nakai – Meuer, Jo. Hannappel, Ju. Hannappel, Reitz (87. Omotezako) – Stahlhofen (81. Martin).

Schiedsrichter: Niclas Zemke (TV Püttlingen).

Zuschauer: 228.

Tore: 0:1 Reitz (8.), 1:1 Günes (44.), 1:2 Meuer (58.).

Aufrufe: 023.8.2019, 23:00 Uhr
Jochen WernerAutor