2024-04-23T13:35:06.289Z

Allgemeines
– Foto: Sascha Köppen

UPDATE: Kein Fußball mehr ab Anfang November

Tagung von Kanzlerin Merkel und Ministerpräsidenten zur Coronalage: Wellenbrecher-Lockdown sieht auch Ende des Amateurfußballs vor / NFV-Spitze will heute noch tagen

Die Entscheidung ist gefallen: Der Amateur- und Freizeitsportbetrieb wird ab kommenden Montag, den 2. November, weitestgehend untersagt, wie Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder am Mittwoch beschlossen. Am Abend tagt die Spitze des Niedersächsischen Fußballverbandes und entscheidet, wie mit diesem Beschluss umzugehen ist.
Als zentralen Punkt sieht der Beschluss der Politiker ein umfassendes Kontaktverbot an öffentlichen wie privaten Plätzen vor, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. In ganz Deutschland darf man sich demnach vom 2. November an und bis Ende November nur mit Personen aus dem eigenen Hausstand und maximal einem weiteren Hausstand treffen. Mit diesem Vorgehen wolle man versuchen, zur Weihnachtszeit wieder liberalere Regeln etablieren zu können, damit dann unter Corona-Hygieneregeln Verwandte soweit wie möglich besucht werden können. Dazu würden Bundeskanzlerin und Ministerpräsidenten die Lage zwei Wochen nach dem 2. November erneut erörtern.

Neben dieser umfassenden Kontaktreduktion sieht der Beschluss vor, dass ab dem 2. November Institutionen und Einrichtungen geschlossen werden, die der Freizeitgestaltung zuzuordnen sind. Dazu gehört neben Theatern, Kinos, Bars (explizit genannt) auch der Freizeit- und Amateursportbetrieb auf und in allen öffentlichen und privaten Sportanlagen, Schwimm- und Spaßbädern, Fitnessstudios und ähnlichen Einrichtungen.

Das bedeutet für den Amateurfußball zunächst einmal, dass am kommenden Wochenende wohl zum letzten Mal im Jahr 2020 gespielt werden kann - zumindest dort, wo Fußballkreise nicht sowieso schon den Spielbetrieb eingestellt haben. Mit einer Aufhebung der umfassenden Kontaktreduktion durch die Politik wäre vor dem letzten Novemberdrittel keinesfalls zu rechnen - dann wird es witterungsbedingt sowieso immer schwieriger, Fußball zu spielen.

Möglich ist zudem, dass Verbände heute noch direkt alle verbliebenen Partien des Kalenderjahres 2020 absetzen - also auch jene des kommenden Wochenendes in der verbleibenden Zeit bis zum 2. November. Wobei auch denkbar ist, dass bezüglich der nächsten Tage je nach Infektionslage in den betreffenden Gebieten/Regionen verschiedene Entscheidungen der einzelnen Kreise/Bezirke fallen könnten.


Noch am Montag hatte der Niedersächsische Fußballverband (NFV) seine 33 Kreise
angeschrieben und ihnen mitgeteilt, dass aufgrund der unterschiedlichen regionalen
Gegebenheiten hinsichtlich der Corona-Inzidenzwerte zunächst von einer
flächendeckenden Aussetzung des Spielbetriebes abgesehen wird. „Diese Position
bedarf aufgrund stetig ändernder behördlicher Anordnungen einer täglichen
Überprüfung“, teilte NFV-Präsident Günter Distelrath aber nun am Mittwoch mit.

„Aufgrund der extrem steigenden Infektionszahlen müssen wir jetzt zu einer
Neubewertung kommen“, sagte Distelrath weiter. „Zunächst einmal werden wir die
Beschlüsse der heute tagenden Konferenz der Ministerpräsidenten abwarten. Diese
dienen uns dann als Grundlage für eine heute anberaumte außerordentliche
Präsidiumssitzung, in der wir beraten werden, wie wir weiter vorgehen.“ Die Sitzung der NFV-Spitze findet noch heute Abend statt.

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Aufrufe: 028.10.2020, 12:42 Uhr
Neue Osnabrücker Zeitung / Benjamin KrausAutor