2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Julia Wieczorek erzielt mit dem ersten Kopfballtor ihrer Karriere den Treffer zum 4:0 beim klaren Lollarer Sieg in Anraff.	Archivfoto: Bayer
Julia Wieczorek erzielt mit dem ersten Kopfballtor ihrer Karriere den Treffer zum 4:0 beim klaren Lollarer Sieg in Anraff. Archivfoto: Bayer

Lollar im Hurrastil zu Meisterschaft und Aufstieg

VL NORD: +++ Vogl-Truppe nach 5:1-Erfolg bei Verfolger Anraff am Ziel der Träume +++ "Das schönste Verbandsligaspiel"+++

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GIESSEN (woo). Es ist vollbracht: Mit einem 5:1-Sieg im Spitzenspiel bei Verfolger SV Anraff hat Eintracht Lollar die Meisterschaft in der Verbandsliga Nord der Frauen vorzeitig unter Dach und Dach gebracht. Bei 16 Punkten Vorsprung und fünf ausstehenden Spielen kann Anraff die Eintracht nicht mehr von der Spitze verdrängen. Der TSV Klein-Linden untermauerte seinen Platz in der Spitzengruppe mit einem souveränen 2:0-Erfolg gegen Kickers Erdhausen. In der Gruppenliga ist der Klassenerhalt für die FSG Pohlheim nach der 0:6-Heimklatsche gegen den TuS Naunheim in weite Ferne gerückt. Die SG Reiskirchen/Saasen rutschte nach der 0:2-Pleite gegen Hessen Wetzlar III in bedenkliche Nähe der Abstiegszone.

Verbandsliga Nord

SV Anraff – Eintracht Lollar 1:5 (1:2): Anraff legte los wie die Feuerwehr. In der 6. Minute lenkte Eintracht-Torfrau Nika Zethner einen Schuss so gerade noch an den Pfosten. Kurz darauf (10.) stand Melanie Krämer jedoch nach einer Flanke von Caroline Amend frei vor dem gegnerischen Tor und schob zum 1:0 für Lollar ein, zwei Minuten später erhöhte Jeanine Stöfhas auf 2:0. Sekunden nach Wiederanpfiff passte Amend zentimetergenau in den Lauf von Julia Wieczorek, die das Leder aus 12 Meter ins lange Eck zur 3:0-Vorentscheidung beförderte. In der 57. Minute erhöhte Wieczorek mit dem ersten Kopfballtreffer ihrer Karriere auf 4:0. Nach dem 1:5 (62.) durch einen direkt verwandelten Freistoß setzte Hannah Wudy in der 85. Minute nach einem 35-Meter-Sprint den Schlusspunkt.

Trainer Chris Vogl war nach der Partie regelrecht aus dem Häuschen. „Das war das schönste Verbandsligaspiel, das ich je gesehen habe“, schwärmte er. „Ganz hohes Niveau. Endlich einmal wollte unser Gegner auch Fußball spielen und stellte sich nicht nur hinten rein, um vorne auf den lieben Gott zu hoffen.“

Lollar: Zethner; Amend (66. Rücker), Dietz, Wudy, Krämer, Kohlitz, Stöfhas (75. Nocker), Wieczorek (82. Young), Balser, Wagner, Wiedemann.

TSV Klein-Linden – Kickers Erdhausen 2:0 (1:0): Einbahnstraßenfußball in Reinkultur gab es in Kleinlinden zu sehen. Erdhausen kam nur ein einziges Mal vors TSV-Tor. Die übrigen Angriffsversuche endeten 25 bis 30 Meter vorher. Auf der anderen Seite mangelte es den Gastgeberinnen an der Chancenverwertung. Doppeltorschützin Daniela Fondacaro (40. und 56. Minute) hätte auch fünf Treffer erzielen können, meinte Trainer Günther Hahn.

Der nie gefährdete Sieg wurde allerdings teuer erkauft. In der 2. Minute prallte die gerade erst wieder genesene Juliane Frey mit der eigenen Torfrau Maria Maibaum zusammen und musste mit dem Krankenwagen abtransportiert werden. Maibaum hatte Frey am Sprunggelenk getroffen. Maibaum hielt zwar 90 Minuten durch, aber ihr Einsatz am Samstag ist fraglich.

Klein-Linden: Maibaum; Schlitzer, Urbahn, Thür, Wickert, Schlipf, Sievert, Trzenschiok, Steuernagel, Fondacaro (72. Kelbch), Frey (2. Magel, 66. Krengel).

Gruppenliga

FSG Pohlheim – TuS Naunheim 0:6 (0:3): Nach den beiden knappen Niederlagen gegen Spitzenteams schien es, als würde sich Pohlheim mit aller Macht gegen den Abstieg stemmen. Doch gegen den direkten Mitkonkurrenten Naunheim war davon nichts zu spüren. Bereits in der 13. Minute geriet die FSG durch einen Elfmeter in Rückstand. Danach lief bei den Gastgeberinnen nichts mehr zusammen. Vier Minuten später klingelte es erneut im Kasten, mit dem Pausenpfiff ein drittes Mal. Auch im zweiten Durchgang war von Pohlheim wenig zusehen. Die Tore (62., 82. und 87.) fielen wie reife Früchte. Trainer Turgay Schmidt bemängelte die Einstellung seiner Schützlinge. Die Tatsache, dass drei Treffern Ecken vorangegangen waren, quittierte er mit fassungslosem Kopfschütteln.

SG Reiskirchen/Saasen – FSV Hessen Wetzlar III 0:2 (0:1): Es war eine Partie der vergebenen Chancen. Bereits in der 2. Minute wurde Carolin Ulrich 20 Meter vor dem Tor der Gäste gefoult, den Freistoß setzte Sarah Swoboda knapp über die Latte. Fünf Minuten parierte SG-Torfrau Olesia Kiseleva grandios, war auch beim Nachschuss auf dem Posten, musste sich im dritten Anlauf aber dann doch geschlagen geben. Trotz Möglichkeiten hüben wie drüben blieb es bis zur Pause bei der knappen Gästeführung. Im zweiten Durchgang machten die Gastgeber Druck, blieben aber vor dem Kasten zu ungefährlich. Das 0:2 (68.) war eine Kopie des Führungstreffers: Nachdem Kiseleva zweimal gehalten hatte, musste sie sich im dritten Anlauf erneut geschlagen geben. Nach einem Eckball (75.) traf Swoboda nur den Pfosten, kurz vor dem Schlusspfiff scheiterte Ulrich an der Wetzlarer Torhüterin.



Aufrufe: 03.5.2017, 08:00 Uhr
Wolfgang Oelrich (Gießener Anzeiger)Autor