2024-04-24T07:17:49.752Z

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Einsatz im Stadion in Marseille

Fußball: Daniel Hollensteiner, Trainer der Zweitliga-Fußballerinnen des Herforder SV, arbeitet als Freiwilliger bei der Europameisterschaft in Frankreich

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Konzentriert: Daniel Hollensteiner sitzt auf der Trainerbank des Stade Velodrome.

Derzeit gibt es den doppelten Daniel Hollensteiner. Den, der als Trainer mit den Zweitliga-Fußballerinnen des Herforder SV Borussia Friedenstal den ersten Teil der Vorbereitung auf die Zweitliga-Saison absolviert. Und den, der als Freiwilliger (Volunteer) bei der Europameisterschaft in Frankreich, genauer im Stade Velodrome in Marseille, beschäftigt ist.
Für ein paar Tage hat Hollensteiner seine Tätigkeit in der französischen Hafenstadt unterbrochen, absolviert mit den HSV-Frauen einige Trainingseinheiten. „Donnerstag fliege ich wieder nach Marseille zum Viertelfinale zwischen Polen und Portugal“, sagt er. Der 34-Jährige ist mitverantwortlich dafür, dass das Unterhaltungsprogramm für die Fans punktgenau läuft. „Das dauert drei Stunden und wir müssen dafür sorgen, dass der Zeitplan für die einzelnen Programmpunkte genau eingehalten wird“, sagt Hollensteiner. Dazu gehören unter anderem Interviews mit den Teamsprechern der beteiligten Mannschaften, die auf den großen Stadion-Monitoren gezeigt werden.


Das Einsatzgebiet: Daniel Hollensteiner ist mit dafür verantwortlich, dass der Zeitplan des Vorprogramms eingehalten wird. Er schaut hier rechts an der Absperrung stehend hoch auf den Fotografen.

„Ich muss unter anderem dafür sorgen, dass die Sprecher in der richtigen Position zur Kamera stehen“, sagt der Herforder.
Während der Partien hat Hollensteiner seinen Platz direkt am Spielfeldrand sitzend in Höhe der Eckfahne. „Du schaust Dir die Spiele sozusagen von unten an“, sagt Hollensteiner mit einem Schmunzeln. Die Position ist ihm im Alltag durchaus bekannt, denn auch als Trainer sitzt er nicht auf der Tribüne. Das Stade Velodrome in Marseille ist einer der Hauptaustragungsorte der EM. In der Vorrunde war Daniel Hollensteiner bei den Partien England – Russland, Frankreich – Albanien, Ungarn – Island und Polen – Ukraine im Einsatz. Donnerstag folgt das Viertelfinale zwischen Polen und Portugal. Der Abschluss am Donnerstag, 7. Juli, könnte gleichzeitig der Höhepunkt sein. Sollte Deutschland sein Viertelfinale am Samstag gewinnen, trägt „La Mannschaft“ sein Halbfinale in Marseille aus, vielleicht gegen Gastgeber Frankreich. „Das wäre natürlich der Kracher schlechthin“, sagt Daniel Hollensteiner.
Die internationale Volunteer-Karriere des Herforders begann bei der Frauen-U-20-Weltmeisterschaft 2010 in Deutschland. Ein Jahr später war er auch bei der Frauen-Weltmeisterschaft im Einsatz. „Da war ich am Spielort Wolfsburg für die Akkreditierungen zuständig“, sagt Hollensteiner. Auch bei der Männer-Europameisterschaft 2012 in Polen und Ukraine war Daniel Hollensteiner im Einsatz. Bei all diesen internationalen Turnieren entwickelten sich Freundschaften, durch die er nun zu seinem Job bei der EM kam.
Von den schweren Hooligan-Ausschreitungen vor der Partie zwischen Russland und England, die weltweit für Aufsehen sorgten, hat Hollensteiner wenig mitbekommen. „Ich war zu dieser Zeit am Hafen Marseilles unterwegs. Da ging nicht mehr ab als bei jedem Zweitligaspiel von Arminia Bielefeld“, sagt der Volunteer aus Herford.

Aufrufe: 028.6.2016, 11:30 Uhr
Walter DollendorfAutor