2024-04-24T13:20:38.835Z

Ligavorschau
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Eingleisige 2. Liga wird deutlich teurer

Frauenfußball: DSC-Abteilungsleiter Jöstingmeyer sieht der Entwicklung skeptisch entgegen

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Auch im Frauenfußball kommt die eingleisige 2. Bundesliga: Ab der Saison 2017/18 wird aus den aktuellen Staffeln Nord und Süd, die jeweils zwölf Mannschaften umfassen, eine 14er-Liga gebildet. Aus dem Norden und Süden werden jeweils sechs Vereine aufsteigen, dazu kommen zwei Absteiger aus der 1. Liga.
Mit dieser neuen Spielklasse, deren Konzept über einen Zeitraum von zweieinhalb Jahren in einer eigens gegründeten AG Spielklassenstruktur erarbeitet wurde, will der Deutsche Fußball-Bund den Unterbau der Bundesliga optimieren. Doch während der Verband in den höchsten Tönen über den einstimmigen Beschluss auf dem DFB-Bundestag jubiliert (siehe die unten stehenden Äußerungen), sieht man beim Zweitliga-Aufsteiger Arminia Bielefeld die Entwicklung mit gemischten Gefühlen.
„Die Entscheidung für die eingleisige 2. Liga kam für mich nicht mehr überraschend, aber ich hatte doch bis zum Schluss gehofft, dass sie noch würde abgewendet werden können“, sagt Werner Jöstingmeyer, der Leiter der Abteilung Frauen- und Mädchenfußball beim DSC. Auf der jüngsten Managertagung der Erst- und Zweitligisten habe er viele Gegenstimmen gehört, berichtet Jöstingmeyer: Bedenken, die vor allem von den kleineren Vereinen gekommen seien. „Für viele wird die neue bundesweit organisierte 2. Liga mit ihren stark steigenden Fahrt- und Übernachtungskosten einfach zu teuer“, sagt Jöstingmeyer, der prophezeit, „dass man in dieser Klasse bald unter Profibedingungen arbeiten muss.“
Aus Sicht des DFB sei der Schritt zwar verständlich. „Der Verband denkt an seine U-Nationalmannschaften, die natürlich davon profitieren werden, dass in einer eingleisigen 2. Liga aufgrund der größeren Dichte das sportliche Niveau steigt“, sagt Jöstingmeyer. Dass aber einige Vereine auf der Strecke bleiben dürften, interessiere niemanden.
Ob sich Arminia Bielefeld die 2. Liga, – so denn im nächsten Jahr die sportliche Qualifikation gelingt – noch leisten kann, steht in den Sternen. Jöstingmeyer, der nach dem Aufstieg in diesem Sommer gerne noch ein bisschen länger zu den aktuellen Bedingungen weiter gearbeitet hätte, sagt jedenfalls eine deutliche Erhöhung des Etats der Frauenmannschaft voraus, „über den wir natürlich im Fall des Falles mit dem Verein reden müssen“. Ganz entscheidend für die Zukunft des Frauenfußballs bei Arminia sei dabei, ob es mit den männlichen Kollegen in der 2. Liga weitergehe. „Uns ist klar, dass wir ein bisschen am Tropf der Profiabteilung hängen“, sagt Jöstingmeyer – die eingleisige 2. Frauen-Bundesliga ist für Arminia mit einigen Unwägbarkeiten verbunden.
Aufrufe: 017.11.2016, 23:00 Uhr
FuPa OWLAutor