2024-04-24T13:20:38.835Z

Im Nachfassen
Die Torschützen mit Defensivarbeit: Weiches Ilidio Pastor Santos und Christian Jürgensen haben Meppens Benjamin Girth unter Kontrolle. Foto: Staudt.
Die Torschützen mit Defensivarbeit: Weiches Ilidio Pastor Santos und Christian Jürgensen haben Meppens Benjamin Girth unter Kontrolle. Foto: Staudt.

Eine mitreißende Vorstellung des ETSV Weiche

Nur die Zuschauerzahl enttäuschte

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Zwei Torschützen Arm in Arm: Christian Jürgensen legte seinen Arm freundschaftlich um den einen Kopf kleineren Ilidio Pastor Santos – beide strahlten übers ganze Gesicht. „Der braucht Frost und Kälte, dann macht er auch die Tore“, sagte Jürgensen und knuffte den Brasilianer in die Seite. Es herrschten zwar keine Minusgrade im Manfred-Werner-Stadion, aber warm war es auch nicht gerade – der Platz war unten gefroren und oben seifig, sodass die Standfestigkeit der Akteure auf eine harte Probe gestellt wurde. „Hätte es in der Nacht noch gefroren, hätten wir das Spiel absagen müssen“, erklärte Weiches Liga-Geschäftsführer Harald Uhr.

Doch es wurde gespielt – und die Gastgeber genossen sichtlich den positiven Jahresabschluss. „Das war noch einmal ein Highlight. Ich bin sehr zufrieden. Mit der Art und Weise, wie wir es gemacht haben und damit, dass wir mit einem Erfolgserlebnis in die Pause gehen können“, sagte Trainer Daniel Jurgeleit.Seine Pausenansprache war deutlich. „In der ersten Halbzeit haben wir es ja ganz ordentlich gemacht, aber es hat in der Umsetzung an der letzten Konsequenz gefehlt. Danach waren wir energischer, hatten mehr Biss – und der Elfmeter kam uns natürlich gelegen.“

Den – berechtigten – Strafstoß hatte auch Meppens Coach Christian Neidhart als Knackpunkt des Spitzenspiels ausgemacht. „In der ersten Halbzeit haben wir das richtig gut gemacht. Manko war, dass wir nicht das zweite Tor gemacht haben.“ Er hatte dennoch ein gutes Auswärtsspiel seiner Mannschaft gesehen, hätte ein Unentschieden als gerecht empfunden.Diese Meinung hatte der Trainer des Tabellenführers allerdings exklusiv. Gegen Weiches Wucht fanden die Emsländer keine Mittel mehr. Der eingewechselte Jannik Drews sorgte für spürbare Belebung, auch Fabian Arndt war eine Bereicherung für das Angriffsspiel. Rene Guder blühte förmlich auf, als er mehr Unterstützung bekam.

Auch defensiv lief es gut für die „Eisenbahner“, die nach dem Schlusspfiff ausgelassen die „Humba“ mit ihren Fans zelebrierten. Benjamin Safo-Mensah spielte wieder von Beginn an, Leon Kroiß wurde für Trainingsleistung und gute Einsätze in der zweiten Mannschaft belohnt. Vorne fügte sich Jannik Drews gleich gut ein, freute sich sichtlich über seinen Treffer. Besonders ausgelassen wurde jedoch das Tor von Ilidio gefeiert. „Er hat seit Wochen gute Form“, lobte Jurgeleit den Brasilianer, dessen Auswechslung zur Pause schon einige Fans lautstark gefordert hatten.

642 waren gekommen, um das Duell des Tabellendritten mit dem Herbstmeister zu sehen – eine erneut eher enttäuschende Zahl. Etwa ein Dutzend Fußballfreunde waren im Weihnachtsmann-Kostüm gekommen und freuten sich über freien Eintritt. Neun Siege, sechs Unentschieden, vier Niederlagen – der ETSV geht als Tabellendritter in die Winterpause. Der Rückstand auf den zweitplatzierten VfB Lübeck beträgt zwei, der auf Meppen elf Punkte. Das Titelrennen hatte Daniel Jurgeleit schon nach der Niederlage in Drochtersen für beendet erklärt. Losgelöst vom Tabellenstand lieferten die Fördestädter am zweiten Adventssonntag aber wieder einmal eine Vorstellung ab, die die Zuschauer mitriss.
Aufrufe: 07.12.2016, 08:30 Uhr
SHZ / uscAutor