2024-03-28T15:56:44.387Z

Im Nachfassen
F: Rinke
F: Rinke

Ein ungelöstes Elfmeter-Rätsel

Warum gab’s denn nun Elfmeter für den ETSV Weiche, Jonas Toboll? „Keine Ahnung“, sagte Lübecks Torhüter achselzuckend, „wir haben alle gerätselt.“

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Weiches Rene Guder wusste es auch nicht. „Ich hab’ noch den Innenverteidiger gefragt, aber der hatte auch keine Ahnung“, sagte Flensburgs Torjäger. Keine Überraschung, dass auch die Trainer Rolf Landerl und Daniel Jurgeleit abwinkten. „Haben wir nicht gesehen“, so die übereinstimmende Antwort.

War es nun ein Halten von Moritz Marheineke gegen Tim Wulff? Wulff lag beim Pfiff des Unparteiischen Franz Bokop jedenfalls am Boden. Oder hatte ein Lübecker den Freistoß von Guder mit Hand oder Oberarm abgefälscht? Es war nicht zweifelsfrei aufzuklären. Klar war dagegen, dass der Elfmeter nicht zu einem Tor führte. Jonas Walter, eigentlich als Schütze mit fast hundertprozentiger Ausbeute vom Punkt bekannt, schoss so schwach, dass Toboll keine Mühe hatte, zu parieren. „Der war richtig schlecht geschossen“, sagte Walter anschließend zerknirscht.

Für seinen Trainer war es eine der Schlüsselszenen des Derbys. „Wenn wir früh in Führung gehen, dann läuft es anders“, war sich Daniel Jurgeleit sicher. Die Standards hätten das Nord-Duell entschieden. Unstrittig war der Elfmeter, der zum 0:1 führte und beim 0:2 machte die Abwehr nicht den besten Eindruck.

„Beide Mannschaften haben wenig zugelassen“, waren sich Jurgeleit und der zerknirschte Jonas Walter einig. Weiche habe ordentlich begonnen, stellten Trainer und Kapitän fest. Das lag auch daran, dass die Gäste zunächst nicht in die Partie fanden, wie auch Trainer Landerl einräumte. Die Führung wollte jedoch nicht gelingen, der – unstrittige – Strafstoß für Lübeck spielte den Grün-Weißen dann in die Karten.

„Da war die Partie schon entschieden“, befand Jurgeleit, der seinen Schützlingen Einsatz und Bereitschaft nicht absprach. „Dass dann nicht alles rund läuft, ist normal“, stellte er fest. Die Niederlage störte, aber der Coach hing den verlorenen Punkten nicht lange nach. „Das haben wir selbst zu verantworten. Kleinigkeiten haben entschieden. Wir müssen uns ärgern, aber wir müssen es eben in den nächsten Spielen besser machen.“

Verzichten muss der ETSV im nächsten Auswärtsspiel – am Sonntag bei Drochtersen/Assel – auf Mittelfeldmann Nedim Hasanbegovic, der die fünfte Gelbe Karte sah. Der zuvor ebenfalls mit vier Karten belastete Rene Guder kam trotz einer intensiven Diskussion mit Schiedsrichter und Schiedsrichter-Assistent mit einer Ermahnung davon.

Weiche hat nun erst einmal den Anschluss nach ganz oben verloren und in den nächsten Partien warten mit Drochtersen, Meister VfL Wolfsburg II und Tabellenführer Meppen nicht eben leichte Gegner. Die Partien gegen Wolfsburg und Meppen finden vor heimischer Kulisse statt und könnten ähnlich viel Besucher anlocken wie am Sonntag. 1087 Fußballfreunde trotzen der winterlichen Kälte und kamen ins Manfred-Werner-Stadion – das polierte den zuletzt mageren Zuschauerschnitt von 480 auf jetzt 556 auf.
Aufrufe: 017.11.2016, 10:00 Uhr
SHZ / Ulrich schröderAutor