2024-04-24T13:20:38.835Z

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Im direkten Duell trennten sich Lörrach-Brombach und Weil in einem intensiven Spiel mit 2:2. Hier zieht Imad Kassem-Saad (rechts, SVW) ab, Sergej Triller stört. | Foto: Uwe Rogowski
Im direkten Duell trennten sich Lörrach-Brombach und Weil in einem intensiven Spiel mit 2:2. Hier zieht Imad Kassem-Saad (rechts, SVW) ab, Sergej Triller stört. | Foto: Uwe Rogowski

Ein Trio regelt den Aufstieg wohl unter sich

Nach der Hinrunde ist vor der Rückrunde: Auggen, Lörrach-Brombach und Weil machen Verbandsliga-Aufstieg wohl unter sich aus

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Der Nikolaus war noch nie ein Osterhase, hat Uli Hoeneß einst gesagt. Will heißen: Abgerechnet wird am Schluss. Am Samstag starten die Fußball-Landesligisten in die Rückrunde, die Ende Mai endet, und auch wenn im Herbst keine Maiglöckchen wachsen, zeichnen sich längst klare Verhältnisse ab. Der Aufstieg wird wohl vom FC Auggen, FV Lörrach-Brombach und dem SV Weil geregelt. Nach 16 Spieltagen ist ein Vorsprung von rund zehn Punkten angehäuft worden. Wie sehen die Klubs ihre Aufstiegschancen?
FC Auggen
Mit zwei Punkten Vorsprung auf die Verfolger Lörrach-Brombach und Weil führt Auggen die Tabelle an, dahinter kommt lange nichts. „Der Rest spielt derzeit zu unbeständig, verliert immer wieder das ein oder andere Spiel“, begründet FCA-Coach Enzo Minardi den komfortablen Punktepuffer. Allerdings ist es für ihn immer noch nur die viel zitierte Momentaufnahme, er glaubt an keine Vorentscheidung. In Hausen und Stegen sieht er zwei Klubs mit Potenzial, um die drei führenden Teams zu ärgern.

Was macht Auggen so stark? Minardi hat einige Punkte parat. Nach vier Jahren Landesliga ist seine Mannschaft eingespielt und hat viel mehr Erfahrung, wie in den Jahren davor. Zudem haben die Neuzugänge den Kader nicht nur quantitativ verbessert, sondern auch große Qualität gebracht. Der Aufstieg ist kein Muss für die Markgräfler, das Ziel sei, die anderen beiden so lange als möglich zu ärgern. Respekt vor dem FVLB und Weil ist bei Minardi vorhanden, er sieht alle drei Teams auf ähnlichem Niveau. „Weil hat einen unheimlich breiten Kader, wenn da alle an Bord sind, ist eine Riesenqualität vorhanden.“ Der klare 5:0-Erfolg aus der Vorrunde über den SVW? Eine einmalige Sache für den FCA-Coach. „Das war so ein Spiel, das man alle fünf Jahre mal abliefert.“ Die Weiler sieht er weiterhin als großen Titelfavoriten. „Der Verbandsligaabstieg war ja nur ein Unfall der Weiler.“

Und auch über den FVLB hat er eine eindeutige Meinung. „Die Struktur in Lörrach ist wahnsinnig, die hat ja schon Oberligaformat“, sagt Minardi und führt noch weitere Punkte an, die für den Konkurrenten sprechen: „Nach vorne ist der FVLB unberechenbar, zudem spricht auch die Eingespieltheit für sie.“

FV Lörrach-Brombach
Mit der Rückkehr seines Leitwolfs Frank Malzacher hat der FV Lörrach-Brombach, der am Sonntag in Stegen spielt, in den letzten Spielen die Kurve bekommen. Viel deutet darauf hin, dass das Auf und Ab, das bis zum zehnten Spieltag und der 2:5-Heimniederlage gegen Au-Wittnau andauerte, endgültig ein Ende gefunden hat. Neun Spiele in Folge ist das Team von Trainer Ralf Moser nun ungeschlagen. Ein Umstand, den der Coach zu großen Teilen in der wiedererlangten Stabilität im Teamgefüge begründet sieht.

„Am Anfang hat sich der Weggang einiger arrivierter Kräfte deutlich in unseren Leistungen bemerkbar gemacht“, erklärt Moser, der damit auf die Abgänge von Peter Waßmer (TuS Efringen-Kirchen) und Philipp Wengenmayr (SV Weil) anspielt. Den jungen Spielern fehlte die leitende Hand auf dem Spielfeld. Die Ruhe und Erfahrung, die es braucht, ein Spiel überlegt aufzubauen, ging ihnen von Zeit zu Zeit noch ab. So legte Malzacher seine Stand-by-Tätigkeit zum Herbst hin ad acta, und seither wirken die jungen Kräfte, wie Offensivmann Patrice Glaser, wie befreit und blühen neben Ruhepol Malzacher auf. „Ich bin schon etwas stolz, dass wir im Moment wieder auf diesem Level spielen können“, sagt Moser, der „wenn nichts Unerwartetes passiert“, einen Dreikampf Auggen/FVLB/Weil prognostiziert.

„Trotzdem sollte man ein Team wie den VfR Hausen nicht vergessen, da ist Qualität vorhanden, und mit einem Lauf kann man den derzeitigen Abstand wieder einholen.“ Moser weiß das noch aus eigener Erfahrung aus der Vorsaison, als der FVLB im Saisonendspurt auf Platz zwei vorrückte und die Relegation erreichte.

SV Weil
„Wir sind dort, wo wir uns vor der Runde gesehen haben; oben dabei“, sagt Kurt Schwald, der Trainer des SV Weil. Doch dann präzisiert er: „Wir sind im grünen Bereich“, und macht damit deutlich, dass es gerade so das ist, was man sich im Jahr eins nach dem Verbandsligaabstieg als Zwischenstation ausgemalt hat.

Die Ausbeute ist mit elf Siegen aus 16 Spielen in Ordnung. Es ist ein enges Rennen zwischen den drei oberen Teams, hätte Weil in Auggen (0:5) nur einen Punkt geholt, wären sie jetzt Herbstmeister. Zuletzt haben die am Wochenende spielfreien Weiler mit dem 11:0-Heimsieg gegen Untermünstertal ihr Torverhältnis (+20) aufgemöbelt und beim dort drohenden Minuspunkt gegenüber dem FCA (+35) und Lörrach-Brombach (+24) eine Korrektur vorgenommen. Der Trainer des Tabellendritten macht aber deutlich, dass die Aufs und Abs der letzten Monate minimiert werden müssten. „Wir müssen in der Rückrunde konstanter werden, dann denke ich, dass wir ganz oben dabei sind.“

Die Punktverluste in Oberried (1:1) und Au-Wittnau (0:5) schmerzen ihn noch heute, „diese Zähler fehlen uns“, sagt Schwald, der „die Zwei vorne dran sicherlich favorisiert“ sieht. Nicht nur aufgrund des kleinen Vorsprungs ist Auggen sein Top-Favorit. „Sie wirken geschlossen und spielstark, zeigen Kontinuität.“ Doch er sieht auch einen womöglich entscheidenden Pluspunkt des SVW: „Wir haben Auggen und den FVLB in der Rückrunde zu Hause, haben es also selbst in Hand, und ich glaube auch, dass wir es in diesen Spielen regeln werden.“ Selbstbewusstsein ist auch eine gute Voraussetzung.
Aufrufe: 027.11.2014, 19:30 Uhr
Benedikt Hecht, Hannes Schuster & Uwe Rogowski (BZAutor