2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines

Ein Siegerpokal zum Geburtstag

Faire Partien und große Emotionen bei 44. Grammann-Spielen / Hasbergen räumt in Gesmold ab

Die kleinen Fußballer bejubelten jedes Tor groß und gaben sich auch nach heiß umkämpften Spielen die Hand: Mehr als 2000 junge G- und F-Jugend-Fußballer waren bei den 44. Franz-Grammann-Gedächtnisspielen beim SV Viktoria Gesmold mal wieder große Vorbilder. Eltern und Betreuer folgten ihrem Beispiel, beklatschten jede Aktion und feuerten unabhängig vom Spielstand an.

Die Trauer war bei der U 9 der JSG Dissen/Bad Rothenfelde groß nach der knappen 1:2-Halbfinalniederlage gegen die SG Hagen/Niedermark. Dennoch machte Trainer Daniel Bojko in seiner emotionalen Ansprache vor dem Spiel um den dritten Platz seinen Schützlingen einen wichtigen Grundsatz klar: „Es ist nur Fußball. Wir können nicht jedes Spiel gewinnen, aber wir können immer zusammen Spaß haben.“ Die Ansprache traf den Gedanken der Grammann-Spiele perfekt: Auch wenn am Ende alle das Ziel hatten, die großen Pokale mit nach Hause zu nehmen, stand der Fair-Play-Gedanke im Vordergrund.

So war es schon für die jüngsten Kicker im Alter von fünf Jahren eine Selbstverständlichkeit, dem Gegner nach einem Foul aufzuhelfen oder das Spiel zu unterbrechen, wenn jemand am Boden lag. Auch die Trainer trugen ihren Teil dazu bei, für eine tolle Atmosphäre zu sorgen, indem sie keine zu hohen Erwartungen an ihre Mannschaften stellten und Tränen nach Niederlagen mit viel Lob und Anerkennung für den Einsatz trockneten. „Es sind Kinder. Die dürfen so viele Fehler machen, wie sie wollen“, betonte Bojko, der mit seiner Mannschaft noch den dritten Platz holte.

Den Pokal mit dem Grammann-Männchen für die U9 sicherte sich in diesem Jahr die JSG Lechtingen/Wallenhorst durch einen 2:0-Sieg gegen Hagen/Niedermark. Held des Tages war Marc Ponert mit seinem frühen Doppelpack. Mit dem Abpfiff stürmten deshalb Trainer und Spieler auf ihn zu, machten anschließend einen Kreis und sangen über den ganzen Platz „So sehen Sieger aus“.

Profihaft folgte anschließend die Welle vor den zahlreichen Eltern, ehe die Spieler noch Torwart Jan Niehaus hochleben ließen. Der Neunjährige hatte am Sonntag Geburtstag, bekam den ganzen Tag über nur zwei Gegentore und beschenkte sich somit selbst. „Er hat heute am Frühstückstisch noch gesagt, dass er sich zum Geburtstag den Pokal wünscht“, erzählt Mutter und JSG-Trainerin Saskia Niehaus, die aber auch auf die ganze Mannschaft stolz war: „Einfach unglaublich, wie sich die Jungs heute reingehauen haben.“

Großer Jubel herrschte auch bei der Spielvereinigung Gaste-Hasbergen, die bei der U6, U7 und U8 den Titel holte. „Damit hätten wir nie gerechnet. Die Mannschaft ist heute über sich hinausgewachsen“, strahlte U-7-Trainer Achim Kiewitt nach dem 2:0-Finalsieg gegen den TuS Bersenbrück, gegen den die Hasberger in der Vorrunde noch verloren hatten. Für die größte Überraschung des Tages sorgte die U 8 des TuS Eintracht Rulle, die als reine Mädchenmannschaft souverän bei den Reservemannschaften nur gegen Jungenteams gewann und sich im Finale mit 4:0 gegen Eintracht Neuenkirchen durchsetzte.

Neu war in diesem Jahr, dass sich alle Sieger auf einer Bühne feiern lassen durften. Dabei wurde jeder Spieler einzeln aufgerufen, ehe die Pokale und Medaillen übergeben wurden und das Blitzlichtgewitter der Handys der Eltern und Großeltern losging. Auch die Siegerehrung bekam durch diese Neuerung einen noch würdigeren Rahmen.

So gingen nicht nur die kleinen Kicker mit strahlenden Gesichtern nach Hause, sondern auch die Organisatoren und Funktionäre. „Wir können uns heute wirklich glücklich schätzen. Das war ein tolles Highlight“, meinte Thomas Linnemann von Ausrichter Gesmold. Kreisjugendobmann Hartmut Klocke freute sich vor allem, weil von den 200 Mannschaften nur drei kurzfristig absagten, und hielt deshalb sein Fazit relativ kurz: „Einfach toll.“

Aufrufe: 017.6.2019, 13:30 Uhr
NOZ Autor