In zwei Englischen Wochen in Folge haben die Kicker von Spielertrainer Björn Schwarz insgesamt elf Punkte eingefahren, die ihnen zur vorübergehenden Tabellenführung verhalfen. Das 1:1 vor zwei Wochen gegen die SG Haag war ein ebenso hartes Stück Arbeit wie der knappe 1:0-Sieg gegen die SG Thalfang. Wieder einmal wurde der Spielertrainer selbst zum Helden, als er sich in der 60. Minute einwechselte und zwei Minuten darauf das goldene Tor erzielte.
Was den bisherigen Erfolg ausmacht: Seitdem der frühere Gonzerather Björn Schwarz als Spielertrainer das Zepter übernahm, geht ein Ruck durch die SG. „Wir sind immer noch in der Findungsphase, doch die Mannschaft hat einen Riesensprung gemacht. Wir hatten hier nie gedacht, dass die Jungs mit einem solchen Ehrgeiz bei der Sache sind und so konstant agieren, dass sie sich mit der vorübergehenden Tabellenführung belohnt haben.“ Schwarz weiß jedoch, dass „wir noch gar nichts erreicht haben und am Ende der Saison niemand danach fragt, wer Herbstmeister gewesen ist.“ Schwarz legt Wert auf Kommunikation, Teambuilding und Defensivverhalten. as macht den jetzigen Erfolg aus. „Wegen des großen internen Konkurrenzkampfes ist jeder engagiert, und jeder will sich im Training zeigen und auch spielen. Das Mannschaftsklima ist absolut super. Wir müssen das alles auch noch richtig einordnen, denn ein Rekord jagt den anderen.“ Der 31-Jährige meint damit, dass die SG – und auch nicht in den Jahren davor als eigenständige Vereine – noch nie so wenig Gegentore kassierte und noch nie Tabellenführer war.
Der umfunktionierte Stürmer: „Den größten Schwerpunkt, den ich mir als neuer, externer Trainer gesetzt habe, war es, die Defensive zu stabilisieren. Das ist auf grandiose Weise gelungen.“ Erst 14 Gegentore und sieben Zu-Null-Spiele sprechen eine deutliche Sprache. Aus dem Rahmen fällt nur das 0:6 am dritten Spieltag in Gonzerath. Im Tor agiert zumeist Robin Wilbert, der seine „Glanzmomente hat“, so der Coach. Doch der erst 18-jährige Luca Thömmes erhalte ebenso seine Chance: „Ich will alle auf einen Level bekommen.“ Die Außenverteidiger Dennis Wokulat und Andreas Knackstedt machen einen ebenso guten Job wie die Innenverteidiger Manuel Kimmling und - Raphael Sausen. Der schoss in früheren Jahren regelmäßig die meisten Tore, ging dann für ein halbes Jahr zum VfL Trier und kam im Sommer voller Tatendrang zurück. „Raphi wurde vom Stürmer zum Innenverteidiger umfunktioniert und hat diese Aufgabe super angenommen. Er ist mit Herzblut dabei.“ Einer, der eigentlich für die zweite Mannschaft vorgesehen war, ist Björn Schlensog. Der Vornamensvetter des Trainers hat den wohl größten Sprung gemacht: "Ich bezeichne ihn gern als Maschendrahtzaun vor unserer Mauer, an der es kein Vorbeikommen gibt. Als Sechser ist er unser Staubsauger vor der Abwehr. Björn hat sich brillant entwickelt.“ Dass er auch torgefährlich sein kann, bewies Schlensog gegen Mülheim-Brauneberg, als er den späten Ausgleichstreffer zum 1:1 erzielte. Die anfängliche Doppelbelastung mit Pokal und Meisterschaft ist seit dem 1:6 Aus in Runde zwei gegen die SG Wittlich II für den Vorjahresfinalisten passé. Schwarz weiß auch, dass die Entwicklung längst noch nicht abgeschlossen ist. Doch er gibt seinen Spielern nachdrücklich auf den Weg, dass „wir jetzt jenen Ehrgeiz entwickeln sollten, nicht satt zu sein und weiterhin gierig nach den nächsten Erfolgen zu streben. Wir haben nach dem Sieg gegen Thalfang den Herbstmeister gefeiert, doch jetzt wollen wir weiter Gas geben.“
Schwarz nimmt Druck vom Gonzerath-Spiel: Schon jetzt schweifen die Blicke auf den 1. Dezember: Dann kommt es zum Rückspiel gegen Gonzerath. Das 0:6 am dritten Spieltag sei ein Weckruf gewesen, wie Schwarz betont. „Wir wollen die Partie nicht überbewerten, aber im Rückspiel zeigen, dass wir es besser können. Wichtig wird vielmehr sein, wie wir die nächsten Spiele insgesamt bestreiten", so Schwarz.