2024-04-23T13:35:06.289Z

Totopokal
Rico Benatelli machte den Deckel drauf: die Würzburger Kickers haben Zweitliga-Aufstieg und DFB-Pokal-Ticket in der Tasche. F: Scheuring
Rico Benatelli machte den Deckel drauf: die Würzburger Kickers haben Zweitliga-Aufstieg und DFB-Pokal-Ticket in der Tasche. F: Scheuring

Ein Pokalfinale für die Statistik, mehr nicht

Bayerischer Totopokal - Finale: SpVgg Unterhaching und FC Würzburger Kickers haben ihre Saisonziele vorm Pokalendspiel längst erreicht

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Muster ohne Wert: Das Endspiel um den Bayerischen Toto-Pokal 2015/16 am Samstag zwischen dem Regionalligisten SpVgg Unterhaching und dem frisch gebackenen Zweitliga-Aufsteiger FC Würzburger Kickers ist bedeutungslos geworden. Eigentlich wird im Endspiel ja einer von zwei bayerischen Teilnehmern an der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals ermittelt. Aber da die Kickers aus Würzburg in der 3. Liga Platz drei belegt haben, sind die Unterfranken bereits für den DFB-Pokal qualifiziert. Somit zieht auch die SpVgg Unterhaching in den lukrativen DFB-Pokal ein, egal, ob sie das bayerische Finale gewinnen oder nicht. In diesem Endspiel stehen die beiden letzten Titelträger. Unterhaching ist der Titelverteidiger, Würzburg gewann 2014 die bayerische Trophäe. Je rund 140.000 Euro Antrittsgeld sind damit garantiert.
Am Dienstag standen sie auf der großen Bühne, schossen den MSV Duisburg aus der 2. Liga und nehmen nun zur Saison 2016/17 deren Platz in Liga zwei ein. Was folgte waren für den FC Würzburger Kickers stressige aber angenehme Tage mit Feierlichkeiten, dem Empfang bei der Stadt Würzburg bei Oberbürgermeister Christian Schuchardt am Freitagvormittag. Nun steht für den neuen Zweitligisten, die Unterfranken spielen erstmals in der eingleisigen 2. Liga, noch die letzte Pflichtaufgabe dieser Saison mit dem Pokalfinale bei der SpVgg Unterhaching an. Danach ist Pause für die Würzburger, die bereits am 21. Juni in die Saisonvorbereitung nach dem zweimaligen Aufstieg einsteigen. Bei den Gästen fehlt einzig Nejmeddin Daghfous, der wie schon im Rückspiel in Duisburg erkrankt ist. Sonst alle fit. Zeitgleich spielt die U23 der Kickers in Forchheim Relegation, also werden die Profis ziemlich komplett auflaufen. Auf die Frage, wie denn der neue Zweitligist dieses Endspiel angehen wird, antwortet Trainer Bernd Hollerbach: "Jeder Titel ist auf seine Weise schön. Und hier bei den Kickers sowieso. Der Verein hatte in der jüngeren Geschichte ja nicht allzu viel zu feiern. Vor ein paar Jahren spielte der Klub noch in der Bezirksliga. Gerade auch der Gewinn des bayerischen Toto-Pokals vor zwei Jahren war sicherlich ein Meilenstein. Er hat uns die Chance eröffnet, überhaupt erst gegen Düsseldorf zu spielen. Da haben viele erst gemerkt, welch Strahlkraft der Fußball in der Region besitzt. Dass wir das Spiel dann tatsächlich gewonnen haben, hat unserem Projekt weiteren Auftrieb gegeben." Worauf wird es am Samstag ankommen? "Dass wir mit der nötigen Ernsthaftigkeit an die Sache gehen, das ist aber eine Selbstverständlichkeit und darauf kann ich mich verlassen. Die Jungs sollen noch einmal Spaß haben und das Spiel genießen", so Hollerbach weiter.

Eineinhalb Wochen nach dem letzten Regionalligaspiel daheim gegen den TSV Buchbach wird es für die Unterhachinger Mannschaft von Chef-Trainer Claus Schromm nun nochmal ernst, naja: oder fast ernst. Das Heimspiel gegen die Buchbacher gewannen die Rot-Blauen dank Treffern von Markus Einsiedler und Vitalij Lux mit 2:0. Durch diesen Erfolg sicherte sich die Vorstädter den vierten Tabellenplatz. "Alles in allem sind wir sehr zufrieden mit dieser Platzierung und auch der ganzen Saison. Nach dem wackligen Start hat sich die Mannschaft gefunden und eine starke Spielzeit hingelegt", blickt Claus Schromm zurück. Auch die Würzburger Kickers dürften mit ihrer Saison mehr als zufrieden sein. In der Dritten Liga belegten sie den dritten Tabellenplatz, der zur Aufstiegsrelegation zur 2. Bundesliga berechtigt. Dort setzten sich die Franken in zwei Partien verdient gegen den MSV Duisburg durch und schafften somit den überraschenden Durchmarsch. "Die Würzburger haben eine richtig starke Truppe beisammen, die eine überragend Mentalität besitzt und eine unglaubliche Rückrunde gespielt hat. Zudem haben sie Ende Februar das letzte Spiel verloren und von den letzten elf Partien neun gewonnen. Zum Durchmarsch möchte ich dem Team um Trainer Bernd Hollerbach gratulieren und zolle meinen höchsten Respekt", so der Coach weiter. Nicht am Finale teilnehmen können auf Seiten der Hachinger Jonas Hummels (Knieverletzung), Franz Rathmann (Kreuzbandriss), Dominic Reisner (Hüft-OP), Stefan Marinovic (Länderspielreise), Luca Marseiler (Sprunggelenksverletzung) und Marco Rosenzweig (Knieverletzung). Hinter den Einsätzen von den zuletzt verletzten Max Dombrowka und Thomas Steinherr steht noch ein kleines Fragezeichen. Anstoß im Alpenbauer Sportpark ist um 14:30 Uhr. Die ARD wird diese Partie im Rahmen des "Finaltags der Amateure" in einer Live-Konferenz im Fernsehen übertragen. Zusätzlich gibt es einen Livestream, über den man das Spiel in voller Länge verfolgen kann. Nach dem Spiel findet noch eine kleine Saisonabschlussfeier im Biergarten des Sportstadls statt. Die Mannschaft und das Team hinter dem Team werden natürlich vor Ort sein und gemeinsam die Spielzeit ausklingen lassen. Egal wie das Finale endet...

Aufrufe: 027.5.2016, 21:58 Uhr
Dirk MeierAutor