2024-04-25T14:35:39.956Z

Spiel der Woche
Nach dem entscheidenden Treffer zum 3:0 gegen den SSV Margertshausen II hat sich Gessertshausens Gernot Forster das Trikot vom Leib gerissen uns stürmt zusammen mit Steffen Schmid, der das 1:0 erzielt hatte, auf Trainer Dietmar Fuhrmann zu.	Foto: Oliver Reiser
Nach dem entscheidenden Treffer zum 3:0 gegen den SSV Margertshausen II hat sich Gessertshausens Gernot Forster das Trikot vom Leib gerissen uns stürmt zusammen mit Steffen Schmid, der das 1:0 erzielt hatte, auf Trainer Dietmar Fuhrmann zu. Foto: Oliver Reiser

Ein Mann, ein Wort

Warum Dietmar Fuhrmann den SV Gessertshausen trotz des Abstiegs in die B-Klasse übernommen hat. Und wo der Unterschied zur Bezirksliga ist

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Selbst altgediente Mitglieder erinnern sich kaum mehr, wann zuletzt ein Gessertshauser Ortsderby stattgefunden hat. Es muss wohl zu den Bezirksliga-Zeiten des SSV Margertshausen (2007 bis 2009) gewesen sein, dass der SV Gessertshausen zuletzt auf die zweite Garnitur aus dem sportlich wesentlich erfolgreicheren Ortsteil traf. Am gestrigen Sonntag war es wieder soweit: Und beim SSV Margertshausen hatte man sogar das Kreisliga-Spiel der ersten Mannschaft nach hinten verlegt, damit auch deren Spieler das Derby, in dem am Ende der SVG mit 3:0 die Oberhand behielt, sehen können.
Der SV Gessertshausen hatte schon zu Beginn des Jahres mit einer spektakulären Trainerverpflichtung von sich reden gemacht: Dietmar Fuhrmann, zuletzt beim FC Königsbrunn in der Landesliga und Bezirksliga tätig, sollte den SVG wieder zu besseren Zeiten verhelfen. Elmar Saumweber, ein enger Freund aus gemeinsamen Zeiten beim TSV Neusäß, hatte ihn in die Stauden gelotst. Doch erst einmal ein Rückschlag: Nach der Rückrunde musste man in den sauren Apfel des Abstiegs beißen. Obwohl sich der SV Gessertshausen in der B-Klasse wiederfand und Dietmar Fuhrmann andere Anfragen ins Haus flatterten, trat der 53-Jährige seinen Dienst an. Fuhrmann: „Natürlich hätte ich die Mannschaft lieber in der A-Klasse übernommen, aber wenn ich irgendwo meine Zusage gebe, dann halte ich mein Wort.“
Mit einem Unentschieden und drei Siegen ist der SV Gessertshausen gut gestartet. Auch im Derby dauerte es nur 19 Minuten, bis der Favorit in Führung ging. Nachdem Philipp Kneissl vorher schon den Pfosten getroffen hatte (9.), zimmerte der umtriebige Steffen Schmid einen Freistoß auf 22 Metern zum 1:0 in die Maschen.
Die größten Unterschiede von der Bezirksliga zur B-Klasse sieht Fuhrmann im taktischen Bereich und in der Spieldisziplin. Besonders krass sei auch die Chancenverwertung. Fuhrmann: „Da fehlt die individuelle Klasse, die Cleverness und die Kaltschnäuzigkeit.“ Deutlich zu sehen, als der von Jan Rung herrlich freigespielte Kneissl in der 37. Minute vorbeischoss. Drei Minuten später musste eine weitere Standardsituation herhalten: Florian Frühtrunks Freistoß verwertete Nachwuchsspieler Jan Rung am langen Pfosten stehend zum 2:0. „Ein Junge mit großem Potenzial“, sagt Fuhrmann über den 19-Jährigen aus der eigenen Jugend.
Mit einem Trainer als Star zählt der SV Gessertshausen natürlich zu den Favoriten. Das will Fuhrmann auch nicht dementieren: „Natürlich wollen wir schnell wieder rauf. Aber das wird kein Selbstläufer.“ Vor allem, wenn man sich so hinten rein drücken lässt, wie in der zweiten Halbzeit. Nachdem die erste Mannschaft zum eigenen Spiel aufgebrochen war, legte die „Zweite“ alle Hemmungen ab. Nut gut, dass SVG-Torhüter Julian Freuer gegen Silvio Gentile mit einer Fußabwehr den Anschlusstreffer verhinderte (56.) und Libero Dominik Hefele manch brenzlige Situation bereinigte.
Zehn Minuten vor Schluss sorgte Gernot Forstner nach dem ersten vernünftigen Gessertshauser Angriff im zweiten Durchgang für die Entscheidung. Jetzt hatte man noch einige dicken Möglichkeiten zum Ausbau des Ergebnisses. Doch da trat wieder der von Dietmar Fuhrmann angesprochene Unterschied zwischen Bezirksliga und B-Klasse zu Tage: die Ruhe vor dem Tor bei der Chancenverwertung.
SV Gessertshausen: Freuer – Paulus, Hefele, Geh, Vogel – Rung (86. S. Ohler), Hellmann, Forstner, Schmid (81. Berg) – Frühtrunk, Kneissl (72. Winterstein).
SSV Margertshausen II: Schalk – Strasser, Maier, Peter, Spengler – Pfänder, Bauer, Gaugenrieder, Kastner – Gotaut, D. Gentile (S. Gentile, Schaller, Thronberens).
Tore: 1:0 Schmid (19.), 2:0 Rung (40.), 3:0 Forstner (79.). - Schiedsrichter: Markus Heider (Kleinaitingen). – Zuschauer: 130.

Aufrufe: 07.9.2015, 13:35 Uhr
LABO/Oliver ReiserAutor