Ein herber Verlust

Heiko Bonan ist und war aber alles andere als ein durchschnittlicher Trainer. Schon bei seinem Amtsantritt im Oktober 2014 wurde er an dieser Stelle als ein Glücksfall für den FC Gütersloh bezeichnet – und er wurde diesen Vorschusslorbeeren gerecht. Zum einen hat der Fußballlehrer seine Qualitäten als Ausbilder unter Beweis gestellt. Die Entwicklung von Spielern wie Simon Schubert, der von einem flapsigen Talent zu einem seriösen Leader wurde, der vielleicht sogar das Zeug für die Regionalliga hat, ist nur ein Beispiel. Zum anderen hat Bonan den einzelnen Akteuren und der Mannschaft einen Ordnungssinn beigebracht, der ihr so manchen Punkt bescherte. Und in punkto Taktik führte er eine Variabilität ein, die manchmal altmodisch wirkte, aber in Wirklichkeit von einer pragmatischen Modernität geprägt war. Hätte der FCG in der Oberliga dann nicht an der Tabellenspitze spielen, statt sich weitgehend gegen den Abstieg wehren zu müssen? Nein, dazu reicht(e) das Potenzial nicht, zumal das Team von großem Verletzungspech verfolgt wurde und wird. Die vielleicht wichtigste Leistung von Heiko Bonan beim FC Gütersloh aber waren seine Loyalität zum Verein trotz schwierigster Rahmenbedingungen und sein Klarsinn in der Beurteilung der Situation. Trotz allem Herzblut, das er mit seiner Tätigkeit verband, und trotz aller Euphorie, mit der er seine anfangs weit über das Sportliche hinaus gehende Aufgabe anging, verlor er nie den Blick für die Realität und nicht den Mut, Klartext zu reden. Insofern ist sein Ausscheiden ein herber Verlust.