2024-04-24T13:20:38.835Z

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Erfolgreiches Duo: Henstedt-Ulzburgs Trainer Tobias Homp (re.) und seine Torjägerin Alina Witt. Foto: mai
Erfolgreiches Duo: Henstedt-Ulzburgs Trainer Tobias Homp (re.) und seine Torjägerin Alina Witt. Foto: mai

Ein Ex-Profi hält die Fahne der Frauen aufrecht

SV Henstedt-Ulzburgs Trainer Tobias Homp nominiert für die Wahl zum Trainer des Jahres

Inmitten von neun anderen verdienten Kollegen hält mit Tobias Homp ein Trainer die Fahne des schleswig-holsteinischen Frauenfußballs aufrecht. Und das auch vollkommen zu Recht, denn immerhin schaffte Homp mit dem SV Henstedt-Ulzburg als einzigem Zweitligavertreter des Landes den vorzeitigen Klassenerhalt und liegt auch jetzt nach der Hinrunde auf einem Nichtabstiegsplatz.

Vielen Fußballinteressierten dürfte der Name Tobias Homp noch mehr aus seiner aktiven Zeit als Spieler geläufig sein; und da natürlich während seiner Profijahre beim Hamburger SV und dem FC Homburg. In Kiel, bei seinem Heimatverein TSV Melsdorf und dem FC Kilia begann Homp seine Fußballlaufbahn. Mit dem HSV feierte Homp 1987 seinen größten Erfolg als Aktiver: „Ich kann mich noch sehr genau an das DFB-Pokalfinale gegen die Stuttgarter Kickers erinnern. Wir haben 3:1 gewonnen, ich selbst durfte mitspielen. Außerdem wurden wir Vizemeister, es war ein wirklich tolles Jahr.“

Nach seiner Rückkehr aus Homburg in die Hansestadt zog es Homp 1999 nach Henstedt-Ulzburg, wo er 2011 seine Karriere mit da immerhin schon 47 Jahren eigentlich beendete. Doch die Ligamannschaft des SVHU war froh und dankbar, als eines der größten Vereinsvorbilder im vergangen Jahr noch einmal die Fußballschuhe schnürte. Am 19. Oktober 2016 gab Homp kurz vor seinem 53. Geburtstag im Verbandsliga-Duell beim VfR Neumünster II seinen jetzt wohl endgültigen Abschied.

Parallel dazu hat sich Homp seit längerer Zeit der Arbeit als Trainer verschrieben. Vor seinem Antritt bei den Zweitliga-Frauen coachte er die männliche A-Jugend Henstedt-Ulzburgs. Ein Tobias Homp mag nicht wie der typische Trainer einer Frauenmannschaft wirken, soweit es einen solchen überhaupt gibt. Und dennoch lebt er mit dieser Aufgabe noch einmal zusätzlich auf.

Die „alleinige Schuld“ daran trägt Tochter Vera, die in der 2. Bundesliga Nord auf Torjagd für den Ulzburger Klassenerhalt geht: „Ich habe Vera früher natürlich regelmäßig begleitet. Egal, ob in der Jugend oder später als sie in der 1. Bundesliga beim HSV oder Leipzig spielte. Ich hätte es vorher vielleicht nicht für möglich gehalten, aber ich habe schnell gesehen, dass der Frauenfußball durchaus sehr attraktiv sein kann und vieles zu bieten hat.“

Vorgänger Claus Rath selbst, der den SVHU in die 2. Bundesliga Nord geführt hatte, sein Traineramt aus beruflichen Gründen allerdings aufgeben musste, sorgte dafür, dass sich Homp der neuen Aufgabe stellte. Ein Schritt, den der ehemalige Profi bis heute nicht bereut. Ein Beleg dafür, dass er sich in Henstedt-Ulzburg sehr wohl fühlt, findet sich unter anderem darin, dass Homp seinen Vertrag gerade um ein weiteres Jahr verlängert hat. Ganz unabhängig davon, ob als Zweit- oder Drittligist.

„Die Arbeit mit der Mannschaft macht mir einfach Spaß. Die Chancen auf den Klassenerhalt sind realistisch, auch wenn es im Vergleich zur letzten Saison noch ein wenig schwieriger wird. Denn die Liga ist, mit Ausnahme des Bramfelder SV, ein ganzes Stück ausgeglichener. Aber wir sind da sehr zuversichtlich.“
Aufrufe: 031.1.2017, 12:30 Uhr
SHZ / sunAutor