2024-04-25T14:35:39.956Z

Kommentar

Ein Eigentor der klassischen Sorte

Schuld für Richrather Formfehler wird hin und her geschoben

Der neue Vorstand des Landesligisten TuSpo Richrath wünscht sich Ruhe für seine Arbeit. Damit gerät der Verein aber im Wirrwarr um die Sperre von Philip Lehnert erst recht in größte Erklärungsnot. Lehnert kam im Sommer 2012 als Vertragsamateur und deshalb sind bestimmte Vorgaben einzuhalten.

Eine ist die korrekte Vorlage einer Bescheinigung über die Entrichtung von Beiträgen an Knappschaft/Berufsgenossenschaft. Spätestens seit Mittwochabend war klar, dass was im Argen liegt – denn Lehnert hätte bereits im Spiel gegen Sudberg zusehen müssen – weil der Verband ihn kurzfristig auf Eis gelegt hatte.

Unstrittig ist, dass der Verein davon wusste. Unstrittig ist, dass den Richrathern keineswegs das Nicht-Entrichten von Beiträgen vorgeworfen wird. Nach Lage der Dinge handelt es sich um einen Formfehler. Nun ist es so, dass keiner die Verantwortung übernehmen will. Der eine sagt, der Fehler liege bei jenem. Und der andere sagt, die Zeit für ein Einschreiten hätte nicht gereicht. Und wieder ein anderer sagt, man habe es ja noch versucht. Insgesamt klingt das alles nach billigen Ausflüchten.

Im Jahr 2013 sind zwei bis drei Tage vom Eintreffen einer Nachricht bis zum Wirksamwerden fast Lichtjahre. Richrath hat nicht gehandelt – nicht im Interesse des Spielers, nicht im Interesse des Trainers, nicht im Interesse des Trainers – nicht mal im eigenen Interesse. Wer sich so verhält, darf viel tun. Aber er hat kein Recht darauf, sich über zu viel Unruhe zu beschweren. So sehen sehr viel eher klassische Eigentore aus.


Aufrufe: 022.4.2013, 11:07 Uhr
Rheinische Post / Michael DeutzmannAutor