2024-04-24T13:20:38.835Z

Vereinsnachrichten
Der Ex-Bundesligaspieler und heutige Trainer Mike Lünsmann gibt Tipps zur Ballführung.  ©MOZ/Sergej Scheibe
Der Ex-Bundesligaspieler und heutige Trainer Mike Lünsmann gibt Tipps zur Ballführung. ©MOZ/Sergej Scheibe

Ein bisschen große weite Fußballwelt

Das Hertha-Fußball-Camp ist bereits zum vierten Mal in Schönow zu Gast.

Die große Fußballwelt ist für drei Tage in Schönow eingezogen. Profi-Trainer von Hertha BSC Berlin absolvieren mit jungen Talenten aus der Region eine Fußballschule. Es ist bereits das vierte Trainingslager, das der Berliner Bundesligist für den fußballbegeisterten Nachwuchs in Schönow durchführt.

Wie groß die Begeisterung nicht nur für den Fußball, sondern auch für Hertha ist, bewies der Adrian von Rot-Weiß Schönow. Noch bevor es am Vormittag zur Fußballschule auf dem gepflegten Schönower Sportplatz ging, sah er sich das von seinem Vater aufgenommene Pokalspiel vom Vorabend gegen Rostock - in einer Fassung ohne Krawalle - an. Für den Achtjährigen war die Partie zu spät angesetzt worden, um sie live verfolgen zu können. "Er kennt alle Spieler von Hertha", sagt Vater Mathias Hellmich. "Bei uns ist es ähnlich", fügt Ina Geipel hinzu. "Es gibt kein anderes Thema als Fußball." Der achtjährige Benjamin Schwenckenbecher, der ebenfalls bei Rot-Weiß dribbelt, ist in diesem Jahr bereits das zweite Mal bei der Fußballschule mit dabei. Dass der Bundesligist in der Region Präsenz zeige, mache diese attraktiv, finden die Eltern.

Dass die Fußballschule schon zur Tradition geworden ist, sei dem Engagement von Manfred Kerkhofer, dem Hertha-BSC-Botschafter der Stadt Bernau, zu verdanken, unterstreicht Alexander Morzinek, Vorsitzender von Rot-Weiß Schönow. Er weiß, dass die Teilnahme an der Fußballschule nicht nur für die Kinder Hoffnung und Ansporn bedeutet, sondern auch die Eltern Wert auf auf echte Hertha-Trainer legen. In diesem Jahr sind es Nikolas Kröhn, der auch Sportpsychologe ist, der U-10-Trainer Benjamin Klappitz und insbesondere Mike Lünsmann, der vor seiner Trainerlaufbahn für die Berliner in der 1. Bundesliga spielte. Auch wenn Trainingseinheiten aus der Hertha-Fußballakademie auf dem Programm stehen, werden Spaß und Freude nicht zu kurz kommen, sagt Mike Lünsmann. "Wir haben natürlich den Anspruch, dass die Kinder aus den drei Tagen etwas für ihre weitere Entwicklung mitnehmen, so erhalten sie auch individuelle Tipps und Übungen. Aber wir vermitteln auch Werte wie das Miteinander. So entstehen unter ihnen auch Freundschaften." Da die Kinder aus der Region kommen, kennen sich nicht alle. In einem Fall war auch ein Junge vom VfL Wolfsburg mit dabei. Teilnehmen können die Jahrgänge von 2004 bis 2010. Nicht nur ausgesprochene Talente, auch Spieler mit weniger Erfahrung können teilnehmen. Eine Vereinsmitgliedschaft wird nicht vorausgesetzt. Auch Mädchen können mitmachen, diesmal sei allerdings keines dabei, bedauert André Henning, stellvertretender Leiter der Hertha-Nachwuchsakademie. Dass die Trainer der Fußballschule alle eine Funktion bei Hertha haben und nicht "eingekauft" werden, entspreche der Philosophie des Vereins. Anfragen zur Ausleihe von Trainern kämen auch aus dem Ausland, selbst aus China. "Unsere Partnerstädte haben aber den Vorrang", unterstreicht André Henning. Die Fußballschule sei darüber hinaus auch als Angebot an die Trainer der Region zu verstehen, die mit den Hertha-Akteuren ihre Anliegen erörtern können.

Eine ganze Reihe von Müttern, Vätern und auch Großeltern beobachten vom Rand des Platzes, wie begeistert die Jungen von dieser dreitägigen ganz besonderen Schule sind. Einige von ihnen, darunter Leon, Leonard, Marlon und James haben bereits Bundesligaluft geschnuppert - nicht nur bei Besuchen von Spielen im Olympia-Stadion, sondern auch als sogenanntes Auflaufkind bei Hertha und anderen Bundesligisten. Philipp hat sogar David Alaba von Bayern München beim Champions-League-Spiel gegen Benfica Lissabon auf den Rasen begleitet. Marlon, der wie die anderen bei Rot-Weiß Schönow in der E-Jugend spielt, nimmt auch am regelmäßigen Torwarttraining von Hertha BSC im Olympiapark teil. Auch dies ist ein für Spieler und Trainer offenes Angebot des Bundesligisten, der mit der allgemeinen Nachwuchsförderung auch in die Region ausstrahlen will.

Aufrufe: 016.8.2017, 08:43 Uhr
MOZ.de / Olav SchröderAutor