2024-04-25T14:35:39.956Z

Analyse
Die Spvgg. Nassau muss im Abstiegskampf eng beisammen stehen. Archivfoto: Klein.
Die Spvgg. Nassau muss im Abstiegskampf eng beisammen stehen. Archivfoto: Klein.

Ein Abstieg, zwei Leidtragende

Spvgg. Nassau nach Katastrophen-Rückrunde wieder mittendrin im Abstiegskampf +++ Meso zittert mit +++ Keller-Restprogramm im Überblick

WIESBADEN. Ende des Jahres 2015 sah alles noch so ungefährlich aus: Nach 23 Spieltagen stand die Spvgg. Nassau fernab von fast jeglichen Abstiegssorgen auf dem zwölften Rang, mit immerhin elf Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz 15. Doch sieben Spiele und sechs Niederlagen später ist man spätestens durch das 2:3 vom Wochenende beim SV Frauenstein II wieder mittendrin im Abstiegskampf. Und das Momentum spricht klar gegen den Traditionsverein.

"Es ist eine verfahrene Situation", analysiert Nassau-Macher Wilfried Merzbach. Im Jahr 2016 hat die Nassau magere vier Zähler geholt: Einen Punkt gegen das ebenfalls schwächelnde Kostheim 12 sowie den kampflosen Sieg über die zurückgezogene Reserve des Türkischen SV Wiesbaden. Die Schlüsselspiele der vergangenen Woche gegen Bierstadt II und Frauenstein II (jeweils 2:3) wurden vergeigt. Teilerfolge gegen andere Teams, für die es um nicht mehr viel geht, blieben komplett aus. Die Folge: Am vergangenen Spieltag wurde die Nassau sowohl von Bierstadt II als auch von Frauenstein II überholt. Damit ist der Relegationsplatz, auf dem noch die Germania rangiert, bedrohlich nahe gekommen.

"Treffen das Tor nicht mehr"

Aber woran liegts, dass bei Nassau in diesem Jahr nichts mehr geht? "Wir haben im Winter einige Spieler (Mustafe Gashi, Shkodran Ahmeti, Kushtrim Ahmeti, Daniel Bender, Anmerkung der Redaktion) abgeben müssen, haben viel Pech, einige Verletzte und vor allem: Wir treffen das Tor einfach nicht mehr", klagt Merzbach. Das wurde am Sonntag mehr als deutlich. Chancen waren für die Nassau genug da, die Mehrzahl der Tore machte aber der SV Frauenstein II in Person von Erstmannschaftstorjäger Dennis Ilsemann. "Wenn der bei uns gespielt hätte, hätten wir gewonnen", glaubt Merzbach. Auch die temporäre Verpflichtung von drei Rumänen, die einige Spiele absolvierten, nun aber wieder in die Heimat gezogen sind, half da kurzfristig wenig.

Auch Meso würde vom Klassenerhalt profitieren

Durch die Niederlage am Wochenende hat nicht nur die Nassau akute Abstiegssorgen, sondern auch der SC Mesopotamien. In der Winterpause erfuhren die Nassauer mit den Talayman-Brüdern Metin und Simon Verstärkung von dem Verein, mit dem die Nassau bekanntermaßen zur kommenden Runde eine Spielgemeinschaft eingeht. "Andere Meso-Spieler waren auch kurz da, denen hat es aber nicht so gefallen", meint Merzbach. Hält Nassau die Klasse, darf die Meso/Nassau-Reserve zur kommenden Saison in der A-Liga ran, bei einem Nassauer Abstieg logischerweise eine Liga tiefer. "Einige Spieler haben das vielleicht auch im Hinterkopf, dass es die Nassau faktisch nur noch bis 30.Juni gibt und verlassen danach eh den Verein", hat Merzbach bei dem ein oder anderen Nassauer Motivationsprobleme ausgemacht.

Saisonfinale gegen Germania

Die darf es aber angesichts des Restprogramms nicht wirklich geben. Zunächst warten mit Dotzheim und Nordenstadt II zwei Gegner, die den Aufstieg noch im Visier haben, ehe die unangenehme Auswärtsaufgabe bei der heimstarken SVW-Reserve wartet. Im letzten Spiel gastiert dann die Germania am Kleinfeldchen. Ein Saisonfinale, dessen Drehbuch man wohl kaum hätte besser schreiben können. "Wobei sich die Germania aus meiner Sicht dann schon gerettet haben wird, sie wirken mir am stabilsten", analysiert Merzbach.

Das Restprogramm im Keller:

FC Bierstadt II (29 Spiele, 24 Punkte)
31. SC Gräselberg (H)
32. SV Wiesbaden II (A)
33. FSV Schierstein (A)
34. spielfrei

SV Frauenstein II (28 Spiele, 24 Punkte)
31. TuS Nordenstadt II (H)
32. SC Gräselberg (A)
33. SG Germania (A)
34. FSV Schierstein (H)

Spvgg. Nassau (28 Spiele, 24 Punkte)
31. TuS Dotzheim (H)
32. TuS Nordenstadt II (A)
33. SV Wiesbaden II (A)
34. SG Germania (H)

SG Germania (28 Spiele, 21 Punkte)
31. FC Wiesbaden 62 (A)
32. TuS Medenbach (H)
33. SV Frauenstein II (H)
34. Spvgg. Nassau (A)

Aufrufe: 025.4.2016, 17:30 Uhr
Philipp DurilloAutor