2024-04-19T07:32:36.736Z

FuPa Portrait

Eigene Gedanken und Ideen umsetzen

Der neue Kreisvorsitzende Hans-Peter Dellwing vorgestellt

Hans-Peter Dellwing wurde auf dem Kreistag Trier-Saarburg als Nachfolger des so überaus erfolgreichen und beliebten Bernd Marx gewählt. Der ehemalige Bundesliga-Schiedsrichter und Verbandslehrwart will mit seiner neuen Führungscrew in Kürze einige neue Projekte anstoßen und die Präsenz des Fußballkreises im Verband merklich erhöhen. Volksfreund-Mitarbeiter Lutz Schinköth befragte den Osburger Funktionär zu den aktuellen Fragen seines Ehrenamtes, ließ aber auch frühere Engagements Revue passieren.

Osburg. Seine ersten Worte nach der Wahl waren markig: „Die Fußstapfen, in die ich trete, sind wahrlich groß. Doch werde ich in meinen eigenen Schuhen gehen.“ Hans-Peter Dellwing ist ein erfahrener Ehrenamtler. Mit der unmittelbar in seiner Dankesrede gekleideten Formulierung meinte der 65-Jährige, dass „ich nicht etwas nachahmen, sondern eigene Ideen und Gedanken umsetzen möchte. Dazu bedarf es einer intensiven und kommunikativen Zusammenarbeit mit meinen Kollegen vom gesamten Kreisvorstand.“ Dellwing, der unisono Mitglied im Ortsgemeinderat von Osburg, dem Verbandsgemeinderat der VG Ruwer und dem Sozialausschuss des Landkreises Trier-Saarburg ist, beabsichtigt die erfolgreiche Arbeit seines Vorgängers Bernd Marx fortzuführen und sie darüber hinaus auszubauen. „Die von athmosphärischen Störungen geprägte jüngste Zusammenarbeit mit dem Verbandspräsidenten Walter Desch möchte ich intensivieren, unseren Fußballkreis aber auch mit mehr Präsenz in den Gremien ausstatten.“ So ist er in seiner Funktion als früherer Verbands-Schiedsrichterlehrwart darum bemüht, einheimische Vertreter in den Schiedsrichterausschuss des FVR zu integrieren. „Denn eines ist auch klar: unser Fußballkreis hat die meisten höherklassigen Schiedsrichter im gesamten Verband. Dass Kameraden in den Verbandsgremien sind, ist einfach unausweichlich.“ Wer Dellwing kennt, weiß, dass es auch kritische Töne geben wird und der „Neue“ hinter seinen Entscheidungen steht. „Es geht auch um die Überprüfung der jüngsten Kostenspirale im Verband, denn die Personalkosten sind sprunghaft angestiegen. Dazu bedarf es auch mehr Hintergrundwissen, um die Thematik der Fördergelder an die Kreise oder die Gebühren für das DFB-Net zu hinterfragen. Das ganze soll sachlich und ohne Vorurteile passieren.“ Bereits jetzt laufen die Vorplanungen für den nächsten Verbandstag. „Hier werde ich auch unsere Nachbarkreise Eifel und Mosel stärker mit einbeziehen.“ Auch hat der neue Kreischef bereits seine Unterstützung für das von Bernd Marx und Michael Herrmann gegründete Projekt „Förderverein Mach mit – Fußballer helfen Fußballern e.V.“ zugesagt. „Bereits am Freitag gibt es erste Vorgespräche, bei denen es jetzt auch um die neue Satzung geht. Wir werden das Projekt mittragen und es gemeinsam teilen“, richtet der Chef den Blick bereits nach vorn. Hans-Peter Dellwing ist wahrlich kein Unbekannter. Der Vater von zwei in Osburg Fußball spielenden Söhnen stand seit 1974 auf der DFB-Schiedsrichterliste, leitete acht Jahre lang Spiele in der 2. Liga, bevor er von 1982 bis 1994 Partien in der Eliteklasse pfiff. Verletzungsbedingt – Dellwing zwang ein Innenmeniskusriss ein Jahr vor dem Erreichen der Altersgrenze für Referees zum Aufhören – musste der Zollbeamte aus Osburg seine Karriere vorzeitig beenden. Sein erstes Bundesligaspiel leitete der heute 65-Jährige 1982 mit der Partie des HSV gegen Arminia Bielefeld. Dellwing erinnert sich aber an ein weitaus prägnanteres Ereignis seiner Karriere: „Ein besonderes Spiel fand am 9. November 1989 in Stuttgart statt. An jenem Tag des DFB-Viertelfinalspiels VfB Stuttgart gegen Bayer Leverkusen fiel die Mauer. In der Halbzeitpause riet der damalige TV-Reporter Rolf Töpperwien zu einer längeren Halbzeitpause, weil die Mauer gefallen sei. Im VIP-Raum haben wir uns dann davon überzeugen können. So etwas vergisst du nicht.“ Nach seiner aktiven Zeit als Bundesligaschiedsrichter war es sechs Jahre Verbandslehrwart und bis 2003 Beobachter für den DFB in der Zweiten und Ersten Bundesliga. Der leidenschaftliche Ehrenamtler ist verheiratet und hat zwei Söhne im Alter von 29 und 26 Jahren. Beide kicken für den FSV Osburg. Lange Jahre war der gebürtige Trierer auch Vorsitzender des FSV Osburg, gab das Amt vor zwei Jahren an Oliver Lauer weiter. „Wenn es die Zeit erlaubt, bin ich bei allen Heimspielen der ersten und zweiten Mannschaft vor Ort dabei.“ (L.S.).

Aufrufe: 023.6.2015, 17:01 Uhr
Lutz SchinköthAutor