Auch der erste Jubel endete bereits eine Minute nach dem Führungstor, da glänzten die Gäste von der Ostalb mit ihrer spielerischen Klasse. Statt beeindruckt vom energischen Spiel der Hausherren zu sein, glich Heidenheims Patrick Schmidt (18.) nicht nur aus, sondern legte mit zwei weiteren Treffern (32., 45.) - und damit einem Hattrick - den sehr soliden Grundstein für den nächsten Testspielsieg. Dabei sah es insbesondere bis kurz vor der Halbzeit nicht schlecht aus für die TSG Ehingen.
Die Defensive stand weitestgehend sicher, klärte im Zentrum viele Bälle vorzeitig und ließ wenn dann über die Flügel Situationen zu. So entstanden beispielsweise zwei der drei Gegentore in Durchgang eins. Dabei hatten die Gäste auch Pech bei der Ausführung: So landete ein strammer Schuss aus halbrechter Position von Robert Strauß (41.) ebenso an der Latte wie nach 25 Minuten der Versuch, links aus spitzem Winkel aufs Ehinger Tor.
Überschattet wurde die sehenswerte Partie, die von rund 1000 Fans bei sengender Hitze verfolgt wurde, durch eine schwerwiegende Verletzung von Heidenheims Nummer 21, Maximlian Thiel. Ohne Fremdeinwirkung knickte er in der siebten Minute nach einer gegenläufigen Bewegung um und fasste sich sofort ans Knie. Für ihn ging es nicht mehr weiter, er wurde vom Feld transportiert und musste vorsorglich ins Krankenhaus. Schiedsrichter Philipp Schlegel (Unterstadion) stand in unmittelbarer Nähe und berichtete von einem hörbaren Knacken.
Während es bei schwindenden Kräften der Ehinger in Halbzeit zwei zunehmend leichter wurde für die Profis - und die Tore für Heidenheim dann fast im Fünf-Minuten-Takt fielen - ereilte die Gäste eine weitere bittere Nachricht. Robert Leipertz (72.) musste ebenfalls verletzungsbedingt raus. Applaus ging nicht nur bei den insgesamt zehn weiteren Toren, allein vier davon durch Robert Glatzel (1:4, 1:7, 1:10, 1:11), durch die Zuschauerreihen, auch brandete Applaus auf, als Zweitliga-Legende und FCH-Kapitän Marc Schnatterer das Spielfeld betrat. Dieser freute sich zwar über die verdiente Höhe des Siegs aus seiner Sicht, bemängelte jedoch, dass das Gegentor in der ersten Hälfte durch einen Standard zustande kam: „Solche Situationen können dir auch in der zweiten Liga weh tun. Wir dürfen einfach nicht so schlafen.“ Beim Spielstand von 1:13 war dann Schluss mit dem Freundschaftsspiel und obwohl es um keine Punkte ging, hatten sich beide Mannschaften welche erspielt, nämlich Sympathiepunkte: Die TSG Ehingen für ihr engagiertes Auftreten inklusive zwischenzeitlicher Führung sowie die Gäste für ihre bodenständige Art im Umgang mit dem gegnerischen Verein und den vielen Fans. Denn nach Abpfiff ließen sich Viele die Chance nicht nehmen, sich ein Autogramm zu holen oder ein oder gar mehrere Selfies mit den Stars zu machen. Heidenheims Coach Frank Schmidt fand lobende Worte für die Gastgeber: „Dass wir in einem Testspiel dieser Art ein Tor kassieren passiert auch nicht oft.“
Eine Bildergalerie gibt es auf schwäbische.de, alle Tore und Highlights des Spiels können als Video im Internet angeschaut werden unter ww.fupa.net/oberschwaben (FuPa.tv):