2024-06-14T14:12:32.331Z

Ligabericht
Campione, campione, ole, ole, ole; nie mehr Landesliga, nie mehr: So bejubelten die Spieler und Trainer des SSV Ehingen-Süd nach dem Schlusspfiff gegen den FV Biberach die Meisterschaft in der Landesliga und damit den Aufstieg in die Verbandsliga. Foto: Emmenlauer
Campione, campione, ole, ole, ole; nie mehr Landesliga, nie mehr: So bejubelten die Spieler und Trainer des SSV Ehingen-Süd nach dem Schlusspfiff gegen den FV Biberach die Meisterschaft in der Landesliga und damit den Aufstieg in die Verbandsliga. Foto: Emmenlauer
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Ehingen-Süd schreibt Geschichte: Erstmals in der Verbandsliga

Der SSV Ehingen-Süd hat Historisches geleistet

Die Kirchbierlinger sind zum ersten Mal in die Fußball-Verbandsliga aufgestiegen, und das vier Spieltage vor dem Saisonende. Der Mannschaft von Trainer Michael Bochtler genügte ein 1:1-Unentschieden gegen den FV Biberach, da auch Verfolger FV Rot-Weiß Weiler nur eine 1:1-Punkteteilung beim TSV Harthausen/Scher erreichte.

Sensationell, überragend, einmalig, außergewöhnlich, einfach herrlich: So bejubelten am Samstag Spieler, Betreuer, Funktionäre und Zuschauer den Aufstieg des SSV Ehingen-Süd in die Fußball-Verbandsliga, und das vier Spieltage vor dem Saisonende.

Der Mannschaft von Trainer Michael Bochtler genügte ein 1:1-Unentschieden gegen den kämpferisch eingestellten FV Biberach, da auch Verfolger FV Rot-Weiß Weiler nur eine 1:1-Punkteteilung beim TSV Harthausen/Scher erreichte. Kapitän Christian Endler bewahrte den Tabellenführer mit seinem Treffer zum 1:1-Ausgleich in der Schlussphase nicht nur vor einem weiteren Heim-Patzer; der scheidende Leitwolf sorgte mit seinem Tor auch für den vorzeitigen Titelgewinn in der Landesliga Staffel IV. Davon war auch Staffelleiter Andreas Schele ausgegangen; er hatte den Meister-Wimpel im Gepäck und überreichte Endler die Trophäe nach dem Schlusspfiff. Danach ging die Party in der Pfarrei so richtig ab.

„Campione, campione, ole, ole, ole, nie mehr Landesliga, nie mehr“ - so sangen die Spieler des SSV Ehingen-Süd am Mittelkreis, nachdem klar war, dass auch Konkurrent Weiler in Harthausen nicht über ein 1:1-Unentschieden hinaus gekommen war und dass damit die Landesliga-Meisterschaft perfekt war.

SSV-Trainer Michael Bochtler nahm seine Schützlinge reihum in den Arm und wurde zur Feier des Tages mit dem Inhalt des Eiskübels abgeduscht. Auch SSV-Fußballchef Helmut Schleker drückte und herzte jeden seiner Spieler.

„Dieses Spiel ist nicht der Maßstab, denn wir haben eine überragende Leistung über die gesamte Saison gezeigt“, lobte Helmut Schleker seinen Kader. Ehingen-Süd habe Historisches geleistet und man werde das Konzept weiterverfolgen. Die Mannschaft stehe vor einem Umbruch, da Christian Endler, Josip Roncevic, Martin Schrode und Florian Stiehle den Verein verließen.

„Wir werden wieder einen schlagkräftigen Kader zusammenbekommen“, kündigte Schleker an. Zwei feste Zusagen gebe es schon. Bei den Neuzugängen müsse es von den Spielern her passen. „Die Verbandsliga wird sehr, sehr schwierig, aber wir freuen uns auf die neue Herausforderung und genießen jetzt aber erstmal die Meisterschaft“, sagte Schleker. „Wir sind zurecht Meister“, sagte Kapitän Endler stolz und selbstbewusst.

„Wer schon vier Spieltage vor Saisonschluss die Meisterschaft gewinnt, ist ein mehr als würdiger Meister“, sagte Staffelleiter Schele, der während der Partie noch als Assistent an der Außenlinie stand. Ehingen-Süd habe über die letzten zwei Jahre eine tolle Entwicklung gemacht.

Einen Aufstieg könne man nicht planen, sagte der ehemalige SSV-Vorsitzende Wilfried Betz. Von Jahr zu Jahr habe sich der SSV mit sehr viel Arbeit weiterentwickelt.

Hans-Dieter Wetzel und Paul Scheffold, die Marketing-Männer des SSV, sagten, die Meisterschaft sei ein ganz besonderes Erlebnis für alle. Im Marketing habe sich Süd in den vergangenen Jahren positiv nach vorne bewegt. „Jetzt kommt bei der Sponsoren-Suche noch mehr Arbeit auf uns zu“, sagten beide unisono.

Trainer Michael Bochtler, der Ehingen-Süd auf den Gipfel gebracht hat, sagte, der vorzeitige Titelgewinn zeuge von der Qualität der Mannschaft, die die Gegner meistens klar dominiert habe. Seine Gratulation gelte seinen Spielern. „Gut war auch, dass wir keine langwierigen Verletzungen zu beklagen hatten und von Verletzungspech verschont geblieben sind“, sagte er.

Weniger gut gefallen hat Bochtler, dass sein Team am Samstag nach guten Anfangsminuten immer ungeduldiger geworden ist und mit langen Bällen gearbeitet hat. „Wir haben den Schlüssel nicht gefunden, die Biberacher Abwehr zu knacken“ sagte er. Die Gäste standen sehr kompakt um Abwehrchef Daniel Haberbosch und die nicht unverdiente 1:0-Führung durch Ramon Diamant (50.) machte die Gastgeber noch angefressener. Bei dem Tor - der Ball war bei einem Freistoß lange in der Luft - war die SSV-Abwehr um Torhüter Benjamin Gralla überhaupt nicht im Bilde. Mit dem eingewechselten Endler brachte Süd mehr Linie ins Spiel, vor allem von Geburtstagskind Lukas Schick (20) kam über rechts mehr Zug nach vorne rein. Endler krönte seinen Auftritt mit einem Linksschuss flach ins rechte Toreck (82.). Beide Teams hatten vor gut 200 Zuschauern noch Chancen auf den Siegtreffer.

Kommenden Samstag heißt es Zweiter gegen Erster, wenn Ehingen-Süd zum Spitzenspiel nach Weiler ins Allgäu fährt.

Aufrufe: 08.5.2017, 08:23 Uhr
SWP / Roland FladAutor