Ederers Elfmeter-Tore lassen Cham jubeln

Zumindest konnten die Osserbuam ihre Torflaute beenden und kamen dank Christian Mühlbauer zu ihrem ersten Pflichtspieltor gegen die Kreisstädter. Zwei umstrittene Elfmeter sollten in der zweiten Halbzeit dafür sorgen, dass die Chamer am Ende als glücklicher Sieger vom Platz gingen. Christian Ederer verwandelte hierbei beide Male sicher für den ASV. Während Chams Trainer Uwe Mißlinger neben dem gesperrten Kapitän und Abwehrchef Christian Ranzinger auch noch Innenverteidiger Martin Vesenjak fehlte, gab es auf Lamer Seite kurzfristig ebenfalls einen Ausfall. Keeper Christoph Bergmann musste das Aufwärmprogramm verletzungsbedingt wieder abbrechen. Somit kam Ex-ASV Jugendkeeper Moritz Riedl zu seinem ersten Punktspieleinsatz für seinen neuen Verein. Mit Bernhard Seiderer, Michael Hastreiter, Matthias Mühlbauer und Josef Gmach standen zudem einige ehemalige Spieler auf Seiten der Osserbuam.

Die Partie begann mit einem Paukenschlag der Osserbuam vor 650 Zuschauern im Stadion an der Further Straße. Nach einem bilderbuchmäßig vorgetragenem Spielzug erreichte Sepp Gmachs präzise Flanke den frei stehenden Christian Mühlbauer, der Lengsfeld mit einem wuchtigen Kopfball zum 0:1 keine Abwehrmöglichkeit ließ (7.). Doch richtig beflügeln sollte dieser frühe Führungstreffer die SpVgg Lam nicht wirklich. Vielmehr waren es schon die Chamer, die sich in der Folgezeit die besseren Tormöglichkeiten herausarbeiteten. Bierlmeier, Peterik und Ederer hatten einige Male die Möglichkeit zum Ausgleich. Mit dem knappen Vorsprung für die Osserbuam wurden die Seiten gewechselt. Eine erste fragwürdige Entscheidung von Schiri Maximilian Alkofer (Regensburg) gab es in der 50. Minute. Nach Peteriks Schuss sprang der Ball Josef Gmach unglücklich an die Hand. Der Referee entschied zum Leidwesen der Osserbuam auf Elfmeter, den Christian Ederer sicher zum 1:1 verwandelte (50.).

Eine Riesenchance für die SpVgg Lam, erneut in Führung zu gehen, vergab Bernhard Seiderer, als er den Ball ganz knapp am rechten Pfosten vorbeizog (65.). Eine weitere spielentscheidende Szene passierte in der 72. Minute, als Bierlmeier den Ball auf den eingewechselten Max Drexler durchgesteckt hatte. Beim Torabschluss kam er im Zweikampf mit Breu zu Fall und es gab zugunsten der Chamer den zweiten Strafstoß, gegen den die Osserbuam erneut heftig protestierten. Elfmeterspezialist Christian Ederer verwandelte zum 2:1. Dies sollte der Siegtreffer für den ASV gewesen sein, denn Schiri Alkofer sah beim Ausgleichstreffer der Lamer eine Abseitsstellung. Gelb-Rot gab es noch für Lams Kapitän Koller wegen wiederholten Foulspiels (90.+4).

Roland Fuidl (SpVgg Lam): ,,Ich denke, dass wir einigermaßen gut ins Spiel gekommen sind. Nach dem 1:0 haben wir aber dann total den Faden verloren. Wir haben keinen Zugriff mehr auf das Spiel bekommen. Cham hat zwei, drei richtig gute Torchancen gehabt. Wir haben in der Offensive hingegen wenig zustande gebracht. Nach der Pause haben wir zwar wieder etwas mehr vom Spiel gehabt. Aus meiner Sicht war es aber mehr oder weniger so ein Hin- und Her-Spiel. Und dann kamen auch noch diese beiden strittigen Elfmeterentscheidungen hinzu. Die Situation beim ersten wegen des angeblichen Handspiels habe ich nicht richtig gesehen. Beim zweiten hätte ich aber schon gemeint, dass unser Mann zuerst den Ball gespielt hat. Noch bitterer ist für uns aber dieses nicht gegebene Tor wegen angeblicher Abseitsstellung. Hier Abseits zu winken, ist natürlich sehr schwer zu verstehen."

Uwe Mißlinger (ASV Cham): ,,Natürlich freue ich mich über die drei Punkte, obwohl der Sieg ein wenig glücklich war. Ich werde jedenfalls nicht sagen, wie unverdient wir gewonnen haben, wenn man sieht, wie viele unter 20-Jährige bei uns auf dem Feld standen. Fast unsere ganzen Routiniers standen auf der Ausfallsliste. Lam hat zu Beginn einen richtig bilderbuchmäßigen Angriff gehabt, den sie dann auch gleich versenkt haben. Da haben wir zuerst einmal dumm geschaut. Trotzdem glaube ich, dass die erste Halbzeit ganz klar an uns gegangen ist. Die zweite Hälfte sehe ich genauso wie Roland. Das war so ein Ping-Pong Spiel und ist dann, bedingt durch die beiden Elfmeter, total hektisch geworden. Dass du dir nach einer 2:1-Führung erneut keine einzige gute Konterchance herausarbeitest, darüber bin ich schon ein wenig enttäuscht. Natürlich sind die Lamer schon auch diszipliniert gestanden. Großes Lob an sie für ihren couragierten Auftritt.