2024-04-23T06:39:20.694Z

Ligavorschau

Eckernförder SV - "Wir haben das Maximum rausgeholt"

Nach der ereignisreich abgelaufenen Verbandsliga-Saison steht für Trainer Töns Dohrn fest: „Der Aufstieg war total wichtig für uns!“ Sonntag startet der ESV in die Vorbereitung auf die neue Landesligaspielzeit.

Die erste Saison als Ligatrainer beim Eckernförder SV hatte es für Töns Dohrn in sich. Seine stark verjüngte Mannschaft, die lediglich mit Spielern aus der eigenen Nachwuchsarbeit verstärkt wurde, zeigte ein Auf und Ab. Immer wenn es einmal danach aussah, als ob es nun konstant in eine Richtung geht, zeigte die Mannschaft plötzlich wieder ein ganz anderes Gesicht. Als sich der ESV im Derby beim Gettorfer SC mit 0:4 eine blutige Nase holte, deutete wirklich nichts mehr auf die Qualifikation zur neu eingeführten Landesliga hin. Aber im Endspurt der Saison feierte die Dohrn-Elf die wichtigen Siege und wurde am Ende noch Tabellensiebter. Damit war die direkte Qualifikation für die Landesliga geschafft.

„Wir haben mit dieser jungen Mannschaft das Maximum herausgeholt“, sagt Dohrn zufrieden. Die Eckernförder erlebten in der Spielzeit einige Schlüsselspiele, sowohl im positiven, wie auch im negativen Sinne. Herauszuheben ist aber ganz sicher das 0:3 kurz vor der Winterpause beim TSV Kronshagen. „Das war wohl unserer schlechtestes Spiel. Auch die Einstellung und Einsatzbereitschaft stimmte überhaupt nicht“, erinnert sich Dohrn nur ungern an diese Begegnung zurück, die eine sehr abwechslungsreiche Hinrunde abschloss.

Nach der Winterpause war es die Auswärtspartie in Preetz, die den Eckernfördern Mut machte, dass es mit dem Aufstieg doch noch etwas werden könnte. „Wir lagen 0:2 zurück, haben uns davon aber nicht aus der Ruhe bringen lassen und das Spiel noch gedreht“, erinnert sich Dohrn. Da auch die anderen Teams für den ESV spielten, während dieser seine Heimspiele in der Schlussphase allesamt gewann, durfte am Mittwochabend vor Vatertag, am 24. Mai, der Aufstieg nach dem 1:0-Erfolg über den Preetzer TSV gefeiert werden.

Erfolgreich: Marc Medler (li.), Kevin Vollmer (Mi.) und Ole Altendorf gehörten alle zu den Spielern beim ESV, die auch persönlich auf eine gute Saison zurückblicken können.dve
Erfolgreich: Marc Medler (li.), Kevin Vollmer (Mi.) und Ole Altendorf gehörten alle zu den Spielern beim ESV, die auch persönlich auf eine gute Saison zurückblicken können.dve
Dass es am Ende reichte, hatte mehrere Gründe. Hervorzuheben sind die Youngsters Christopher Nommels, Ole Altendorf, Julian Zülsdorff und Jannes Mohr. Sie alle hatten im ersten Ligajahr überraschend wenige Probleme sich durchzusetzen. Körperlich hielten sie selbstbewusst dagegen und brachten eine Kondition und Laufstärke mit, gegen die andere Verbandsligaspieler extrem alt aussahen. „Insgesamt waren wir körperlich in sehr guter Verfassung. Das war ein großes Plus in unserem Spiel“, sagt Dohrn, der sogar zugibt, während der Vorbereitung einige Male Zweifel gehabt zu haben, ob das Konditionstraining nicht zu hart sei. Am Ende profitierten jedenfalls alle Spieler davon.Ein weiterer wichtiger Faktor war der große Zusammenhalt im Team. Die Mischung aus Jungspunden und dem restlichen Team um die erfahrenen Führungsspieler Jan-Ole Jürgensen, Franz Tuchen oder auch Max Gülzner passte perfekt. „Auch die Jungs die auf der Bank saßen und immer positiv angefeuert haben, zeigt, was wir für eine Mannschaft wir geworden sind“, sagt Dohrn. Neid oder Missgunst gab es nicht.

Nach einer intensiven Saison und einer kurzen Sommerpause richtet sich der Blick der Eckernförder nun wieder nach vorne. „Der Aufstieg war total wichtig für uns. Klar gehen wir mit dem Ziel Klassenerhalt in die Saison“, sagt Dohrn, „ich bin mir aber sicher, dass wir uns auf Dauer in der Landesliga etablieren können. Für mich persönlich ist einer der größten Erfolge, dass wir in diesem Jahr im Sommer nach vielen Jahren mal wieder keinen Abgang haben. Das bestätigt die Geschlossenheit der Mannschaft“.

Der ESV konnte sich sogar verstärken. Nach nur einem halben Jahr in Gettorf kehrte ESV-Eigengewächs Tjark Carstensen zurück. Er könnte die benötigte Alternative zu Jürgensen im Angriff werden, wobei er erst einmal in der zweiten Mannschaft Spielpraxis sammeln will. Auch Eduard Moor (TSV Kropp) und Christian Lilienbecker (SSV Nörten-Hardenberg) sowie mehrere Spieler aus der U23 verstärken das Ligateam. „Ich wollte mit der Mannschaft frischen und offensiven Fußball zeigen und denke, es ist uns teilweise auch schon gelungen. Das zeigt, dass wir unseren Jugendlichen aus dem eigenen Nachwuchs Vertrauen schenken müssen“, so Dohrn.

Am Sonnabend ist offizieller Trainingsauftakt mit dem internen Turnier aus Liga-, U23-, Dritter- und A-Jugendmannschaft. Am Sonntag gibt es dann ein gemeinsames Training mit SH-Ligist Weiche Flensburg 08 II. Das erste richtige Testspiel steht dann am Sonnabend, 8. Juli, um 14 Uhr beim TSV Friedrichsberg-Busdorf auf dem Programm.
Aufrufe: 01.7.2017, 18:15 Uhr
SHZ / Stefan GerkenAutor