2024-04-25T14:35:39.956Z

Querpass

Stahl Finow startet Online-Petition

Der FV sammelt jetzt in der Causa "Sportanlage Am Wasserturm" Unterschriften - online und auf der Straße. Beim Eberswalder SC versteht man die Aufregung nicht.

Der 1. FV Stahl Finow hat eine Online-Petition gestartet. Sie richtet sich an die Stadt Eberswalde. Der Titel: "Gegen die Schließung/Teilschließung der Sportanlage Am Wasserturm". Neben der Petition, die über das Online-Portal "OpenPetition" läuft, gibt es auch eine Unterschriftensammlung.

Beide Aktionen sind Teil der Initiative "Wir sind Finow!". Gegründet haben sie die Fußballer und Footballer, die beide zum FV Stahl Finow gehören. Das Ziel: Erhalt und Förderung des Sportplatzes am Wasserturm. Beides sieht man durch das neue Sportkonzept, für das die Stadt vor Kurzem einen Entwurf vorgestellt hat, gefährdet. Die Initiative "Wir sind Finow" hat eine eigene Facebook-Seite.

In der Begründung der Online-Petition heißt es: "Wir wollen verhindern, dass die Stadt Eberswalde sich von der traditionsreichen Sportanlage "'Am Wasserturm' trennt." Und: Man müsse die Stadt "in die Pflicht nehmen, sich weiterhin um den Vereinssport zu kümmern, und nicht nur den Fokus auf den Schulsport zu legen."

Genau das hat die Stadtverwaltung aber vor. Standorte mit Schulsportnutzung sollen ab sofort Priorität haben. Das schließt den Sportplatz am Wasserturm aus, denn dort gibt es keine. Anders als im Westend-Stadion und Lesch-Stadion (für die Kernstadt) und der Waldsportanlage (für den Ortsteil Finow). Deshalb will man im Rathaus künftig nur noch diese drei Anlagen bewirtschaften und in sie investieren. Den Platz am Wasserturm, den das Konzept auch wegen seiner "dezentralen Lage" gegenüber der Waldsportanlage im Nachteil sieht, möchte die Stadt hingegen an den 1. FV Stahl Finow übergeben, der ihn bereits pachtet.

Während man bei Stahl Finow mit den Plänen der Stadt hadert, ist man andernorts happy. Nämlich beim Eberswalder SC. Schließlich wäre der ESC großer Profiteur des Konzepts. Sein Zuhause in Finow ist die favorisierte Waldsportanlage. Und in die soll, wegen ihres maroden Zustands, im großen Stil (circa 2,5 Millionen Euro) investiert werden. Unter anderem ist der Bau eines neuen Sozialgebäudes geplant.

Über den Aufschrei von Stahl Finow, der sich auch gegen die geplanten Groß-Investitionen in die Waldsportanlage richtet, zeigt man sich beim ESC überrascht. Thomas Oesterling, der Vereinschef, sagt: "Die Stadt hat vor vier Jahren doch selbst die Steilvorlage gegeben, als es hieß, dass die Waldsportanlage entwickelt werden soll." Da ist ihm klar gewesen, was kommt. "Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht", so Oesterling. Damit meint er die Fusion vor zwei Jahren, als sich die beiden Traditionsklubs PSV Union und der SV Medizin zum ESC zusammenschlossen. Auch Stahl Finow habe man damals ins Fusions-Boot holen wollen, doch die Verantwortlichen lehnten ab.

Aufrufe: 02.8.2015, 21:40 Uhr
MOZ.de / Christian HeinigAutor