Das Unternehmen Aufstieg wird für den Meister der Kreisliga A Gruppe 2 nun im Rückspiel nächsten Sonntag zu einer Herkules-Aufgabe. Keine unmögliche, wie vor allem die erste Halbzeit unter Beweis stellte, als Liegs Elf den vermeintlichen Favoriten mit gezielten Angriffen über die Flügel einige Male in Verlegenheit gebracht hatte. Aber eine ungleich schwierigere als es acht Minuten nach der Pause wirkte.
Der Trainer wird die letzten neunzig Minuten der Saison nicht vor Ort miterleben. Für das Duell auf eigener Anlage hatte er seinen Urlaub extra unterbrochen und jettete am Sonntagabend zurück in die Türkei. Am kommenden Wochenende verfolgt er von dort aus, ob es doch noch was wird mit dem Sprung in die nächsthöhere Klasse.
Eine gute Basis dafür schien gelegt, als Pascal Siep per Kopf nach schöner Vorarbeit von Daniel Fahnenbruck (13.) und Fahnenbruck selbst (53.) den 2:0-Vorsprung ermöglicht hatten. „Wir hätten aber in der ersten Halbzeit noch mehr unsere Chancen nutzen müssen“, sagte Jörg Lieg. Denn Andre Kühnen scheiterte nach 24 Minuten freistehend am glänzend reagierenden 08-Torwart Ikenna Onukogu, und Daniel Fahnenbrucks vermeintliches 2:0 in der 33. Minute nahm der Unparteiische wegen eines vorausgegangenen Handspiels zurück.
Einen Knacks bekam das Voerder Spiel nur knapp zwei Minuten nach Fahnenbrucks regulärem Treffer. Die Duisburger, die bis dahin offensiv kaum Gefahr in den Voerder Strafraum gebracht hatten, starteten ihren ersten nennenswerten Angriff, und Abdoulaye Sall ging im Zweikampf mit Frederic Lüger im Sechzehner zu Boden. Klare Sache für Schiri Usta: Elfmeter. Mergim Rustemi verwandelte sicher (55.) und startete die Aufholjagd für den DFV 08. „Wir haben dann zu oft vorne den Ball verloren“, sagte der Voerder Trainer.
Dennoch bekam sein Team noch einmal die Chance, den Vorsprung wieder auf zwei Treffer zu stellen. Aber als Keeper Onukogu Voerdes Til Faßbender im Strafraum zu Fall gebracht hatte, jagte Dennis Domnik den fälligen Elfmeter eine Viertelstunde vor Schluss übers Tor.
Die Quittung gab es in der Schlussphase: Mergim Rustemi verwandelte erst den zweiten Foulelfmeter für die Hochfelder zum 2:2 (90.). Und als Stefan Feder in der fünften Minute der Nachspielzeit einen Schuss unhaltbar ins eigene Netz abfälschte, waren die Voerder in ihrem Traum vom Aufstieg endgültig kalt erwischt worden.
TV Voerde: Brandt – Feder, Harder, Isenberg (84. Brands), Lüger, Siep, Domnik, Faßbender, Fahnenbruck, Kaplon, Kühnen (56. Hüsken, 81. Hülser).
Duisburger FV 08: Onukogu – Elshani, Bagci (67. Canga), Krasniqi, Rustemi, Düven, Serifoski, Kece, Sall, Oben (51. Muzaffer), Kilic.