2024-03-28T15:56:44.387Z

Vereinsnachrichten
Daniel Ternes, Torwart des FSV Salmrohr. Foto: volksfreund.de/Sven Eisenkrämer
Daniel Ternes, Torwart des FSV Salmrohr. Foto: volksfreund.de/Sven Eisenkrämer

Duell der Torwart-Freunde

Salmrohr empfängt Samstag Hauenstein - Ex-FSV-Keeper Grub trifft auf Nachfolger Ternes


Die Konstellation ist in mehrfacher Hinsicht eine besondere: Am Samstag (15.30 Uhr) empfängt der Oberliga-Siebte, FSV Salmrohr, den Tabellenführer, SC Hauenstein. Im Spiel trifft der beste Torwart der Liga, Sebastian Grub, mit seinem SC auf alte Freunde und damit auch auf seinen Nachfolger beim FSV, Daniel Ternes, der ebenfalls zur Ligaspitze zählt.


Salmrohr/Esch/Neunkirchen/Hauenstein.
Der Abschied war rührend, keinem fiel er leicht. Als Sebastian Grub Ende der Saison 2013/14 die Segel in Salmrohr strich, war das in erster Linie nicht der Verlust eines großartigen Torwarts in Salmrohr, sondern für viele vor allem der Abschied von einem guten Freund. Im Gespräch mit FuPa Rheinland erzählt Grub: „Nach dem letzten Spiel gegen Nöttingen hat Tobi Baier gesagt: ,Wir verlieren heute einen Freund.’ Ich habe aber direkt geantwortet: ,Du verlierst keinen Freund. Wir können immer noch weggehen und uns sehen.’ Und so ist es. Ich habe immer noch einen Super-Kontakt zu den Jungs. Sie kommen zu mir oder wir gehen mal in Trier weg. Das ist nicht wie oft wo anders, wo du den Kontakt verlierst, wenn du den Verein wechselst.“

Salmrohr war und ist für Sebastian Grub „eine Herzensangelegenheit“, wie er sagt. „Das ist eine Super-Truppe. Jeder kann froh sein, da spielen zu dürfen.“

Grub war jobbedingt gewechselt. „Wo ich früher fünfmal die Woche eine Stunde mit 160 über die Autobahn fahren musste, bin ich heute mit 100 in 35 Minuten am Sportplatz. Das ist für meine Arbeit schon eine große Erleichterung“, sagt der 27-Jährige Finanzberater aus dem Saarland, der sich hauptsächlich um Baufinanzierungen für Privatkunden bei einer großen Bank kümmert.


Grub zählt ligaweit als bester Torwart. „Anhand der Gegentore sieht das wohl nicht so schlecht aus“, antwortet er lachend auf die Frage, was er denn zu der Bewertung sagt. „Natürlich freut man sich, wenn andere das sagen. Aber es gibt noch andere gute in der Liga.“ Das war nich immer so, erinnert sich auch Salmrohrs Trainer Paul Linz, der in Neunkirchen mit "Grubi" zu tun hatte. "Damals hat der schon den einen oder anderen reingelassen", sagt Linz, auch anstichelnd in Richtung Hauenstein. "Aber was man hier in Salmrohr auf ihn hält, da muss Kalle wohl richtig gute Arbeit geleistet haben." Karl-Heinz "Kalle" Kieren trainierte Grub als Torwarttrainer und weinte ihm mehr als eine Träne nach, als er sich verabschiedete. "Das tut mir in der Seele weh. Sebastian ist so ein super Kerl", sagte Kieren damals.




Aber Salmrohrs sportlicher Leiter und Torwart-Legende Kieren, der immer noch die Schlussmänner an der Salm trainiert, sagte auch: „Wir hätten Grubi nicht gehen lassen, wenn wir nicht gewusst hätten, dass Daniel genau so gut ist.“ Die Rede ist von der neuen Nummer eins, Grubs Nachfolger im Salmrohrer kasten. Er gehört definitiv zu den „Guten“ in der Liga dazu: Der 22-Jährige Daniel Ternes.

Ternes ist ein Salmrohrer Eigengewächs, wohnhaft und aufgewachsen in Esch bei Sehlem – also nur wenige Autominuten vom Salmtalstadion entfernt. Er verkörpert die ausgegebene Salmrohrer Vereinsphilosophie, junge Talente aus der Region zu fördern. Bis zur B-Jugend spielte er bei der SG Sehlem/Esch, wechselte dann zu Salmrohr, kam in die Rheinlandauswahl und wurde mit dieser beim Länderpokal Fünfter.

Bis zur aktuell laufenden Saison war der 2012 aus der A-Jugend nachgerückte Mann für den Kasten kaum in Erscheinung getreten. Gerade zwei Einsätze hatte er Ende der 12/13er Saison bei der Ersten des FSV. „In meinem ersten Seniorenjahr hat sich Kalle im vorletzten Saisonspiel verletzt, da habe ich dann 30 Minuten gespielt. Und dann noch gegen Wirges“, erinnert sich Ternes, der ansonsten meist mit der zweiten Mannschaft in der Kreisliga auflief.

Dass er mit „nur“ 1,84 Metern (Grub: 1,92) auch mal die unmöglichsten Bälle aus dem Winkel fischen und mit Riesen-Reaktionen das Team so oft im Spiel halten würde, wie er es in dieser Saison schon gezeigt hat, hatten Externe kaum auf der Rechnung. Ternes wusste aber schon: „Man hat schon gemerkt, dass wir etwa auf Augenhöhe waren, auch wenn Grubi wegen seiner Erfahrung etwas besser war.“ Auch Grub sagt: „Es freut mich unheimlich, was Daniel für eine Entwicklung gemacht hat.“

Grub und Ternes – und auch der derzeit verletzte Robin Strellen – waren schon früher ein starkes Team. Grub: „Wir haben uns im Training immer gegenseitig gepusht, da gab es nie Zickereien oder so. Natürlich gab es auch eine gesunde Konkurrenz.“

Die fehlt derzeit beim FSV, für Strellen ist „Ruheständler“ Kalle Kieren wieder als Ersatzmann nachgerückt. „Aber Kalle hält mich gut auf Trab“, sagt Ternes zur Motivationsmaschine Kieren. „Mit ihm im Training kann man immer voll konzentriert bleiben.“

Der heute bei der Autobahnmeisterei in Wittlich beschäftigte Ternes hat mit seinen 22 Jahren wohl noch einige Jahre Fußballkarriere vor sich. Wohin die Reise gehen soll, darüber hat er sich noch nicht so wirklich Gedanken gemacht. „Ich bin froh, in Salmrohr spielen zu können, hier fühle ich mich richtig wohl. Das ist schon ein geiler Verein und es macht richtig Spaß mit den Verantwortlichen zu arbeiten, mit Paul Linz und mit Kalle. Es gibt hier auch keinen besseren Torwarttrainer in der Region. Es macht richtig Bock.“ Ternes hofft, in den nächsten Jahren mit dem FSV weiter nach oben zu kommen. „Aufzusteigen wäre natürlich das Beste.“

Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg. Nun steht erstmal das Hauenstein-Spiel an. „Wir freuen uns alle riesig auf das Spiel. Danach werden wir auch sehen, wo wir wirklich stehen“, sagt Ternes. Und wie tippen er und Grub den Ausgang? Grub: „Ich will die ja mal ein bisschen ansticheln: Wir halten hinten die Null und machen vorne eins. 1:0 für Hauenstein.“ Ternes: „Das wird ne ganz enge Kiste, das ist klar. Aber ich sage das genau so wie Grubi: 1:0 – aber für uns.“

Extra: Zum Spiel


FSV Salmrohr (7.) - SC Hauenstein (1.)
(Samstag, 15.30 Uhr, Salmtalstadion, Rasenplatz)
LIVE hier auf FuPa.net


Vor dem Duell hat Salmrohrs Trainer Paul Linz erneut mit krankheits- und verletzungsbedingten Personalengpässen zu kämpfen. Julian Bidon hat sich laut Linz einen Muskelfaserriss zugezogen. Marc Inhestern und Daniel Petersch konnten berufsbedingt nicht trainieren. Matondo Makiadis Einsatz ist wegen einer Weisheitszahn-OP unklar. Dazu kommen die länger Verletzten. Linz fordert: „Die Jungs müssen noch mal etwas Selbstvertrauen tanken und aggressiver spielen. Wir müssen wieder mehr Zweikämpfe gewinnen.“

Fieberkurven beider Teams:



In einer früheren Version dieses Artikels war versehentlich vom SC 07 Hauenstein die Rede. Der Verein heißt korrekt natürlich SC Hauenstein 1919 e.V. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.

Aufrufe: 019.3.2015, 22:50 Uhr
volksfreund.de/Sven EisenkrämerAutor