2024-04-16T09:15:35.043Z

Vereinsnachrichten

Zoff zwischen VfB Fichte und DSC Arminia Bielefeld!

Nach Meinungsverschiedenheiten über die Ausrichtung des Stadtduells herrscht dicke Luft zwischen den Klubs. Steht das Traditionsderby vor dem Aus?

Derbys zwischen dem DSC Arminia und dem VfB Fichte, beziehungsweise dessen beider Vorgängervereine, haben eine lange Tradition. Zuletzt war es Usus, dass der Profiklub in der Vorbereitung auf der Rußheide vorbeischaute und sich den Bielefelder Fans in einem Testspiel beim Ortsrivalen präsentierte. Mehrere tausend Fans nahmen die Chance gern wahr, die neue Arminia zu sehen. Dieses Jahr klappt das nicht. Womöglich gibt es in naher Zukunft gar kein Derby mehr. Zwischen beiden Klubs herrscht dicke Luft.
Jobst Hölzenbein, Fußball-Abteilungsleiter des VfB Fichte, ist enttäuscht und wirkt frustriert. „Es macht mich traurig und fassungslos, dass das Traditionsderby in den Planungen Arminias offenbar überhaupt keine Rolle spielt.“ Vor einigen Tagen habe er noch einmal einen Vorstoß in Richtung Arminen-Präsident Hans-Jürgen Laufer unternommen, doch der konnte ihm keine positive Antwort geben. Hölzenbein kündigte an, für die Vorbereitung einer möglichen Neuauflage nicht mehr zur Verfügung zu stehen. „Ich finde es fatal, dass gerade in der momentanen Zeit keine Nachbarschaftshilfe stattfindet“, so Hölzenbein und machte seinem Ärger und seiner Enttäuschung auch via Facebook Luft.

Besonders darüber ist Hans-Jürgen Laufer „stinksauer. Das geht so nicht. Man kann nicht im Internet mit so einem Rundumschlag daherkommen Er hätte mit mir sprechen müssen.“ Arminia habe immer versucht, das Derby stattfinden zu lassen. „Ich sehe auch, dass der VfB Fichte in dieser Zeit finanzielle Nöte hat. Aber es gibt so viele Vereine im Umfeld, die sich um ein Freundschaftsspiel bewerben und es genau so gut gebrauchen könnten wie der VfB Fichte“, sagt Laufer. Letztlich müsse so ein Spiel auch in die Gesamtplanung der Vorbereitung passen. „Dafür sind Trainer Uwe Neuhaus und Sport-Geschäftsführer Samir Arabi zuständig“, betont Laufer.

„Die Organisation für 300 Zuschauer wäre deutlich einfacher gewesen.“

Jobst Hölzenbein stößt sich daran, dass Arminia am Sonntag bei Preußen Espelkamp spielt. „Wenn Arminia jetzt grundsätzlich nicht gegen Amateure testen würde, hätte ich Verständnis, aber sie spielen ja auch in Espelkamp. Wenn das Spiel bei uns stattfinden würde, dann wäre es immerhin eine Möglichkeit, zumindest 300 Bielefeldern die neue Bundesliga-Mannschaft zu präsentieren“, sagt Hölzenbein. Die Partie in Espelkamp, die einzige gegen einen Amateurverein innerhalb von Arminias Vorbereitung, sei lange vor der Corona-Pandemie vereinbart, sagt Laufer. Espelkamp wird von der Gauselmann-Gruppe gesponsert. Diese ist auch Bestandteil des Bündnis Ostwestfalen, das Arminia 2018 vor dem Konkurs gerettet hat.

Der komplette Espelkamper Kader muss vor dem Testspiel zwei negative Coronatests vorweisen. Dies hätten die Spieler des VfB Fichte auch geliefert, meint Jobst Hölzenbein. Er findet auch nicht, dass es in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie ohnehin schwierig geworden wäre, ein solches Event auf die Beine zu stellen: „Die Organisation für 300 Zuschauer wäre deutlich einfacher gewesen.“

„Weiß Herr Hölzenbein eigentlich, wie teuer ein Coronatest ist?"

Diese Aussagen erzeugen bei Hans-Jürgen Laufer nur Kopfschütteln. „Weiß Herr Hölzenbein eigentlich, wie teuer ein Coronatest ist? Wir haben mit der DFL stundenlang über verschiedene Maßnahmen diskutiert. So ein Hygienekonzept aufzustellen und umzusetzen, ist sehr aufwendig. Wir dürfen die Bundesliga nicht gefährden.“ Laufer betont außerdem, dass der Charakter der Veranstaltung, die Hölzenbein so beschreibt: „Es war immer das Highlight, gerade für die Kinder – die Stars zum Anfassen“, durch Corona gar nicht möglich sei: „Fotos mit Spielern oder Autogramme sind völlig undenkbar.“

Auch zeigt Laufer kein Verständnis für die von Hölzenbein ins Gespräch gebrachten „erhöhten Eintrittspreise“ (Hölzenbein), mit denen man zu einem „rentablen Modell für beide Seiten“ gekommen wäre. Bis zu 50 Euro hatte Hölzenbein vorgeschlagen. „Das können sich doch die, die kommen möchten, gar nicht leisten“, sagt Laufer. Arminias Präsident tut es leid, dass die Fans unter der Situation leiden müssten: „Aber eine solche Reaktion von Herrn Hölzenbein rechtfertigt das nicht.“
Aufrufe: 06.8.2020, 17:30 Uhr
FuPa / NWAutor