2024-04-25T14:35:39.956Z

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F: Zobe
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Laura Liedmeier: Die Frau für alle Fälle

Arminias Spielerin bietet konstante Leistungen – egal auf welcher Position

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Auf Laura Liedmeier ist eigentlich immer Verlass: Wo Trainer Markus Wuckel die 20-Jährige in Arminias Zweitligamannschaft auch aufstellt, ob auf der Sechs oder in der Innenverteidigung – sie steht überall ihre Frau.

Als sie vor zwei Jahren vom FSV Gütersloh zum damaligen Regionalliga-Spitzenreiter Arminia Bielefeld kam, wurde Liedmeier zunächst als reine Offensivspielerin gehandelt. Coach Wuckel machte aber schnell das defensive Potenzial seines Neuzugangs aus und rückte ihn Stückchen für Stückchen weiter nach hinten.
„Ich habe sie mir zu einer guten Sechserin geformt – und sie hat sich auch formen lassen“, war dieser Prozess laut Wuckel ein Geben und Nehmen. Liedmeier räumte fortan vor der Abwehr richtig gut ab und entwickelte zudem immer wieder Aktivitäten nach vorne – vor allem bei Standards ist sie dank ihrer Kopfballstärke extrem gefährlich.

»Eine gute Sechserin ist auch eine gute Innenverteidigerin«

Diese Qualitäten konnte Liedmeier sogar einbringen, nachdem sie von Wuckel in der Winterpause kurzerhand zur Innenverteidigerin umfunktioniert worden war. Der Coach hatte nach Möglichkeiten gesucht, die eklatanten Abwehrschwächen seines Teams zu bekämpfen, und stabilisierte seine Defensive, indem er Liedmeier noch weiter nach hinten in die Viererkette zog. „Eine gute Sechserin ist eigentlich immer auch eine gute Innenverteidigerin“, lautet Wuckels Credo – und seine Nummer elf bewies, dass er mit dieser Meinung nicht falsch lag.

Nach Annabel Jägers Platzverweis rückte Laura Liedmeier aber wieder nach vorne auf die Sechs – und spielte auf dieser Position schon gegen Bramfeld, besonders aber in Hohen Neuendorf so, als sei sie nie weg gewesen. Dass ihr beim 4:1-Auswärtssieg vor den Toren Berlins sogar zwei Tore gelangen, bedeutete das berühmte Tüpfelchen auf dem I. „Es tat gut, mal wieder zu treffen“, freute sich die Jurastudentin über ihren „Doppelpack“, den sie zum einen standesgemäß mit dem Kopf, zum anderen aber mit einem platzierten Distanzschuss flach ins Eck bewerkstelligte.

Dank des dritten Erfolgs in Folge haben die Armininnen wohl auch die letzten Zweifel am Klassenerhalt beseitigt und spielen hinter dem Spitzentrio Wolfsburg, Bremen und Cloppenburg um den nicht eben prickelnden vierten Platz. Trotzdem kennt Laura Liedmeier keine Motivationsprobleme. „Für mich wäre es natürlich toll, wenn wir gleich im ersten Zweitligajahr vor dem FSV Gütersloh landen würden“, sagt sie – so ganz sind die ein wenig unschönen Begleiterscheinungen ihres Abschieds vom FSV noch nicht vergessen.

Aufrufe: 027.3.2017, 22:00 Uhr
Hans-Joachim KaspersAutor