2024-04-23T06:39:20.694Z

Vereinsnachrichten
– Foto: Andreas Zobe

DSC Arminia: NLZ nimmt Trainingsbetrieb wieder auf

Am Wochenende starten die Bundesliga-Mannschaften der A- und B-Junioren wieder in den Trainingsalltag.

Das kommende Wochenende wird für die A- und B-Junioren des DSC Arminia Bielefeld ein besonderes werden. Beide Teams dürfen dann wieder zum Training - sprich das Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) der Arminen darf nach der aktualisierten Coronaschutz-Verordnung des Landes NRW vom Montag den Betrieb aufnehmen. Damit ist das NLZ den anderen Landesleistungszentren (auch aus anderen Sportarten) sowie den Kaderathleten, die zum Beispiel für Olympia trainieren, gleichgestellt.

Trotz dieser für den DSC-Nachwuchs guten Nachricht tritt Finn Holsing, Leiter des Bielefelder NLZ, auf die Euphoriebremse: "Es ist klar, dass jetzt alle ganz heiß sind, wieder auf den Platz zu kommen, aber wir werden behutsam starten und uns langsam an alles rantasten." Holsing sieht die aktuelle Gemengelage gemischt.

Nach vier Monaten Lockdown gelte es, viele Dinge zu berücksichtigen. Zum einen haben gerade erst die Schulen geöffnet. "Die Auswirkungen werden wir beobachten", betont Holsing mit Blick auf das Infektionsgeschehen: "Wir wollen jetzt nicht durch voreiliges Handeln etwas zerstören, was wir uns in den vergangenen Wochen und Monaten hart erarbeitet haben."

Deshalb werden die Nachwuchskicker des DSC auch jedes zweite Training schnellgetestet. Selbst ein Bundesliga-Verein sei damit, so Holsing, organisatorisch herausgefordert. Aus diesem Grund müssten die jüngeren Teams des DSC Arminia mit dem Trainingsstart noch ein bisschen warten.

DSC Arminia plädiert für Abbruch der Jugend-Saison


Zum anderen gehe es jetzt auch um eine vernünftige Belastungssteuerung. "Vernunft ist das oberste Gebot. Die Gesundheit der Spieler geht vor", sagt Holsing, der den anvisierten Re-Start der Jugend-Bundesligen (Anfang/Mitte April) als "knackig" bezeichnet. Lieber wäre Holsing, dass es zum Abbruch der Bundesligen kommt.

"Das haben wir auch so dem DFB kommuniziert", stellt Holsing klar und listet gleich eine ganze Reihe von Gründen auf: Es herrsche keine Wettbewerbsgleichheit. "In vielen Städten durfte schon viel früher trainiert werden." Entscheidender sei aber, dass "die Jungs, die fast alle nach einer sehr langen Zeit des Homeschoolings vor ihren Schulabschlüssen stehen, nicht auch noch im Fußball unter Stress gesetzt werden und sich infolgedessen eventuell verletzen oder durch irgendwelche Prüfungen rasseln."

Dem Leiter des Bielefelder NLZ schwebt ein "geordneter Trainingsbetrieb mit eingestreuten Testspielen" bis zum Sommer vor. Holsing: "Es bringt doch nichts, dass wir jetzt etwas übers Knie brechen, nur um eine Abschlusstabelle zu bekommen. Wichtiger seien für die Jungs ein guter Schulabschluss sowie eine schrittweise Trainingsaufarbeitung des Lockdowns."

Drohende Zwei-Klassen-Gesellschaft


Abschließend ist Finn Holsing eine Sache besonders wichtig: "Wir fühlen uns ob dieser Situation, bereits jetzt wieder trainieren zu dürfen, absolut privilegiert." Er weiß, dass die große Mehrheit, die noch nicht wieder an den Ball darf, schnell Kritik üben und von einer Zwei-Klassen-Gesellschaft sprechen wird. Nach dem Motto: Die Großen dürfen, die Kleinen lässt man wiederhin im Regen stehen. "Ich wünsche mir, dass bald alle wieder in den Trainings- und Spielbetrieb zurückkehren können. Denn wir sind alles Fußballer", sagt Holsing.

Aufrufe: 025.2.2021, 17:00 Uhr
Matthias FoedeAutor