2024-04-19T07:32:36.736Z

Spielvorbericht

DSC Arminia Bielefeld setzt auf Frauenpower aus Herford

Regionalliga: Vier Spielerinnen aus der Nachbarstadt sind nach Bielefeld gewechselt. Das Quartett freut sich besonders auf den Pokalauftritt gegen den FSV Gütersloh in der Schüco-Arena. Und glaubt an ein Weiterkommen.

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„Schon wenn du in den Spielertunnel einbiegst, ist die Vorfreude da“, sagt Friederike Schaaf. „Und wenn du im Stadion auf diesem Superrasen stehst und die Reaktionen der Fans auf der Tribüne hautnah mitbekommst, kriegst du eine Gänsehaut“, ergänzt Giustina Ronzetti. Dafür, dass die beiden Ex-Herforderinnen, die gemeinsam mit ihren Teamkolleginnen Lisa Lösch und Sophia Tiemann in der Sommerpause nach Bielefeld wechselten, noch nie für Arminia in der Schüco-Arena gespielt haben, haben sie schon ganz schön viel Atmosphäre geschnuppert. „Schon als Gastmannschaft war es immer toll, hier zu spielen. Und im DSC-Trikot wird das bestimmt noch viel spannender“, vermutet Lösch – und in ihrer Stimme klingt jede Menge Vorfreude mit.

Zumal es am Sonntag in der zweiten Runde des DFB-Pokals mal wieder gegen den alten OWL-Rivalen FSV Gütersloh geht. „Durch den Derbycharakter ist das Spiel doppelt brisant“, findet Ronzetti, die „schon unendlich oft“, gegen Gütersloh gespielt hat. „Man kennt sich gut“, meint auch Lösch, die mit einigen Gütersloherinnen in diversen Auswahlmannschaften zusammengespielt hat.

Trotz der vielen Kontakte zum FSV war es für die vier wechselwilligen Herforderinnen (Ronzetti: „Beim HSV ist leider nicht mehr viel los“) nie ein Thema, eine Spielklasse höher in die 2. Bundesliga nach Gütersloh zu wechseln. „Als ich von Arminia angesprochen wurde, war mir schnell klar, dass das Drumherum bei diesem Verein absolut passend für mich ist“, berichtet Friederike Schaaf (24). Lösch und Ronzetti sprechen ebenfalls übereinstimmend davon, dass das von Trainer Markus Wuckel vorgestellte Konzept sie „total überzeugt“ habe. „Ich bin zwar erst ein paar Wochen hier, glaube aber, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe – vor allem, um mich fußballerisch weiter zu entwickeln“, sagt die 21-jährige Lisa Lösch, die schon mit 15 Jahren ihr Debüt in der ersten Mannschaft des Herforder SV feierte und – genau wie Ronzetti und Schaaf – schon ein Jahr in der Bundesliga hinter sich hat.

Giustina Ronzetti, mit 26 Jahren die erfahrenste Neue, musste sich allerdings erst einmal mit dem Gedanken anfreunden, von Markus Wuckel trainiert zu werden. „Wenn du ihn als gegnerischen Trainer erlebst, kommt er dir schon ziemlich schräg vor“, sagt sie lachend. Schon bei den ersten Gesprächen habe sie aber gemerkt, „dass Markus einer ist, der mich als Spielerin mitziehen und fördern kann, weil er den Fußball lebt und mit ganzem Herzen bei der Sache ist“. Zudem ist Ronzetti klar, dass Arminia mit der Zweitligamannschaft der Männer als Aushängeschild auch im Frauenfußball langfristig die besten Perspektiven in Ostwestfalen bietet. Da der DSC ihr auch gleich einen Job in der Geschäftsstelle anbot, war die umworbene Angreiferin schnell überzeugt, den Schritt nach Bielefeld zu machen.

Alle Herforderinnen sind von ihren neuen Teamkolleginnen freundlich empfangen worden und haben auch die „Aufnahmeprüfung“ im Trainingslager erfolgreich bestanden. „Sich auf eine Kiste zu stellen und einen Song zum Besten zu geben, war schon speziell“, erinnert sich Schaaf. Da aber die gesamte Truppe schnell in die Gesangsdarbietung eingestimmt habe, sei alles gar nicht so schlimm gewesen. „Der Zusammenhalt in der Mannschaft ist wirklich beeindruckend“, sagt Lösch.

Das Team signalisiere vor allem, dass es die Zeichen der Zeit erkannt habe und alles für die sofortige Rückkehr in die 2. Bundesliga tun wolle. „Das soll jetzt nicht arrogant klingen, aber in diese Klasse gehören wir mit diesem Kader auch“, meint Ronzetti. Insofern sei das morgige Duell mit dem Zweitligisten FSV Gütersloh auch eine willkommene Standortbestimmung. „Ich sehe beide Mannschaften auf Augenhöhe, so dass das bestimmt ein interessantes Spiel wird“, lässt auch Schaaf durchblicken, dass Arminia durchaus selbstbewusst in das Nachbarschaftsduell geht.

So ist es gar nicht so unwahrscheinlich, dass die Neuzugänge aus Herford nach dem überraschenden 4:3-Erfolg mit dem HSV im Mai 2017 zum zweiten Mal in der Schüco-Arena gewinnen. Gerne auch wieder mit drei Toren von Giustina Ronzetti!

Aufrufe: 07.9.2018, 15:30 Uhr
FuPa / NWAutor