2024-04-30T13:48:59.170Z

Analyse
Treffsicher: Sarah Grünheid ist der Schrecken aller Abwehrreihen der Frauenfußball-Regionalliga. Die agile Angreiferin brachte es in 14 Partien auf bemerkenswerte 33 Tore. Foto: Dennis Angenendt
Treffsicher: Sarah Grünheid ist der Schrecken aller Abwehrreihen der Frauenfußball-Regionalliga. Die agile Angreiferin brachte es in 14 Partien auf bemerkenswerte 33 Tore. Foto: Dennis Angenendt

Arminias Frauen: Die Zeichen stehen auf Wiederaufstieg

Vor dem zweiten Saisonteil führt Arminia Bielefeld die Tabelle der Regionalliga mit Idealpunktzahl an. Trainer Wuckel warnt jedoch davor, die Meisterschaft als Selbstläufer zu betrachten.

Besser geht es nicht: Arminia Bielefelds Frauen führen die Tabelle der Regionalliga West vor Beginn des zweiten Saisonteils mit der Idealpunktzahl an. Alle 14 Spiele, die sie bislang bestritten haben, konnten sie erfolgreich gestalten und kamen dabei auf ein Torverhältnis von 82:17 – das scheint das Holz zu sein, aus dem Aufsteiger geschnitzt werden!

Markus Wuckel, der sein Team seit Montag vergangener Woche auf die noch verbleibenden zwölf Spiele (plus die sich anschließenden zwei Partien in der Relegation) vorbereitet, ist mit dem bisherigen Verlauf der Serie natürlich lecker zufrieden. „Dass wir nach unserem Abstieg die Qualität nicht nur halten, sondern sogar steigern konnten, ist ganz gewiss nicht selbstverständlich“, sagt der Arminentrainer, der selbst großen Anteil daran hatte, dass im Sommer spielstarke und ambitionierte Zugänge den Weg an die Schillerstraße fanden. Die personellen und taktischen Umstellungen bewirkten zwar, dass der Zweitligaabsteiger ein wenig schwerfällig ins Rollen kam. „Doch so ab dem vierten, fünften Spieltag lief es immer besser“, so die Wahrnehmung von Abwehrchefin Sandra Hausberger.

»Für meinen Geschmack haben wir ein paar Gegentore zu viel kassiert«


Ihr Trainer hält rückblickend fest, „dass die Integration der Neuen wirklich sehr schnell und sehr gut gelungen ist“, sieht aber für die kommenden Aufgaben durchaus noch Verbesserungsmöglichkeiten. „Für meinen Geschmack haben wir ein paar Gegentore zu viel kassiert, das kann sich irgendwann mal rächen“, sagt Wuckel, der zwar weiter hohe Ergebnisse erzielen, aber gleichzeitig mehr Stabilität in der Defensive sehen will. „Ich habe da schon den einen oder anderen Gedanken, wie wir in der Abwehr kompakter auftreten können“, wird er weiter am System feilen.

Verlassen konnte sich Wuckel neben den fußballerischen Qualitäten vor allem auf den unbedingten Siegeswillen seines Teams, das zum Beispiel gegen den 1. FC Köln II einen 3:4-Rückstand in der Schlussviertelstunde noch in einen 5:4-Sieg verwandelte und auch in den DFB-Pokalspielen gegen den FSV Gütersloh und Bayer Leverkusen große kämpferische Qualitäten zeigte. Ganz offenbar ziehen alle Spielerinnen an einem Strang. „Wir haben zwar viele verschiedene Charaktere in der Mannschaft, sind aber, was die sportlichen Ziele angeht, ein verschworener Haufen“, stellt Hausberger eine große Qualität des aktuellen Kaders heraus: „Alle haben den Anspruch, im nächsten Jahr wieder in der 2. Liga zu spielen!“

Um dieses Ziel zu verwirklichen, müssen die Armininnen sich zunächst als Meister oder Tabellenzweiter für die Relegation qualifizieren. „Wir wollen Erster werden“, gibt Markus Wuckel ein klares Ziel für den verbleibenden Saisonverlauf aus, warnt aber davor, die Aufgabe als Selbstläufer zu sehen: „Es ist doch klar, dass uns jeder schlagen will, deshalb ist es wichtig, dass wir schnell wieder auf ein vernünftiges Level kommen, um für alle Fälle gewappnet zu sein.“ Und am Ende steht dann halt eine in Hin- und Rückspiel gegen den Meister der Regionalliga Nord ausgetragene Relegation, die in 180 Minuten über Erfolg oder Misserfolg einer ganzen Spielzeit entscheidet. „Da steckt natürlich eine gewisse Unwägbarkeit drin“, sagt Sandra Hausberger, die sich aber „fitnesstechnisch schon mal überhaupt keine Sorgen“ macht. „Und auch mental werden wir den Fokus für die Verlängerung der Saison hochhalten können“, ist sich die Österreicherin sicher.

Momentan kann Hausberger allerdings nicht trainieren, da sie sich bei einem „blöden Unfall“ im Fitnessstudio eine üble Risswunde am Schienbein zugezogen hat. „Spätestens im Trainingslager am nächsten Wochenende bin ich aber wieder dabei“, sagt sie. In dieser Saison nicht mehr zum Einsatz kommen werden dagegen Laura Liedmeier und Chantal Campos Chavero, die beide einen Kreuzbandriss erlitten haben. „Das ist wirklich schade“, kommentiert Markus Wuckel diese Ausfälle, „wir sind aber so breit aufgestellt, dass wir solche Dinge kompensieren können.“

DIE TORSCHÜTZINNEN

Sarah Grünheid (33), Giustina Ronzetti (15), Maxine Birker (9), Sophia Thiemann (6), Tanja Grünheid, Malin Wilckens (je 4), Friederike Schaaf (3), Annabel Jäger, Lisa Lösch (je 2), Chantal Campos Chavero, Sandra Hausberger, Laura Liedmeier, Celine Preuß (jeweils 1).

Aufrufe: 022.1.2019, 13:45 Uhr
FuPa / NWAutor