„Ich denke, wir sind nicht nur ein verdienter Turniersieger, sondern haben auch mit den attraktivsten Fußball geboten“, war Trainer Ralf Aussem nach dem ersten Turniererfolg der Kölner in Lübbecke überhaupt natürlich vollauf zufrieden. „Wir haben immer versucht, offensiv zu spielen, weil wir das Ding unbedingt gewinnen wollten. Dafür haben wir jetzt die Belohnung bekommen.“
Dafür hatten die Kölner auch groß aufgefahren. Nicht weniger als sieben (!) Spieler mit Länderspielerfahrung hatten sie mit nach Lübbecke gebracht. Allerdings benötigten die jungen Geißböcke auch eine Portion Fortune und in Vincent Friedsam einen starken Torhüter, wie im Viertelfinale beim Sieg im Neunmeterschießen gegen Turnier-Rekordsieger Hertha BSC.
Wie die Berliner hatten sich auch andere Favoriten vorzeitig aus dem Turnier verabschiedet. Vorjahressieger Werder Bremen mit Trainer Frank Bender scheiterte ebenso in der ersten K.o.-Runde wie der Sieger von 2016, RB Leipzig.
Ein total misslungenes Turnier erlebte Bastian Reinhardt mit dem Hamburger SV. Das Team des früheren Bundesliga-Cracks beendete die Vorrunde mit null Punkten – und schied mit einer weiteren Niederlage im Achtelfinale aus. Nicht fiel besser erging es Bundesliga-Torschützenkönig Marek Mintal mit seinen Nürnbergern.
Dafür sprangen diesmal andere Namen in die Bresche – und einer davon war gestern unüberhörbar. „Bielefeld, Bielefeld“ schallte es von den voll besetzten Zuschauerrängen, als sich der zweite Lokalmatador neben der Mühlenkreisauswahl von einer Runde in die nächste spielte. Auch im spannenden zweiten Halbfinale gegen den späteren Sieger aus Köln waren die Bielefelder um Antreiber Jomaine Consbruch drauf und dran. Sie trafen kurz vor Ablauf der 15-minütigen Spielzeit durch Marijo Pavlovic zum umjubelten 2:2 Ausgleich, doch die Kölner schlugen eiskalt zurück.
„Das war ein ganz starker Auftritt. Besonders hat mich aber gefreut, wie begeistert die Zuschauer mitgegangen sind“, betonte ein starhlender Finn Holsing. Der zweite Turnierleiter neben Christian Spönemann, aber auch Leiter des Bielefelder Nachwuchsleistungszentrums, hätte einen Erfolg der mitreißend aufspielenden Truppe von Trainer Petar Slavov natürlich gerne gesehen.
Überragender Spieler im Finale war Joshua Schwirten. Zum 4:0 steuerte der Nationalspieler einen Hattrick zur schnellen 3:0 Führung bei.