Turu II im Derby mit dem Rücken zur Wand

Verzichten muss Trainer Frank Mitschkoswki dabei weiter auf Jens von Overbrüggen, der aufgrund einer Knieverletzung nicht nur die restliche Saison ausfällt, sondern wohl auch darüber hinaus. Es erscheint fraglich, ob er jemals wieder auf den Fußballplatz zurückkehren kann. Mitschkowski lüftete unterdessen auch das Geheimnis, welchen Verein er in der kommenden Saison trainieren wird. Es handelt sich dabei um den SC 1911 Kapellen-Erft, der im Moment Platz zehn in der Oberliga Niederrhein belegt.

Frohe Botschaft für den SC West und seine Anhänger: Vor Beginn der englischen Woche und dem damit verbundenen Landesligaspiel gegen Wülfrath (Mittwoch, 19.30 Uhr, Schorlemerstraße) gab Trainer Marcus John den Verbleib von Stürmer Simon Deuß bekannt: "Simon hat uns für die nächste Saison fest zugesagt", bestätigt John. Der 23-Jährige, der im Sommer vergangenen Jahres vom Bezirksligisten VfL Willich zu den Oberkasselern wechselte, spielt aktuell seine erste Saison in der höherklassigen Landesliga. Mit 22 Treffern in 18 Partien führt der Senkrechtstarter dabei eindrucksvoll die Torschützentabelle an.

"Es ist die Aufgabe eines jeden Trainers, die Fähigkeiten eines Spielers zu entdecken. Simon hat sein Können gut unter Beweis gestellt. Er weiß aber auch, dass die Mannschaft für ihn arbeitet. Seine Verlängerung ist ein Kompliment an das gesamte Team", erläutert John. Angesichts der beachtlichen Quote ist es allerdings auch kein Wunder, dass die Konkurrenz hellhörig wird und sich um die Dienste des Goalgetters bemüht. "Es gibt eine Menge Interessenten, aber nicht nur für Simon, sondern auch für viele andere Spieler und mich", sagt der Coach.

Doch genau wie Deuß, der sich bei den Blau-Weißen sehr wohl zu fühlen scheint, möchte auch John auf dem gemeinsamen Weg bleiben. "Wir müssen das wahren, worum es wirklich ankommt, und das ist nicht Geld, sondern das Miteinander." Mit dem richtigen Teamgeist sollen am Mittwoch auch die nächsten drei Punkte eingefahren werden. Zwar fehlen dem Tabellenzweiten in Toni Matic, Max Bauermeister, Christoph Zilgens, Marvin Rossow und Dennis Schreuers gleich fünf Akteure, doch John schenkt der "zweiten Garde" sein vollstes Vertrauen: "Wülfrath hat einen neuen Trainer, das sorgt immer für einen Motivationsschub. Wir wollen jedoch unser Ding durchziehen und an unserer Heimstärke anknüpfen", sagt der 39-Jährige.

Obwohl Georg Müffler in seiner noch jungen Amtszeit mit Turus Zweitvertretung vier Punkte aus zwei Spielen holen konnte und damit noch immer ungeschlagen ist, blickt er den kommenden Spielen mit Besorgnis entgegen. "Wir werden in den nächsten zwei bis drei Wochen stark improvisieren müssen", lässt er wissen und spielt damit auf die weiterhin schwierige Personalsituation bei Turu II an.

Am Mittwoch stehen die Oberbilker daher im Derby beim VfL Benrath (19.45 Uhr, Karl-Hohmann-Straße) vor einer schwierigen Aufgabe. Da hilft es wenig, dass das hitzige Hinspiel, in dem die Benrather in letzter Minute noch den Ausgleich erzielten, einiges an Brisanz zu bieten hatte. Der Blick auf die Tabelle macht schnell klar, dass Turu weiterhin mit dem Rücken zur Wand steht und daher unbedingt gewinnen muss. Der VfL dagegen könnte mit einem Sieg durchaus noch einmal Anschluss an die Spitzengruppe finden – nur fünf Punkte trennen die Truppe von Trainer Olaf Faßbender vom zweiten Tabellenplatz, den derzeit Lokalrivale SC West innehat. Alles deutet also auf ein ähnlich brisantes Derby wie in der Hinrunde hin.