2024-05-17T14:19:24.476Z

Allgemeines
– Foto: Nicole Seidl

Bayern schickt Amateure in Winterpause

Streit in Regionalliga Südwest, RL West spielt weiter, Unterbrechung in RL Nord und Nordost

Der bayerische Amateur-Fußball wird vorzeitig in die Winterpause geschickt. Die Aussetzung des Spielbetriebs sei bis bis zum 31. Dezember 2020 beschlossen, gab der Vorstand des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) am Montagabend nach einer Online-Sitzung einstimmig bekannt. Dies gilt auch für die Regionalliga Bayern - in anderen Regionalligen ist die Lage anders.
Jürgen Faltenbacher aus dem Präsidium des Bayerischen Fußball-Verbandes erklärte: „Fakt ist, dass wir im kompletten November ein Sportverbot haben. Es wäre keinem Verein zuzumuten, jetzt abzuwarten und direkt im Dezember wieder ins Geschehen einzugreifen."Faltenbacher weiter: „Es macht aber keinen Sinn, Mitte Dezember, wo vielerorts witterungsbedingt Spielen quasi schon unmöglich ist, nochmals einen Versuch zu unternehmen - zumal wir heute noch gar nicht wissen, wie sich die Zahl der Infektionen nach diesen harten Einschnitten entwickelt und welchen Kurs die Politik in vier Wochen verfolgt."
Angesichts steigender Corona-Zahlen gelten für den gesamten November verschärfte Maßnahmen. Untersagt ist jeglicher Freizeit- und Amateursportbetrieb auf und in allen öffentlichen sowie privaten Sportanlagen. Eine Ausnahme stellt mit Einschränkungen der Individualsport dar. Der Profi-Fußball darf weitermachen, muss seine Spiele jedoch vor leeren Rängen austragen.
RL West macht weiter
Die Spiele der Fußball-Regionalliga West dürfen trotz des Teil-Lockdowns während der Corona-Krise auch weiterhin stattfinden. Die vierte Liga im Westen arbeite in „professionellen Strukturen" und die Menschen darin verdienten eines Großteil ihres Lebensunterhalts mit Fußball. Das teilte der Westdeutsche Fußballverband am Montag nach Klärung mit der Landesregierung in Nordrhein-Westfalen mit.
„Wir sind froh und dankbar, dass der Spielbetrieb fortgesetzt werden kann", sagte Manfred Schnieders, Vorsitzender des WDFV-Fußballausschusses. Wäre die vierte Liga als Amateursport eingeordnet worden, hätten ihre Spiele aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen vorerst bis zum 30. November nicht stattfinden dürfen. Zuschauer sind zu den Spielen nicht erlaubt.
RL Nord und RL Nordost schon eingestellt
Der Spielbetrieb der Nord-Staffel der Regionalliga in Bremen, Niedersachsen, Hamburg und Schleswig-Holstein ist dagegen für den November bereits eingestellt worden. Gleiches gilt für die Regionalliga Nordost (Sachsen, Thüringen, Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern).
RL Südwest: Streit über Fortsetzung
Die Fußball-Regionalliga Südwest setzt nun doch sämtliche bis zum 30. November angesetzten Spiele ab. Außerdem soll der Spielbetrieb ab dem 1. Dezember nur dann wieder aufgenommen werden, wenn in den Bundesländern Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland ab spätestens 17. November ein Mannschaftstraining unter Wettkampfbedingungen zulässig ist.
Die Kickers Offenbach hatten in einem Offenen Brief zur Fortsetzung der Saison aufgefordert und für den Fall einer Unterbrechung indirekt mit einem Gang vor Gericht gedroht. „Wir haben bereits in der jüngsten Vergangenheit gezeigt, dass wir auch juristisch kämpfen können und wollen", hatte OFC-Präsident Joachim Wagner geschrieben.
Während die Offenbacher unbedingt weiter spielen wollen, hatte sich Bayern Alzenau öffentlich für eine Saisonunterbrechung ausgesprochen. „Wer das Fußballspielen in der Regionalliga nur als sein privates Hobby betrachtet, sollte sich vom Spielbetrieb abmelden", rügte Wagner die Haltung des Rivalen. „Wir werden eine negative Beeinflussung eines einzelnen Clubs auf die Gesamtentscheidung Profi- oder Amateursport in jedem Fall nicht akzeptieren."
Aufrufe: 02.11.2020, 19:54 Uhr
Neue Osnabrücker ZeitungAutor