2024-04-23T06:39:20.694Z

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Erneute Personalrochade bei Westwacht Aachen

Frank Gubien verlängert seinen Vertrag zum Saisonende nicht

Nach drei Abstiegen binnen drei Jahren hat Frank Gubien im Sommer 2017 den Trainerposten bei der 1. Mannschaft von Westwacht Aachen übernommen. Stand heute umfasst der neu zusammengewürfelte Kader 26 Spieler, steht in der Kreisliga B auf einem soliden 7. Tabellenrang. Es scheint den Verantwortlichen gelungen zu sein, die Außendarstellung der letzten Jahre wieder ein Stück weit zu erhellen. Nun muss sich der Verein im Sommer nach einem neuen Übungsleiter umschauen. Wir haben mit dem scheidenden Trainer gesprochen.

Rademacher: Lieber Frank. Aktuell steht deine Mannschaft auf Tabellenrang 7. Nach einer schwächeren Phase vor der Winterpause scheint sich die Mannschaft wieder zu stabilisieren, gewann zuletzt gegen den Kohlscheider BC und holte einen Zähler bei Linden Neusen. Stimmen die Ergebnisse dich als Trainer zufrieden?

Gubien: Wir sind mit dem Ziel der Konsolidierung in die Saison gestartet, haben den Kader von Grund auf neu zusammengestellt. Insbesondere in den letzten Wochen stimmt mich die Personalsituation leider alles andere als positiv, immer wieder müssen wir auf Akteure aus der 2. Mannschaft zurückgreifen, teilweise reaktivieren wir Spieler, die schon einige Monate keine Fußballschuhe mehr an den Füßen hatten. Unter Berücksichtigung dieser Umstände bin ich mit den vier Punkten sehr zufrieden, kann mich aber erst dann richtig freuen, wenn wir den Klassenerhalt rechnerisch fest gemacht haben. Dafür arbeiten wir hart.


Rademacher: Nach nur neun Monaten bei Westwacht Aachen erreicht uns die Nachricht, dass du in der Saison 2018/2019 nicht mehr für Westwacht Aachen an der Seitenlinie stehen wirst. Wo liegen die Gründe, dass du deinen Vertrag vorzeitig beendest?

Gubien: Vorab sollte gesagt sein, dass ich sehr glücklich bin, Trainer dieser Mannschaft zu sein. Obwohl Westwacht Aachen mittlerweile in der Kreisliga B beheimatet ist, informieren sich viele Leute darüber, was bei uns an der Vaalser Straße passiert. Verglichen mit vorherigen Station in Bardenberg laufen in dieser Spielzeit zahlreiche mittlerweile zahlreiche weitere Aufgaben bei mir zusammen. Neben dem Trainerposten bin ich zeitweise Betreuer des Teams, Ratgeber des Vereins, kümmere mich phasenweise gar um Ab- und Anmeldungen. Als Vater zweier wunderbarer Kinder und einer tollen Ehefrau, die mich im Sport sehr unterstützt, habe ich auch zahlreiche familiäre Verpflichtungen, mein Tag hat aber leider keine 30 Stunden. Wenngleich es immer noch Kreisligafußball ist, will man doch bestmögliche Rahmenbedingungen schaffen. Mit den zahlreichen Zusatzaufgaben, fällt mir das in letzter Zeit zugegebenermaßen nicht leicht. Somit treffe ich keine Entscheidung gegen den Verein, sondern im Sinne meiner Familie.


Rademacher: Auf Vorstandsebene gab es vergangenen Sommer einige strukturelle Veränderungen, einige altbewährte Gesichter sind weiterhin an Bord. Wie fällt dein Fazit nach neun Monaten Zusammenarbeit aus?

Gubien: Einen großen Dank muss ich hierbei Hans Peters aussprechen. Trotz seines Alters lebt er den Verein Westwacht Aachen und steht mit Rat und Tat zur Seite. Er hat einen klaren Durchblick und man merkt ihm an, dass unser Projekt für ihn eine Herzensangelegenheit ist. Darüber hinaus sind die vielfältigen Aufgaben in diesem Verein leider auf zu wenigen Schultern verteilt, mein Handy klingelt doch schon recht häufig. *lacht* Es wäre manchmal schön, wenn man anstatt zu reden, auch mal ordentlich mit anpacken würde.

Gerade vor Saisonbeginn war uns allen klar, dass die Saison sportlich wie auch emotional eine Berg- und Talfahrt werden würde. Wir haben damit gerechnet, dass es nicht zu jedem Zeitpunkt sportliche Konstanz geben wird. Umso wichtiger ist es, dass der Mannschaft - und damit auch mir - der Rücken freigehalten wird, um die sportlichen Ziele zu erreichen. Wenn ich noch auf anderen Baustellen, so gerne ich das auch tue, mitwirke, kann ich nicht immer die ganze Kraft der Mannschaft opfern.


Rademacher: Du sprichst davon, dass der Verein dir sehr am Herzen liegt, beendest aber deine Tätigkeit. Wie geht es sportlich mit dir weiter?

Gubien: Ich habe dem Verein bereits einige Leute präsentiert, die meiner Einschätzungen nach helfen würden. Ob sich diese Personalentscheidungen realisieren lassen, obliegt dem Vorstand rund um Geschäftsführer Oliver Jentschke. Ein Verein mit guter Struktur und ehrgeizigen Zielen wäre genau das, was ich mir für die Zukunft wünsche.

Aufrufe: 021.3.2018, 20:00 Uhr
FuPa WestrheinAutor