2024-05-02T16:12:49.858Z

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Der Favorit: Die Waldramer um Michael Bochnig (li.) haben mehr als doppelt so viele Tore wie Gaißach erzielt. F: hl
Der Favorit: Die Waldramer um Michael Bochnig (li.) haben mehr als doppelt so viele Tore wie Gaißach erzielt. F: hl

Waldram auf Relegationskurs gegen Gaißach mit letzter Chance

Wegweisendes Landkreisduell

DJK Waldram/SC Gaißach - Die Ausgangslage könnte kaum gegensätzlicher sein: Der Tabellenzweite DJK Waldram empfängt Schlusslicht SC Gaißach (Sonntag 15 Uhr). Beste Abwehr (23 Gegentreffer) gegen Scheunentor (62), drittbeste Offensive (57 Tore) gegen Torflaute pur (25). Nur Real Kreuth hat noch seltener getroffen. Doch beide haben im Nord-Süd-Derby das gleiche Ziel: Pflichtsieg.

Für Waldram, um den Aufstiegs-Relegationsplatz zu sichern. Für Gaißach, um nach dem letzten Strohhalm für den Klassenerhalt zu greifen. „Wir müssen die letzten Kräfte mobilisieren“, sagt SCG-Trainer Oliver Poqué. „Bei einer Niederlage sind wir endgültig weg vom Fenster.“

Nach ihrer April-Flaute segelt die DJK wieder auf Relegationskurs. Den jüngsten 5:1-Triumph in Ohlstadt möchte Ralf Zahn jedoch nicht überbewerten. „Da hat Ohlstadt nicht seinen besten Tag erwischt“, stellt der Coach fest, der natürlich mit dem Auftritt seiner Elf zufrieden war. Daran gelte es im Landkreis-Derby anzuknüpfen. „Wenn man den Anspruch hat, den Relegationsplatz zu ergattern, dann ist ein Sieg gegen Gaißach Pflicht“, betont der 49-Jährige. Die Aufgabe werde jedoch nicht einfach gegen einen Tabellen-Vierzehnten, der seine letzte Chance auf den Klassenerhalt ergreifen will. „Das ist ein unangenehmer Gegner. Die Gaißacher sind kampfstark und geben nie auf“, weiß Zahn, der mit seinem Kollegen Poqué einst für den TuS Geretsried die Fußballstiefel schnürte.

Für Gaißach wird es eine „Mammutaufgabe, in Waldram etwas Zählbares zu holen“, weiß Poqué. Toreschießen ist heuer ohnehin keine Gaißacher Spezialität. „Gegen die DJK wird es noch schwieriger, die lassen wenig zu“, sagt Poqué. „Eine spielstarke Mannschaft mit schnellen Offensivkräften.“ Andererseits hat sich der SCG gegen Waldram zuletzt gut verkauft: Das Hinspiel am 16. Oktober des Vorjahres endete mit 0:1; das goldene Tor erzielte Andi Knobloch erst in der 72. Minute. „An dieses Spiel erinnere ich mich mit Grausen“, räumt Zahn ein. Allerdings spricht die Statistik für sein Team: Seit 2012 gab es in fünf Partien vier Siege sowie ein Remis.

Poqué erwartet sich von seiner Mannschaft eine deutliche Steigerung gegenüber dem kläglichen 2:3 im Derby gegen den SV Bad Tölz vor Wochenfrist, das ihn noch immer wurmt. In einer Mannschafts-Sitzung am Dienstag nahm er die Spieler noch einmal ins Gebet, um die Partie – vor allem die leblose erste Halbzeit – aufzuarbeiten. „Gegen Waldram muss vieles besser werden“, fordert Poqué. „Vor allem müssen wir von Beginn an wach sein.“

Gaißach hat einige angeschlagenen Spieler. Nur einer der beiden etatmäßigen Sechser stehen Poqué zur Verfügung: Tom Pföderl plagen Knieprobleme, Hannes Schlosser schmerzen die Adduktoren. Die zweite Position vor der Abwehr nimmt Rainer Größwang ein.

Beim Favoriten sind fast alle Mann an Bord. Allerdings hat sich die Knöchelverletzung, die sich Stürmer Paul Schlott im Training zugezogen hat, als Bänderriss entpuppt. „Er wird wohl 14 Tage ausfallen“, vermutet Zahn. Heißt im Endeffekt, Schlott stünde wohl für den Fall einer Relegationsteilnahme der DJK wieder zur Verfügung. Der Trainer hat sich bereits kundig gemacht, was auf seine Mannschaft zukommen könnte: „Wenn wir auf Rang zwei bleiben, würden wir zuerst Hin- und Rückspiel gegen den Zweiten der Kreisliga 2 – momentan der SV Mammendorf – bestreiten. Und der Sieger tritt dann gegen den Sieger der Münchner Kreisligisten an.“

Die Gedanken der Gaißacher kreisen derweil natürlich um den Klassenerhalt. Ein wenig Hoffnung macht Oliver Poqué paradoxerweise die aussichtslose Lage seines Schlusslichts. „Weil keiner mehr mit uns rechnet, können wir in Waldram mit weniger Druck aufspielen“, sagt der Coach. „Und ein angeschlagener Tiger ist oft am gefährlichsten.“ Was die Waldramer allerdings wenig beeindruckt. Zahn: „Mit einem Sieg hätten wir den zweiten Platz sicher. Dann kann uns Habach nicht mehr einholen.“

DJK Waldram:

M. Kresta – Weilguni, Gebel, S. Kresta, Häfner, Ettenhuber. A. Knobloch, Aydin, B. Kresta, Amanquah, Bochnig, Krone, Faganello, Gruber, Hanauer.

SC Gaißach:

Wasensteiner, – Hartl, G. Simon, A. Happach, V. Partenhauser, – Bauer, R. Größwang, Schlosser/Pföderl, Beutelrock, – Göttinger, Floßmann. – Leichmann, Söllner, Scheuner, Würmseer.

Aufrufe: 027.5.2017, 14:13 Uhr
Isar-Loisachbote - Thomas Wenzel, Nick SchederAutor