2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht
Vor ihrer altehrwürdigen Holztribüne spielen die Brunnthaler Fußballer eine starke Saison. Foto: Harald Hettich
Vor ihrer altehrwürdigen Holztribüne spielen die Brunnthaler Fußballer eine starke Saison. Foto: Harald Hettich

Brunnthals Durchmarsch muss verschoben werden

0:5-Pleite gegen Waldram

TSV Brunnthal – Der Traum vom Brunnthaler Durchmarsch binnen zwei Jahren aus der Kreisklasse in die Bezirksliga ist seit Sonntag ausgeträumt. Der starke Aufsteiger musste beim 0:5 (0:3) im Heimspiel der Kreisliga Zugspitze gegen den Tabellenzweiten DJK Waldram vor allem seinen großen Personalsorgen Tribut zollen.

Der TSV Brunnthal bleibt nach der Pleite und nur einem Punkt aus drei Spielen der englischen Woche aber guter Fünfter.
Waldram sammelte dagegen durch den Kantersieg weiter Selbstvertrauen im Aufstiegsrennen. Nur in den ersten zwanzig Minuten tanzten die Gastgeber vor rund 60 Zuschauern auf regennassem und durchweichtem Brunnthaler Geläuf gegen den Favoriten mit. Es entwickelte sich trotz schauderhafter Witterung und Dauerregens in der Frühphase eine so rassige wie abwechslungsreiche Partie mit Chancen auf beiden Seiten. Die Gastgeber hatten zunächst gar die klareren Chancen. Einen satten 18-Meter-Hammer durch Andreas Reinisch aus halblinker Position kratzte Gästeschlussmann Markus Kresta gerade noch über den Querbalken (10.). Über den in der Anfangsphase enorm auffälligen Reinisch entwickelte sich auch die zweite Torgelegenheit der Schützlinge von Coach Matthias Betzler. Unwiderstehlich war der Flügelstürmer auf der linken Angriffsseite an zwei Waldramer Defensiven vorbei in den Strafraum gezogen. Sein maßgerechtes Zuspiel drosch Felix Weber in Mittelstürmerposition allerdings überhastet über den Kasten.
Der technisch beschlagene und robuste Stoßstürmer Fabian Porr zog nur eine Minute später in den Strafraum - legte sich das Leder aber zu weit vor. Die vielbeinige Gästeabwehr konnte klären. Das verletzungsbedingte Fehlen einer Reihe von Stammkräften war dem engagierten Neuling bis dahin nicht anzumerken. Waldram brauchte Anlaufzeit, um gefährlich zu werden. Doch während Brunnthal seine Chancen ungenützt ließ, erwies sich der Favorit als abgezockter. Ein Doppelschlag sollte dann früh für klare Verhältnisse sorgen. Nach einer schönen Kombination über die rechte Seite war Dincer Aydin in der 20. Minute per trockenem Abstauber aus 10 Metern zur Stelle und ließ TSV-Schlussmann Max Geisbauer keine Chance.
Nicht einmal eine Minute später schlug es zum zweiten Mal ein. Diesmal über links vorgetragen, war Aydin nach scharfer Hereingabe erneut aus kurzer Distanz zur Stelle und jagte den Ball zum 0:2 in die Maschen. Brunnthals Notelf wirkte konsterniert – zumal der starke Porr mit einer Zerrung bereits in 26. Minute ausgewechselt werden musste. Der Liga-Zweite setzte entschlossen nach. Mehrmals hatte Brunnthal Glück. Kurz vor dem Pausenpfiff dann aber die Vorentscheidung: Waldrams Sebastian Kresta wuchtete eine Flanke per Kopf zum 0:3 in die Maschen.
Tristesse herrschte zur Pause auf dem schmucken Brunnthaler Vereinsgelände rund um das „VIP“-Stüberl und die kleine Tribüne. Dennoch kam das Heimteam entschlossen aus der Kabine. Doch die entscheidenden Momente hatten die Waldramer. Ein erneuter Doppelschlag durch Bernhard Kresta zum 0:5 (47./49.) ließ bei den Anhängern der Brunnthaler ernste Sorgen ob eines womöglich noch eklatanteren Debakels anschwellen. Doch der Aufsteiger erwies sich auch in dieser wenig beneidenswerten Not-Situation als jene homogene Truppe, die eine insgesamt so erfolgreiche Saison gestaltet hatte. Brunnthal zeigte sich gegen den technisch beschlageneren Gegner kampfstark und fightete trotz klaren Rückstands um jeden Ball. Weil Waldram einen Gang zurückschaltete, gestaltete sich die faire und für Schiedsrichter Markus Grimm entspannt zu leitende Partie in der Schlusssequenz ausgeglichen. Brunnthals wenige Gelegenheiten zum Ehrentor blieben aber ungenutzt.

Text: Harald Hettich

Aufrufe: 09.5.2017, 13:04 Uhr
Münchner Merkur (Süd) - Harald HettichAutor