2024-04-23T13:35:06.289Z

Interview

"Spätestens im Winter ist Schluss"

SVV-Trainer Schneiders wirft das Handtuch

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Markus Schneiders, Trainer des SVV, gab nach dem 2:3 beim SV Hönnepel-Niedermörmter II seinen Rücktritt bekannt.

Mit viel Euphorie übernahm Markus Schneiders am Anfang der Saison 2012/13 wieder das Bezirksligateam des SVV Emmerich-Vrasselt. Der Mann, der in der Saison 2002/03 den Club in die Landesliga führte, wollte dieses Kunststück in dieser Spielzeit wiederholen. Der Bocholter formulierte klar und deutlich den Aufstieg als Saisonziel. Doch nun ist Tristesse eingekehrt.

Nach dem Mittwoch-Spiel beim SV Hönnepel-Niedermörmter II - die Partie verlor der SVV mit 2:3 - kündigte der 47-Jährige seinen Rücktritt an. RP-Mitarbeiter Hans Sterbenk sprach mit Markus Schneiders über die Beweggründe.

Viele haben die Rücktrittsgedanken, die Du unmittelbar nach dem Spiel äußerstes, nicht ganz ernst genommen. Wie siehst Du es heute, etliche Stunden nach dem Abpfiff?

Schneiders: Die Worte waren wohl bedacht. Ich werde auf jeden Fall zurücktreten. Spätestens im Winter bin ich nicht mehr als Trainer tätig.

Es hört sich nach einer sehr spontanen und emotionalen Entscheidung an.

Schneiders: Das Spiel in Hönnepel war das entscheidende Tüpfelchen auf dem i. Dafür ist mir meine Zeit auch zu schade. Ich habe mich fürchterlich über den Schiedsrichter aufgeregt, der auf beiden Seiten viel zu viel zugelassen hat.

Der Unparteiische hat aber doch eine Unzahl an Gelben Karten verteilt.

Schneiders: Eben! Ein ganz klarer Regelverstoß war das Foul an unseren Keeper Andre Barth. Da kann es nur Dunkelrot geben. Auch auf die vielen Tätlichkeiten hat er nicht reagiert. So darf und kann man kein Spiel leiten. Mit mehr Konsequenz wäre das Spiel in ruhigeren Bahnen verlaufen.

Aber gerade Fußball lebt doch von seinen Emotionen.

Schneiders: Ist mir klar. Doch diese Inkompetenz mag ich aber nicht. Ich nehme meinen Job sehr, sehr ernst und investiere in diesen etwa 70 bis 80 Stunden pro Monat. Ich bin nicht mehr bereit, solch einen Aufwand weiter zu betreiben. Denn das ist enorm viel Zeit, die ich aber auch und vor allem besser mit meiner Familie verbringen kann.

Dann bleibt es bei Deinem Entschluss?

Schneiders: Auf jeden Fall. Natürlich weiß ich, dass der Club auf die Schnelle keinen Nachfolger finden wird. Ich habe aber schon erste Gespräche mit den Verantwortlichen geführt, die mittlerweile auch nach Lösungen suchen.

Hat Deine Entscheidung nicht auch etwas mit dem enttäuschenden Abschneiden der Elf zu tun? Eigentlich hattest Du doch mehr erwartet.

Schneiders: Natürlich hinken wir etwas hinter den Erwartungen hinterher. Doch meine Entscheidung ist eine rein persönliche. Sie hat mit dem Verein absolut nichts zu tun. In die Obhut solcher Schiedsrichter möchte ich mich aber nicht mehr begeben. Das ist vollkommen unnötig und kostet ganz viel Nervenkraft.

Aufrufe: 027.9.2012, 23:37 Uhr
Rheinische PostAutor