2024-04-24T13:20:38.835Z

Spielbericht
„Think big“: Das Motto von Türkgücü-Boss Kivran.
„Think big“: Das Motto von Türkgücü-Boss Kivran.

Türkgücü: Auf der Überholspur – und bald im Grünwalder Stadion

SV Türgücü Ataspor wird in der Regionalliga unter semiprofessionellen Bedingungen arbeiten

München – An diesem Samstag beginnt die nächste Etappe für den SV Türkgücü-Ataspor auf dem Weg in die Regionalliga Bayern. Im ersten Spiel nach der Winterpause gastieren die Münchner Türken bei der DJK Vilzing. Mit zehn Punkten Vorsprung überwinterte Andreas Pummers Team an der Tabellenspitze der Bayernliga Süd.

Und dass sich der erst 2001 gegründete Nachfolgeclub des in den 1980er-Jahren in der drittklassigen Bayernliga aktiven SV Türk Gücü auch in der 4. Liga nicht mit der Rolle des bescheidenen Aufsteigers zufrieden geben wird, ist schon jetzt abzusehen.

Auch in dieser Spielzeit sind die Münchner Türken ein Aufsteiger, der Durchmarsch von der Landesliga in die höchste bayerische Spielklasse aber scheint ebenfalls nicht mehr als ein Etappenziel zu sein. Die Weichen für die Zukunft jedenfalls werden bereits jetzt gestellt.

Mit dem früheren Löwen Reiner Maurer wurde ein prominenter neuer Trainer für die kommende Regionalliga-Saison vorgestellt. Pummer, der aktuelle Coach, der jedoch nicht über die für die bayerische Premiumklasse nötige A-Lizenz verfügt, wird dann als Maurers Co-Trainer fungieren. Die ohnehin erfolgreiche Mannschaft wurde im Winter weiter verstärkt: mit dem routinierten Torjäger Orhan Akkurt, der vom Regionalligisten SV Heimstetten kommt. Und mit dem Ex-Profi Fabio Leutenecker vom Chemnitzer FC.

Doch auch diese Verpflichtungen dürften nur ein Vorgeschmack auf den Sommer sein, wenn sich die Türken für die 4. Liga rüsten wollen. Soll doch auch die Regionalliga nur eine Durchgangsstation bleiben. Ab Anfang 2020 werden die Münchner Türken im Grünwalder Stadion antreten, auf der Mitgliederversammlung am Mittwoch wurde zudem über eine Ausgliederung der ersten Mannschaft in eine Kapitalgesellschaft gesprochen. Auch über eine Umbenennung des derzeit noch etwas komplizierten Vereinsnamens wurde debattiert, „Türkgücü“ soll aber in jedem Fall weiterhin Bestandteil bleiben.

„Think big“ lautet das Motto des erfolgreichen und eloquenten türkischen Geschäftsmannes Hasan Kivran, der dem Verein seit 2016 vorsteht. So wurde mit dem früheren 1860-Teammanager Robert Hettich, 43, ein neuer Kaderplaner installiert, der zunächst vor allem die nächste Saison vorbereiten soll. „Keine verrückten Sachen“ seien geplant, verrät Hettich zwar. Das Team aber werde schon in der Regionalliga unter „semiprofessionellen Bedingungen“ arbeiten – mit teilweise auch zwei Trainingseinheiten pro Tag.

Im Grünwalder Stadion soll dann – wie früher – die türkische Gemeinde Münchens mobilisiert werden. Nach oben setzt sich der Verein keine Grenzen. Mittelfristig soll zumindest die 3. Liga Realität werden für die Münchner Türken. MATTHIAS HORNER

Aufrufe: 01.3.2019, 13:57 Uhr
Münchner Merkur / Matthias HornerAutor