Die Nachricht vom Rücktritt von Trainer Christian Stadler beim Bayernligaspitzenreiter Vilzing kam für Außenstehende überraschend. Die Trennung zeigt allerdings, wie sehr es in den vergangenen Wochen in der Führungsriege des Bayernligaspitzenreiters rumort haben muss angesichts der negativen Testspiel-Ergebnisse.
In der Pressemitteilung der DJK wird Trainer Stadler wie folgt zitiert: „Diese Entscheidung macht mich sehr traurig, weil ich unheimlich gerne in Vilzing gearbeitet habe und wir zudem kurz vor der Ziellinie eines historischen Ereignisses stehen. Trotzdem ist meine Entscheidung nur konsequent. Mit der Mannschaft und den Ergebnissen in der Vorbereitung hat diese Entscheidung nichts zu tun. Ich habe die sportliche Führung gebeten, wieder Ruhe einkehren zu lassen, welche bereits nach der ersten Testspielniederlage unter meiner Regie überhaupt, abhandengekommen ist, da ich ansonsten den Erfolg gefährdet sehe. Leider wurde mein Appell trotz Ankündigung von Konsequenzen nicht gehört.“ Im Gespräch mit unserem Medienhaus wird Stadler etwas konkreter. „Es ist natürlich bitter, aber ich musste klare Linie zeigen, ich kann nicht erst Konsequenzen ankündigen und sie dann nicht ziehen“, sagt er. Er sei der Meinung, dass der Mannschaft nur Kleinigkeiten, die man ändern hätte können, fehlten.
Der Weidener verhehlt seine Enttäuschung nicht: „Die Vereinsführung wurde sehr hektisch, warum auch immer, so kam keine Ruhe mehr rein.“ Das Problem für Stadler war, dass der sportliche Leiter Sport, die Situation zu kritisch sah. „Die Mannschaft und ich hatten ein Bombenverhältnis“, sagt er.
Die Ergebnisse in der Vorbereitung betrachtet Stadler eher als zweitrangig. „Das hätten wir wieder hingebracht“, sagt er. Für ihn gelte und habe in seiner Trainerlaufbahn stets gegolten, dass der Coach in der Kabine das Wort hat. Eher hätte er erwartet, dass jemand anderer für sich Konsequenzen zieht. Er wolle keinesfalls nachtreten, doch seine Enttäuschung bringt er dann doch zum Ausdruck: „Zwischen die Mannschaft und mich hat kein Blatt gepasst. Warum man da dazwischen grätschen muss, verstehe ich nicht.“
Angesprochen auf die Aussagen des Ex-Trainers lässt der sportliche Leiter Sport, Sepp Beller, wissen: „Ich sage zu diesem Thema nichts, es steht alles in der Pressemitteilung.“ Nur so viel ließ er sich entlocken: „Die sportliche Leitung ist in der Pflicht, wenn Dinge nicht in die richtige Richtung laufen, Meinungen zu äußern.“ Wer die Nachfolge von Stadler antritt, steht noch nicht fest, doch geistert der Name Wolfgang Beller um den Huthgarten. Dazu Sepp Beller: „Wir haben uns über die Trainerfrage noch keine Gedanken gemacht. Ab Montag folgt der nächste Schritt. Dann werden sich Abteilungsführung und sportliche Leitung besprechen. Wir haben aber noch keine Namen auf dem Tisch.“