2024-03-28T15:56:44.387Z

Allgemeines
F: Thomas Rinke
F: Thomas Rinke

Twisteden holt sich den Innogy-Soccer-Cup

Gastgeber DJK Twisteden gewinnt das Finale gegen den Kevelaerer SV mit 1:0. Goalgetter Jan van de Meer sorgt für das einzige Tor im Spiel. Platz drei geht an den SV Herongen. Organisation perfekt, Resonanz hätte höher ausfallen können.

Schiedsrichter Mathias Fischer schaut auf die Uhr, setzt seine Pfeife an den Mund, pustet kräftig rein und besiegelt somit den Finalsieg der DJK Twisteden. Jubel brandet aus, Arme werden in die schwül-warme Luft gereckt.
Mit 1:0 besiegte die Mannschaft den Kevelaerer SV im Finale des ersten Innogy-Soccer-Cups, der - passenderweise - auch in Twisteden ausgetragen wurde. Und wieder einmal war es Goalgetter Jan van de Meer, der mit seinem insgesamt sechsten Turniertreffer den Finalsieg perfekt gemacht hatte. Damit unterstrich der 22-Jährige nicht nur, dass die DJK sich zu jeder Zeit auf ihn verlassen kann. Gleichzeitig empfahl van de Meer sich nämlich auch für die Bezirksliga, in der die DJK in der kommenden Saison als Aufsteiger auf Punktejagd gehen wird.

Ein kleiner Wermutstropfen war jedoch, dass Chefcoach Andreas Holla das Spektakel nicht verfolgen konnte, zumindest nicht live vor Ort. Denn Holla weilt derzeit noch im wohlverdienten Urlaub und wurde am Sonntag von seinem Co-Trainer Rainer Winkels würdig vertreten. Der hatte dann auch nur Lob für die Siegermannschaft übrig. Aber: "Man muss auch sagen, dass wir im Vergleich zu anderen Teams mit einer Top-Mannschaft antreten konnten. Wir konnten während der Vorrunde kräftesparend durchwechseln, was vielleicht ausschlaggebend für unseren Sieg war", sagte er. Vielleicht lag es aber auch am Training am Freitag. Denn alle DJK-Mannschaften hatten sich zu einer lockeren Einheit getroffen, um sich auf dem Kunstrasen warmzuspielen. Auch die Erlebnisse der Mallorca-Tour waren am Freitag ein heißes Gesprächsthema. Soll heißen: Die Stimmung bei der DJK vor dem Innogy-Soccer-Cup war einfach bombig. Dennoch war das Endspiel über weite Strecken sehr offen. Mal hatte Twisteden Chancen, mal A-Liga-Aufsteiger Kevelaerer SV.

Als Jan van de Meer kurz vor dem Ende der 15-minütigen ersten Halbzeit zum 1:0 getroffen hatte, machte der KSV gegen Ende von Hälfte zwei noch einmal ordentlich Dampf. Als KSV-Spieler Stefan Heufs kurz vor Schluss nach einer Unsportlichkeit mit Rot vom Platz geschickt wurde, war die Messe dann aber gelesen. Kevelaers Trainer Ferhat Ökce nahm es gelassen. "Enttäuschung ist das falsche Wort. Wir sind froh, überhaupt ins Finale gekommen zu sein. Und im Großen und Ganzen haben wir auch ein gutes Turnier gespielt", sagte er. Während die DJK den kleinen, aber schweren Pokal, einen Trikotsatz und eine Menge Bier als Siegprämie bekam, erhielt der KSV Sporttaschen des Co-Sponsors Derbystar.

Auf Platz drei landete der SV Herongen, der im "kleinen Finale" die Überraschungsmannschaft DJK Twisteden II mit 1:0 bezwingen konnte. Der Bronzerang war nach einer langen Saison und der zusätzlichen Belastung in der Aufstiegsrelegation zur Kreisliga A immerhin ein kleines Trostpflaster. Für die Heronger gab es Bier und zehn Derbystar-Bälle. Alle anderen Mannschaften gingen ebenfalls nicht leer aus. Sie erhielten einen Derbystar-Ball sowie ein kleines Fass Bier.

Bereits in der Vorrunde hatte es einige Überraschungen gegeben. Mitfavorit SV Straelen II trat zwar nicht unbedingt in Top-Besetzung an, dennoch hätte man der Mannschaft einiges zutrauen können. Doch nach vier glatten Niederlagen reichte es am Ende nur für den letzten Platz. Vielleicht war das Abschneiden aber auch der Tatsache geschuldet, dass Cheftrainer Danny Thönes fehlte, der aufgrund einiger Flugverschiebungen wegen einer Bombendrohung nicht rechtzeitig aus Mallorca anreisen konnte. Ebenfalls mehr erwartet wurde von den Sportfreunden Broekhuysen. Der Bezirksliga-Aufsteiger konnte sich in Gruppe A lediglich auf Platz vier festsetzen, was nicht für die Endrunde reichte. Auch der Uedemer SV sowie der SV Rindern blieben größtenteils hinter den Erwartungen zurück - allerdings immer unter der Berücksichtigung, dass einige Stammspieler nicht auflaufen konnten.

Am Ende von fast siebeneinhalb Stunden Fußball blieb festzuhalten: Die Organisation, die Gastgeber DJK Twisteden und der Kreisfußballausschuss unter Vorsitz von Holger Tripp übernommen hatte, stimmte. Lediglich die Zuschauerresonanz hätte etwas besser ausfallen können. Während des Endspiels hatte der Beobachter das Gefühl, einem gewöhnlichen Kreisliga-Spiel beizuwohnen. Auch Tripp gab zu: "Etwas mehr Zuschauer hatten wir uns schon gewünscht. Aber lieber so, als den ganzen Tag Regen", sagte er. "Sonst war alles Okay." In der nahen Zukunft seien weitere Ausgaben des Innogy-Soccer-Cups geplant. "Mittelfristig wollen wir das Turnier gemeinsam mit dem Unternehmen Innogy austragen", so Tripp.

Aufrufe: 012.6.2017, 08:00 Uhr
RP / Christian CadelAutor